Samstag, 24. August 2013

Solarfärbezwischenstand

Nachdem ich gestern fast alle bisherigen Färbefasern aus den Gläsern geholt habe, zeig ich Euch hier kurz und schmerzlos den aktuellen Zwischenstand aller gesammelten Färbereien:



Und nochmal im Einzelnen:

Raue Färbungen: Höllandische (weißgrundig) und schottische (graugrundig) Wolle:



Weiche Färbungen: Merino-Tussahseide-Mix (weißgrundig) und BFL "oatmeal" (graugrundig), jeweils mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



BFL superwash mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



Falkland mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



Bei den beiden letzten Fasern fällt es mir, ehrlich gesagt, sehr schwer, die Färbeergebnisse wieder dem richtigen Typ zuzuordnen. Besonders im getrockneten gefärbten Zustand ähneln sie sich sehr...
Ich hätte mir vielleicht tatsächlich Notizen machen sollen - nicht nur darüber welche Färbepflanze in welchem Glas ist. Noch dazu weiß ich mittlerweile auch gar nicht mehr, welche Gelbfärbung nun Heidekraut und welche Birkenblättern zuzuordnen ist.
Eeeeeegal, hauptsache bunt!
Kopfschmerzen macht mir nur die Fasertyp-Zuordnung...

Und natürlich hab ich gleich auch wieder neu angesetzt. Diesmal aber nur mit zwei Fasertypen (norwegische Wolle und Eiderwolle), die sich wieder sehr ähnlich sind - einen der Stränge hab ich aber dann der Länge nach geteilt, so dass ich sie dann zumindest auf diesem Wege zuordnen kann.



Es sind auch neue Färbedrogen mit drin: getrocknete Holunderbeeren, Hibiskusblüten und Dostkraut. Vermutlich wird es nicht so schön leuchtend bleiben (gerade Beerenfärbungen sollen ja nicht so dolle sein), aber das ist mir egal.
Ich färbe momentan eh nur nach Zufallsprinzip und überlasse es der Natur (Sonne, Pflanzen, Fasern) was sie daraus machen will. Geht auch super, da ich nichts Bestimmtes mit den Fasern geplant habe, sondern mich je nach Ergebnis entscheiden will. Einzig das Glas mit dem fertig gesponnenen Bourette-Seiden-Garn hat einen Plan - aber da soll es einfach eine pastellige Änderung zum ungefärbten Garn werden, und das sollte klappen, denke ich.

Übrigens weiß ich diesmal teilweise nicht mal mehr genau welche Färbedroge in welchen Gläsern sind...
Ich lern's echt nimmer!

Sonntag, 4. August 2013

Anna & Peter: Das Warten hört nie auf

Das hier ist eine gesponnene Geschichte. Sie mag so oder so ähnlich in der Realität stattgefunden haben, vielleicht ist sie aber auch aus einem Buch, einem Film oder nur in meinem Kopf entstanden. Es ist einfach eine Geschichtenspinnerei.



Heute habe ich für Euch noch eine Kinderwunschgeschichte - allerdings noch nicht abgeschlossen. Eine Fortsetzungsgeschichte vielleicht? Mal schaun was mir dazu noch einfällt.

Anna und Peter (jahaaa, es gibt viele Leute diesen Namens -zumindest in meinen Geschichten) sind schon lange zusammen, seit dem Anfang ihrer Berufstätigkeit. Anna war vor dieser Beziehung schon längere Zeit der Meinung keine Kinder haben zu wollen, was aber größtenteils auch an schlechten Beziehungserfahrungen lag. Aber dann kam eben Peter, und alles schien möglich. Peter, der gutmütigste, netteste, liebevollste Mann den sie je kennenlernte. Peter, der geborene Vater.
Zuerst aber musste genug Berufserfahrung gesammelt werden, die Familienplanung wurde vorerst verschoben.

Nach drei Jahren Beziehung setzte sie wegen der Nebenwirkungen die Pille ab, nach vier Jahren entschieden sich beide dafür "es darauf ankommen zu lassen". Nicht nach Kalender, Temperaturkurve und sonstigen Planereien, sondern das Leben sollte für sie entscheiden wann es soweit sein würde. Dann gingen wieder die Jahre ins Land...

Irgendwann fing es in Anna an zu kriseln: die Arbeit gefiel ihr nicht mehr, sie fühlte sich vollkommen fehl am Platz, aber was sollte sie sonst tun mit dieser speziellen Ausbildung? Und eine andere Ausbildung machen? Gerne, aber was wenn ausgerechnet währenddessen dann die Kinder kommen und sie mitten in der Ausbildung pausieren muss, wo sie doch ohnehin schon viel älter ist als alle anderen Auszubildenden?? Sie wollte eine Lebensänderung, sofort, und legte dabei alle Hoffnung auf ein Kind, da sie dadurch dann auch danach einen guten Neustart schaffen könnte. Das Leben für die Familie - und wegen der Arbeit würde sich dann bei Gelegenheit schon wieder was Finden, und wenn es nur ein 400-Euro-Job wäre. Welcher Job ist heutzutage schon sicher - das einzige was zählt ist doch ohnehin die Familie!

Aber es wurde einfach auch weiterhin nichts. Sie bekam Zwischenblutungen und wurde so langsam nervös: vielleicht war es doch etwas Schlimmeres? War sie vielleicht krank? Unfruchtbar? Die Frauenärztin beruhigte sie: es ist nur eine Gelbkörperhormonschwäche, kann durch Hormongabe ab der Zyklusmitte einfach in den Griff bekommen werden. Zufälligerweise war sie sogar kurz vor dem Eisprung und konnte so auf dem Monitor sehen dass sie zumindest in der Hinsicht "funktionierte". Sie solle nach einer so langen Zeit ohne Resultate aber doch über einen Test nachdenken, meinte die Ärztin, aber nicht bei sich selbst, sondern erstmal beim Mann, da das wesentlich einfacher zu testen geht.

Also machte Peter einen Termin beim Urologen aus. Anna nahm begann parallel auch gleich im nächsten Zyklus mit den Gelbkörperhormonen (Utrogest) - Peters Termin war erst eine Woche später. Das Mittel wirkte sofort: sie hatte keine Zwischenblutung mehr, war total happy, dachte jetzt sei alles gut! Jetzt hat sie es geschafft, nur noch ein bißchen entspannen, nicht mehr so gestresst sein, dann wird alles gut!

Peter ging zum Urologen. Auf dem Heimweg von der Arbeit klingelte Annas Handy. Peter war dran: Negativ! NEGATIV! Von 20 Mio erwarteten munteren Arbeitern waren nur 1,6 Mio da - und die alle nur Zellschrott, tot! Der Urologe hätte gefragt ob Peters Frau in Behandlung ist - das könne sie getrost sein lassen, denn Peter ist unfruchtbar!
Anna war geschockt. Damit hätte sie nie gerechnet. Wenige, unbewegliche, ja, alles, aber nicht so etwas Niederschmetterndes! Tot! Alle! Beim Ultraschall wurde eine Varikozele gefunden, eine Krampfader die das Blut nicht richtig abfließen ließ - das müsse operiert werden, nicht nur in Hinsicht auf den Kinderwunsch, sondern weil es eine richtige Krankheit ist.

Jedoch erzählte Peter Anna auch das erste Mal davon dass er einmal als Kind von einem netten Jungen festgehalten wurde und von einem zweiten noch netteren Jungen einen ordentlichen Tritt in die Weichteile kassiert hatte. Warum? Das ist das Geheimnis dieser zwei netten Jungs. Da aber Klein-Peter damals einfach nur nach Hause gegangen ist, niemandem etwas davon erzählt hatte und nie etwas daran gemacht wurde, kann es natürlich sein, dass der Tritt eine innere Verletzung hervorgerufen hatte, die dann vernarbt ist. Die Leitungen könnten dadurch verschlossen worden sein - und keiner kann so etwas sehen...

Erstmal wurde also ein Termin im Krankenhaus ausgemacht, aber bis dahin dauerte es noch. Zeit genug um in großen Hoffnungen zu schwelgen. Der Urologe meinte dass alles daran hängen könnte, vielleicht wäre es eben nur dieses Temperatur-Problem. Anderthalb Monate später in der Klinik wurde diese Hoffnung jedoch von der dortigen Urologin geschwächt: nur gerade mal bei 30 Prozent der Betroffenen würde das helfen, bei vielen wäre es eben noch weitere Probleme. Es wurde operiert. Peter überstand das ganz gut - heute erinnern nur noch drei kleine Narben am Bauch an die OP. Aber das ist der Wunsch nach einer kleinen Familie mit Sicherheit wert!

Dann hieß es erstmal: abwarten! Mindestens ein Vierteljahr müsste vergehen bis es einen weiteren Test geben könnte. Ein Vierteljahr voller Hoffnungen und Träume, auch wenn beiden durchaus bewusst war dass es auch keine Änderung gebracht haben könnte. Aber träumen kann man ja, oder?

Nach dem Vierteljahr Wartezeit gab es einen neuen Termin - diesmal wollte Anna mitkommen um auch über alle weiteren Maßnahmen direkt informiert zu werden. Der Tag selbst was eine Katastrophe - Anna zitterte und konnte sich kaum beruhigen. Außerdem erfuhr sie ausgerechnet an diesem Tag von drei Kollegen deren Frauen schwanger waren. einer davon hatte sogar eigentlich schon lange mit der Kinderplanung abgeschlossen gehabt, da er schon zwei ältere Mädchen hat - nun das dritte Kind, ein Junge, die Mutter im Alter von 42! Anna freute sich natürlich mit. War das ein gutes Zeichen? Oder bedeutet es, wenn es schon drei Schwangerschaften an einem Tag sind, dass das schon aller guten Dinge sind und keine vierte dazu käme? Sie zitterte weiter, war sogar aufgeregter als Peter, um den es ja eigentlich ging...

Ich machs kurz - die Diagnose lautete dieses Mal 6 Mio tote Arbeiter, oder besser gesagt: Zellschrott! Azoospermie - again! Eine Chance hätten sie noch, es kann auch ein halbes Jahr dauern bis die Wirkung der OP vollkommen ist. Also noch etwas Geduld.

Aber was dann? Wenn es wieder negativ ist? Denn es könnte ja auch ein Verschluss der Leitungen sein, vielleicht durch den Tritt damals?
Eine Variante wäre MESA/TESE, also eine Biopsie am Hoden unter Vollnarkose, Auswaschen der entnommenen Gewebeprobe, Überprüfung auf vorhandene lebensfähige Arbeiter, einfrieren derselben. Dann das gesamte IVF-Hormonprozedere an Anna, mit den eingefrorenen Zellen. Aber ist es das wert? Er könnte seine Hoden verlieren, irre gesundheitliche Konsequenzen drohen! Auch bei ihr ist das nicht grade harmlos, auch da kann es zu Krebs kommen. Wofür? Für eine nicht mal bezifferbare minimale Chance doch zu eigenem Nachwuchs zu kommen?

Anna brauchte nicht lange zu überlegen - für sie war es klar dass sie es dazu niemals kommen lassen würde. Peter ist ihr der wichtigste Mensch im Leben - egal ob mit oder ohne Kinder!

Aber nun heißt es vorerst mal wieder: warten! Warten mit nächtlichem Zähneknirschen, Tinnitus und immer wieder Depressionen... Denn ausgerechnet dieses Jahr des Wartens scheint das Jahr der Schwangerschaften und glücklichen werdenden Mütter und Väter zu sein - für alle - außer für Anna und Peter...


Ich wollte gerade um Entschuldigung dafür bitten dass ich Euch hier noch kein Ende der Geschichte präsentiere - aber ich tu es nicht, denn diese Geschichte ist einfach wie das Leben: Niemand weiß wie es weiter geht!

Samstag, 3. August 2013

Erste Färberesultate

Heute berichte ich wieder kurz ein bißchen etwas zu den Solarfärbungen.
Den Stand vom Morgen des 13. Färbetag seht Ihr hier:



Die beiden Krapp-Färbungen (obere Reihe Nr. 3, untere Reihe Nr. 4) habe ich dann auch schon als reif genug empfunden und gleich die Wolle rausgefischt.
Auf dem Resultate-Bild hier ist links die Birkenblätter-Krapp-Färbung zu sehen, rechts die reine Krapp-Färbung. Ich find die Farben sooo toll (auch wenn sie zumindest auf diesem Foto nicht ganz rauskommen)!



hier nochmal die Farben:



Die beiden ent-woll-ten Färbegläser (die Färbedrogen hatte ich drin gelassen) habe ich gleich wieder mit neuer Wolle befüllt. Außerdem bin ich jetzt so im Färbewahn, dass ich gleich noch ein paar neue Gläser füllen musste.
Hier auf dem Bild in der mittleren Reihe zu sehen, von links nach rechts: zweimal Krapp, einmal Krapp mit Birke, einmal Birke mit Gartenlaub (Zierpflaume und Walnussblätter), einmal Sandelholz (diesmal mehr Färbedroge, weniger Wolle).



Mittwoch, 31. Juli 2013

Ding Dong - Teil 2

Heute nun der versprochene zweite Teil unserer Klingelanlage: die Außenklingel.
Um den Sender wettersicher unterbringen zu können habe ich ein kleines Häuschen aus Sperrholz gesägt und geklebt. Das Holz war übrigens der günstigste Part des gesamten Projektes (abgesehen vom eigentlich teuren, aber durch andere Projekte schon vorhandenen Lack): eine Packung mit fünf 4mm starken DinA4-Pappelsperrholzplatten für ca. 2,40 Euronen. Der Rest? Fragt nicht nach Sonnenschein! Aber es FUNKTioniert!!!!



Auch hier wurde wieder fleißigst mit Acryllack be-schaf-t - das musste einfach sein! *g*. Das Häuschen bekam ebenfalls den 15-Euro-Edelstahklingelknopf. Die einzige Alternative im Yippie-Yeah-Baumarkt unseres Vertrauens wäre übrigens ein schwarzer Plasteknopf mit transparentem Ring für, glaube ich, ca. 3 Euronen gewesen, der aber bestimmt genauso schnell wie unsere Ex-Funkklingel vergilbt und gerissen wäre.



Befestigt hat es dann Männe an unser wahnsinnig provisorisches Klapperdingsbums professionelles und dekorativ wertvolles Zäunchen neben den Briefkasten.



Ich hatte ja ein wenig gezweifelt dass dieses bunte Teil tatsächlich als Klingel identifiziert werden würde, aber gestern hat ihn schon der erste Paketdienstler eingeweiht.
Was er gebracht hat? Sohlengummimatten. Wofür? Das erzähle ich Euch hoffentlich in Bälde!

Montag, 29. Juli 2013

Ding Dong - Teil 1

Seit wir hier in unserem Haus wohnen, wollten wir schon unsere Klingelanlage überarbeiten. Die Eingangstür ist nur durch den Garten zu erreichen. Da die einzige Klingel bislang nur genau dort war, mussten sämtliche Besucher, Postboten, usw. also immer durch Hundis Revier gehen bevor sie auf sich aufmerksam machen konnten. Ich will gar nicht wissen wie vielen Päckchen wir aus diesem Grund hinterherorganisieren mussten. Mein spezieller Freund ist da der Götterbote, der auch schon unsere Adresse nicht finden konnte... Ich meine, es ist auch nur die Ortsdurchgangsstraße, die Hausnummer ist groß und beleuchtet, ein rotes Schild mit übergroßem Nachnamen hängt am Zaun - aber halt direkt neben dem "Warnung vor dem Hunde"-Schild... Nachtigall ick hör dir trappsen...
Die Lösung war also schon lange klar: es muss eine weitere Klingel her und ans Einganstor montiert werden.
Das hatten wir auch schon mal, eine Funkklingel vom Baumarkt - aber die Sendeleistung (Entfernung, Hindernisse) war besch...eiden und der Sender (der "Klingelknopf") war durch Sonne, Regen und Kälte schneller kaputt als wir schauen konnten.

Jetzt haben wir aber im Rahmen unserer aktuellen Wir-räumen-unser-Leben-auf-Aktion eine Klingelanlage bestehend aus zwei Sendern und zwei Empfängern (Lärmmacher) besorgt, die alle untereinander gekoppelt werden können. Dazu dann noch ein sauteurer Luxus-Edelstahl-Klingelknopf, ein Sperrholzbrettchen, bißchen Acryllack - und tataaaa - der erste Teil unserer neuen Klingelanlage:
das neue Klingelschild direkt neben der Einganstür!



Und nur zum Vergleich: das war die bisherige Klingelanlage:



Die Klingelknöpfe waren tatsächlich noch nie beschriftet, und die zu sehende Lautsprecheranlage hatte auch noch nie funktioniert. Und da wir auch keine getrennten Klingeln für Erd- und Obergeschoß brauchen bedeutet meine Variante auch keinerlei Funktionseinbußen. Ganz im Gegenteil: jetzt klingelt es immer im ganzen Haus, da es eben nur noch den einen Knopf gibt.

Und morgen hängen wir das ebenfalls schon gewerkelte, aber noch trocknende Objekt für die Außenklingel am Eingangstor raus - dann gibt es Teil 2.

Montag, 22. Juli 2013

Die Wollpanschereien gehen weiter

Heute ein kurzes Update:

am Samstag (20.7.) hab ich das braune Milchschafvlies in den letzten Waschgang geschickt, es von der Sonne trocknen lassen und dann auch gleich gierig die ersten Spinnversuche gestartet.



Zuerst hab ich ein wenig aus der Flocke gesponnen, dann zwei mit den Handkarden kardierte Rolags versponnen. Da das Garn mir jedoch direkt aus der Flocke gesponnen besser gefällt habe ich mich entschieden so auch weiterzumachen. So spare ich mir zwar aufwendiges Kämmen, muss jedoch mindestens ebensoviel Arbeit beim Spinnen aufwenden um "on the fly" die Fasern aufzulockern und sämtliche unerwünschten Elemente rauszufummeln. Aber immerhin bleiben so sämtliche wunderschönen Naturfarben des Vlieses erhalten.



Die erste Spule habe ich gestern voll bekommen, die nächste dauert auch nicht mehr lange.



Und dann gibt es noch ein kleines Update-Foto von meiner Solarfärbung von heute, dem 5. Tag.



Krapp, Heidekraut und Birkenblätter scheinen super zu funktionieren, bei der Orleansaat bin ich mir nicht so sicher, aber das Sandelholz ziert sich doch sehr etwas von sich sehen zu lassen. Ob das noch was wird?

Mittwoch, 17. Juli 2013

Schafebaden

Momentan bin ich ziemlich viel "offline" beschäftigt und finde kaum Zeit hier darüber zu berichten. Schade für Euch, gut aber für mich, denn es tut sich was!

Unter anderem bin ich, dem Wetter entsprechend, momentan viel am Wasserpanschen.



Zum einen habe ich gestern acht 1-Liter-Gläser mit Solarfärbungen angesetzt - das Wetter ist ja gerade ideal dafür.



Das sind meine ersten richtigen Färbeversuche (abgesehen von vermurksten Ostereierfarben- und Henna-Experimenten) - mal schaun was draus wird!

Und dann war ich in den letzten zwei Wochen auch noch im Schaf-Bade-Fieber

Im Dezember bin ich durch spannende Zufälligkeiten und Verstrickungen an ein frisch geschorenes Vlies von einem Deutschen Merino-Landschaf gekommen.



Allerdings war es ziemlich schmutzig, sämtliche Spitzen waren mit einer festgetrockneten Schlamm-Fett-Packung verklebt. Fragt mich nicht wie viele Stunden ich jede einzelne Spitze ausgewaschen habe...



Aber jetzt ist es fertig gewaschen - nur mit Regenwasser und Sonnenwärme. Ich wollte unbedingt etwas von dem Wollfett erhalten um daraus eine wetterfeste Jacke stricken zu können.



Und dann hatte ich vor einer Woche schon ein Kilo braune Milchschaf-Rohwolle ersteigert (mit Versand 8,01 Euronen, also nicht die Welt) die gestern angekommen ist. Ich hatte zwar gehofft sie direkt verspinnen zu können, da sie ziemlich sauber schien, aber es ist doch eine Menge Sand und Dreck zwischen den Fasern.



Ich hab mich dann doch zum Waschen entschieden - da bin ich jetzt dran.

Samstag, 6. Juli 2013

Spinnradpatient - Operation durchgeführt!

Wem fällt auf was hier falsch ist? Na?



Ganz klar: mit diesem Spinnrad kann man so nicht spinnen - da fehlt der Gegenhalter für den Flügel!

Letztes Jahr Anfang August hatte ich mich in dieses Schätzchen verliebt und MUSSTE es unbedingt haben: dieser wunderschöne Metallflügel, das schöne gedrechselte Rad, und natürlich die schönen Schnitzereien - es ging nicht anders, ich kaufte es, obwohl ich wusste dass das Arbeit bedeuten würde und es auch nicht sicher war ob es überhaupt spinnfähig sein würde.



Und wie das halt so ist - das Holz hatte ich schnell rausgesucht, aber die Umsetzung reihte sich in meiner viel zu langen Todo-Liste ein. Heute war Männe dann mal wieder in Weltenrettermission unterwegs - ideal um auf der Terrasse im Sonnenschein mal wieder meine (handwerkliche) Frau zu stehen!

Also, los gehts: die Maße des im Rahmen schon vorhandenen Loches vermittelt auf das Holz aufzeichnen, aussägen und dann den "Dübel" formen.



Und schon gehts weiter: Rundungen sägen und schleifen, und mit dem Handbohrer ein Loch an die richtige Stelle bohren. Fertig!



Na gut, wenn man genau hinschaut, dann sieht man natürlich dass das Loch ziemlich schief geworden ist. Das ist besonders ärgerlich, da das Loch eigentlich überhaupt nicht tief hätte sein müssen, ich also nicht hätte komplett durchbohren müssen und es so von der anderen Seite nicht zu sehen gewesen wäre. Egal! Evtl schmiere ich das noch mit Holzpaste zu wenn es mich zu sehr stört. Da sind ja ohnehin noch ein paar Macken in dem Holz (die übrigens schon vorher drin waren!) die dann gleich mitversorgt werden können.



Hier nochmal sämtliche benutzte Werkzeuge nebst Endergebnis:



Dann alles zusammengebaut und mit provisorischem Antriebsriemen versucht zu spinnen - aber es ging und ging nichts!
Letztes Jahr hatte ich in Petzis Spinnforum einen Thread zu meinem Patienten gestartet, in dem mir erklärt wurde dass ein zweifädiges Spinnrad mit einer solch großen Differenz der Wirtelradien von Spule und Flügel nicht funktionieren kann, zumal ja auch an meinem Rad keine Einstellmöglichkeit für die Riemenspannung vorhanden ist.
Also versuchte ich es gleich nur mit einfädigem Antrieb und improvisierter Flügelbremse. Erst mit einer Nylonkordel, dann mit einer Juteschnur (oder war das Sisal?), zuletzt mit einem Garn für Häkeldeckchen. Ein Desaster!
Wenn ich versucht hatte den Flügel zu bremsen rutschte der Riemen durch, wenn ich nicht bremste, wickelte die Spule nicht auf.
Bis ich mit dem Rad schimpfte, ihm nur noch einen einzigen Versuch zusagte um es danach komplett aufzugeben und doch noch eine Drechselbank draus zu basteln.
Ich machte also noch einen letzten Test und versuchte es mit dem Häkelgarn als zweifädigen Antrieb - und siehe da: Mein Schätzchen spinnt!!!



Zwar kann ich nichts einstellen und würde auch keine feinen zarten Fasern und Garne darauf verspinnen wollen, aber für raue derbe, aber gleichzeitig nicht zu dicke (wegen relativ enger Garndurchgänge) Garne taugt es auf jeden Fall.



Und es quiiiiiietscht! Da muss Frau wannanders nochmal ran! Nächstes Jahr vielleicht? *g*

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Und als sich beim Spinnen eine Ameise auf den Kammzug verirrt hat und da so schön rumgeklettert ist, musste ich sofort an Robert und seine Ameisenliebe denken. Also schnell ein paar Fotos gemacht:

Tornado! (Mein absolutes Lieblingsfoto)



Der Weg



Und noch eine kleine Collage



So, aber jetzt werd ich einen schönen Abendausklang auf der Terrasse genießen (wo ich ohnehin schon die ganze Zeit saß *g*).
Ich wünsche Euch ein schönes sommerliches Wochenende!

Freitag, 28. Juni 2013

Update: Jede Menge Retro-Schnittmuster abzugeben

Beim Überlegen kam mir so dass es bei meinem Schnittmuster-Vermittelungs-Post vielleicht bei Euch ein Mißverständnis gegeben haben könnte.



Zur Klärung hier also nochmal deutlicher und ausführlicher: ich möchte die angebotenen Schnitte alle abgeben - jedoch nicht verschenken.
Ich tausche aber sehr gerne gegen Eure ungeliebten Schätze.

Habt Ihr vielleicht Stofffehlkäufe von denen Ihr denken könntet dass ich sie gebrauchen könnte? Ich mag Naturmaterialien, also keine Polytierchen, warme Farbtöne, gerne auch Muster, romantisch, Winterstoffe (in denen darf dann ausnahmsweise auch ein Anteil an Polytier drin sein) usw... . Und nein, es muss nicht immer rot sein *g*

Außerdem hab ich auch noch einen Männe, der auf die riesige abwechslungsreiche Farbpalette schwarz-grau-dunkelblau steht, aber auch khaki und gedeckte bläuliche oder olive Grüntöne gehen - hauptsache kalte zurückhaltende Männerfarben halt. Ihm hab ich eine Menge T-Shirts, Sweatshirts, kurze Hosen, Unterwäsche, usw. versprochen. Ich hab jetzt auch eine (noch unverbloggte) Overlock-Maschine, aber noch keine Jersey-Schnitte, auch insgesamt keine Männerschnitte.
Also wenn ihr in diesem Bereich etwas anzubieten habt - sei es ein Schnitt oder gar ein Ebook für Männer-Unterbuxen, oder (Männer-) T-shirts und Sweatschirts, aber auch gerne Stoffe wie Jerseys, Polo- oder Sweatshirtstoffe, irgendwas für Männer halt - da wäre ich durchaus am Tauschen interessiert!

Was auch noch interessant wäre: Männe ist ja ein sehr engagierter ehrenamtlicher Weltenretter, also Sani beim BRK. Falls Ihr dazu Ideen haben solltet - gerade auch sowas wie (witzige, aber auch seriöse) Applikationen per Stickmaschine (denn so eine besitze ich nicht und werde sie wohl auch nie kaufen da es sich für mich nicht lohnt) die ich auf Taschen, Utensilos und Co. draufnähen könnte...

Momentan sind nämlich außer dem schon bei Katrin angekommenen Schnitt V2903 noch alle Schnitte verfügbar. Ich würd mich echt sehr freuen wenn sich auch für die anderen noch glückliche Hobbynäherinnen finden!

Donnerstag, 20. Juni 2013

Jede Menge Retro-Schnittmuster abzugeben

Mittlerweile glaube ich dass ich doch irgendwie kein Typ für fertige Schnittmuster bin. Irgendwie bastle ich mir am liebsten doch alles selbst zusamen. Deshalb habe ich mich entschieden, meine im Jahr 2011 für viel Geld bei diversen Händlern bei I-Bäh gekauften Schnittmuster wieder loswerden zu wollen. Bei mir liegen sie leider nur ungenutzt rum.



Hier also erstmal eine Auflistung der zur Abgabe stehenden Kleider, jeweils mit einem spontan gefundenen Link zur besseren Ansicht, der Angabe der Größe und meines damalig bezahlten Kaufpreises:

Oberste Reihe:
  • Vogue-V2876 (Jahr 1943) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
  • Vogue-V2885 (Jahr 1944) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
  • Vogue-V1136 (Jahr 1945) klick Gr. 6-8-10-12 (DE: 32-38)
    damals gekauft für: 6,00 Euro
  • Vogue-V2787 (Jahr 1948) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
Mittlere Reihe:
  • Vogue-V2401 (Jahr 1952) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
  • Vogue-V2902 (Jahr 1952) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
  • Vogue-V1044 (Jahr 1956-1957)klick  Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 6,00 Euro
  • schon vergeben Vogue-V2903 (Jahr 1957) klick Gr. 12-14-16 (DE: 38-42)
    damals gekauft für: 12,99 Euro
Untere Reihe:
  • Butterick-B5209 (Jahr 1947) klick Gr. 14-16-18-20 (DE: 40-46)
    damals gekauft für: 10,29 Euro
  • Butterick-B5152 (Jahr 1948)klick Gr. 8-10-12-14 (DE: 34-40)
    damals gekauft für: 10,29 Euro


Alle Schnitte sind (meist sogar noch unangerührt) in ihren Papierumschlägen, teilweise sogar mit einem kleinen Extrazettel mit deutscher Anleitung. Geöffnet und abgepaust hatte ich lediglich die Schnitte V2876 und B5209, jedoch sollten auch diese keinen Schaden genommen haben.

Hat jemand da draußen Interesse an den Schnitten? Ich bitte um Verständnis dass ich die Schnitte nicht "verschleudern" kann, bin aber absolut offen für Eure Angebote, gegebenenfalls auch in Form von Naturalien (z.B. ein von Euch ungeliebter, fehlgekaufter aber für mich oder Männe schöner Stoff, nützliche Kleinigkeiten fürs Nähen, Stricken, Spinnen, Garteln oder auch für den Mann *g* die Ihr vielleicht doppelt habt oder doch nicht braucht, o.ä.). Die Schnitte haben schließlich in keinster Form an Wert verloren, wurden zum Großteil nicht einmal ausgepackt - und es war doch eine ziemliche Menge Geld die ich damals dafür in die Hand genommen hatte!

Schreibt mir doch per Kommentar oder auch gerne per Mail (mohnrot (ät) gmx (Punkt) net) wenn Ihr Interesse habt und was Ihr Euch so vorstellen könntet. Ich würd mich sehr freuen wenn die Schnitte endlich meinen Nähschrank verlassen und sich bei Euch in Form von hübschen Kleidern wiederfinden könnten!

Dienstag, 4. Juni 2013

Eine Busgeschichte

Heute in einem wieder mal recht vollen Stadtbus, eine breite Freifläche und eine kleinere - theoretisch Platz für drei "Einheiten": zwei Rollstuhlplätze und dann noch Platz für einen Kinderwagen o.ä.. Also Platz genug, sollte man meinen.
Einen der beiden Rollstuhlplätze belegten zwei ältere Damen mit Migrationshintergrund und Kopftuch auf den aufgeklappten Notsitzen, am anderen stand eine sehr gepflegte noch ältere Dame mit mondänem ausladenden Sonnenhut und Fahrrad und den Rest der Freifläche belegte ein (ordnungsgemäß platzsparend hingestellter) Kinderwagen nebst zugehöriger Mutter. Ansonsten war der Bus auch recht voll, mit vielen stehenden Fahrgästen.

So weit, so gut - hätte nicht ein Rollstuhlfahrer in Begleitung einer jungen Frau einsteigen wollen. Da zuerst niemand Platz machte stieg nun der Busfahrer aus und ging zur hinteren Tür.
Ich selbst stand im vorderen Bereich mit Blick in Fahrtrichtung und hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Szenario hinter mir bemerkt sondern mich mit einem Freund unterhalten.

Der Busfahrer bat nun - recht bestimmt und nicht unbedingt in dienerhafter Demut zerfließend, aber doch dem Anlass entsprechend noch relativ höflich - dass doch bitte für den Rollstuhlfahrer der dafür vorgesehene Platz frei gemacht werden möge.
Als nichts geschah sprach er nochmals direkt die ältere Dame mit dem Fahrrad an, sie möge doch bitte aus der Rollstuhlecke mit dem Fahrrad herauskommen und so Platz machen.

Wie genau das nun weiterging weiß ich erstmal nicht mehr. Auf jeden Fall wollte die "Dame" nicht einsehen dass sie Platz machen solle, immerhin sei sie schwerbehindert. Der Rollstuhlfahrer solle doch den nächsten Bus nehmen. Der Busfahrer wurde deutlich aufgebrachter, das gäbe es doch nicht, und der Rollstuhlfahrer würde hier nicht stehen gelassen, sondern käme auf jeden Fall mit, sie solle Platz machen und zur Not aussteigen, sie sei doch unverschämt. Nein, er sei unverschämt, sie habe ein Recht da zu stehen, schließlich sei sie schwerbehindert!

So ging das eine Weile hin und her, der Ton wurde immer rauer. Schließlich hat die junge Frau mit dem Kinderwagen sich mitten in den Gang gestellt, die Dame mit dem Fahrrad sich schimpfend in der gesamten Länge der Doppelfreifläche schmal hingestellt und der Rollstuhlfahrer nebst Begleitung musste im Gang in Fahrtrichtung und absolut unsicher mitfahren. Die Schimpferei zwischen Busfahrer und Dame ging weiter, sie hielt ihn am Schluss sogar an den Mund zu halten. Er hatte kurz zuvor noch gedroht sie raus zuwerfen - und in diesem "Ach, halten Sie doch den/Ihren Mund"-Moment fürchtete ich sogar er werde die Drohung wahr machen.
Als sie dann später an ihrer Zielhaltestelle ausstieg, ist die schwerbehinderte Dame übrigens auf ihr Fahrrad gestiegen und - zwar langsam, aber nicht unbedingt schwerbehindertenplatzberechtigt davongefahren.

Es bleiben viele Fragen - und ich bin mir selbst mit meiner eigenen Meinung nicht sicher...

Zuallererst stellt sich mir die Frage was mit den kopftuchtragenden Damen ist. Ich meine, das ist eindeutig ein Rollstuhlplatz! Aber die beiden Frauen hatten absolut keine Anstalten gemacht sich in irgendeiner Art und Weise verantwortlich oder auch nur beteiligt zu fühlen. Das Gekeife war laut und deutlich genug - vielleicht (Vorsicht: Vorurteil - aber womöglich begründet?) können die beiden ja kein Deutsch und haben die Situation nicht verstanden und vielleicht deswegen total ignoriert? Aber es hat sie auch niemand darauf angesprochen - weder der Busfahrer noch die Fahrgäste. Auch ich nicht. Warum? Aus Angst? Davor in die rechte Ecke gedrängt zu werden? Ich hatte noch geschaut, aber es waren nirgendwo zwei normale Sitzplätze frei wo die beiden älteren Frauen sich hätten sofort hinsetzen können. Aber hätte ich mich getraut sie darauf anzusprechen wenn etwas frei gewesen wäre? Ich weiß es nicht.

Dann ist da diese renitente alte Dame die darauf beharrt dass ein (übrigens während der ganzen Zeit nicht vorgezeigter!) Schwerbehindertenausweis sie dazu berechtigt, stehend und mit Fahrrad einen speziell für Rollstuhlfahrer hergerichteten Platz im Bus zu belegen. Dass durch ihre Beharrlichkeit der arme junge Rollstuhlfahrer leiden musste, in absolut ungeeigneter und sogar gefährlicher Position mitfahren musste, das hatte sie keinen Deut interessiert. Sie ließ sich nicht im Geringsten auf Argumente ein, hörte nicht zu. Sie war im Recht und sonst niemand!

Und dann der Busfahrer. Natürlich hätte er höflicher sein können, freundlicher, besser versuchen können zu überreden, zu überzeugen. Aber ich vermute dass er auch damit bei der renitenten Dame auf Granit gebissen hätte.
Und was war mit dem zweiten Rollstuhlplatz? War es ihm nicht bewusst dass dieser Bustyp so einen hat (die meisten anderen Busse haben ihn nämlich nicht)? Wahrscheinlich konnte er in diese Ecke auch nicht gut sehen, da viele Fahrgäste davor standen. Hätte er sich anders verhalten sollen?
Hätte er das Recht gehabt (und es womöglich sogar nutzen sollen?) diese Dame an die Luft zu setzen? Wie hätte er handeln sollen?

Und nicht zuletzt die ganzen peinlich berührten und gleichzeitig ratlosen Fahrgäste. Was hätten wir alle tun sollen? Für wen Partei ergreifen? Für den Rollstuhlfahrer, klar! Aber gegen wen? Und wie?

Ihr seht: ich weiß immer noch nicht wie ich das ganze sehen soll. Ich schäme mich dass ich nichts gemacht habe, weiß aber gleichzeitig auch bis jetzt noch nicht, WAS ich hätte tun sollen oder können.

Sonntag, 2. Juni 2013

Rot-weißer Dienst im Matsch

Auch dieses Jahr war ich wieder mit Männe in Weltenrettermission unterwegs: Sani-Dienst auf einer dreitägigen (Fr bis So) Gartenausstellung, diesmal aber nicht nur am (Urlaubs-)Freitag, sondern auch noch heute, also am Sonntag, da sich sonst keiner für den Dienst gemeldet hatte. Unsere Hilfe wurde aber zum Glück an beiden Tagen nicht benötigt.

Natürlich hab ich auch wieder ein bißchen was geshoppt (viele Kräuter, eine superschöne Keramikseifenschale, viele Kräuterschildchen, usw.), aber davon gibt's diesmal keine Bilder. Stattdessen dem Anlass entsprechend einige Matschbilder:



Das Gelände hatte sehr unter dem Dauerregen gelitten. Die geschotterten Wege waren mit einer schleimigen Matschschicht bedeckt, die Wiesen, auf denen die Stände standen, waren total duchweicht und sumpfig, teilweise stand darauf sogar das Wasser. Mit dem Auslegen von Stroh und - wer sowas hatte - Paletten und Brettern wurde versucht den Kunden wenigstens den Weg durch die Stände ein bißchen zu erleichtern - aber schön ist anders. Ein paar hundert Meter weiter waren dann auch schon Straßen wegen des Hochwassers gesperrt, und die eigentliche "Parkplatzwiese" konnte nicht beparkt werden weil sie total durchweicht war.

Aber man kann sich auch damit arrangieren (z.B. im KTW stricken *g*) - und ganz süß fand ich wie hier das Matschwetter aufs Beste in die Dekoration des Standes integriert wurde:



Die Veranstaltung selbst war dieses Mal vermutlich ein Minusgeschäft, da der Besucherandrang deutlich geringer war als sonst. Mal ganz zu schweigen von dem dicken Minus das der Eisverkäufer einstreichen musste.

Und auch so gibt es in meiner Region viele viele vom Hochwasser betroffene Gebiete. Der eigentlich putzige kleine Bach neben unserem Grundstück ist ein reißender Strom geworden, und insgeheim fürchte ich mich davor dass die Wände des Weihers, also unseres Hausmeeres, durch den Dauerregen aufweichen und nachgeben könnten... Und uns hier geht es sogar noch gut wenn man die Nachrichten aus dem Süden (Passau, Rosenheim, Chiemgau) so verfolgt...

Ich wünsche uns allen viel Kraft - und vielen vielen Dank an all die unermüdlichen Helfer, ganz besonders auch an die ehrenamtlichen, die ihre ganze Kraft darin setzen das Schlimmste zu verhindern!

Dienstag, 21. Mai 2013

Viele viele Klappis - und ein schöner Urlaub!

Wir waren jetzt zwar schon einige Male (leider meist unverbloggt) mit unserem Klappi im Urlaub, aber das letzte Wochenende ist auf jeden Fall einen eigenen Post wert: ein Treffen von Männes Klappiforum am Biggesee!



Eine weite Anreise, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat!
Es waren, glaube ich, 21 Parteien, insgesamt also über 50 Personen, dazu noch sechs Hunde und eine Katze - alle zusammen auf dieser Wiese:



Leider habe ich selbst erst am letzten Morgen, kurz vor dem Aufbruch, als es natürlich geregnet hat, meine Kamera rausgeholt. Was ich Euch also nicht zeigen kann, das sind die vielen Leute, Kinder, Tiere, Tische, Grills, die "lange Tafel" aus aneinandergestellten unterschiedlichen Campingtischen, schlicht: die Buntheit des Wochenendes.

Aber ein paar Fotos der Klappwohnwägen und ihrer Um-/Vorbauten hab ich dann doch für Euch:





Und hier noch unser eigener Klappi, mit dem ganz neu gekauften und viiiiel einfacher aufzubauenden Vorzelt:



Unser armes Schnüffeltier hat sich dann auch noch sooo unsterblich verliebt - und diese Liebe wurde sogar sehnsüchtigst erwidert! Nur leider hatten wir den beiden nie einen Augenblick trauter Zweisamkeit gegönnt, fies wie wir sind... Die süße Hündin hier war nämlich gerade extrem läufig, und so hatten sich die zwei immer wieder sehnsüchtigst und mit gespannten Leinen angeschmachtet und angewinselt.



Die Begegnungen selbst hab ich leider nicht fotografiert, aber wiiiie sehnsüchtig die beiden einander näher kommen wollten, das seht Ihr an der Haltung von Frauchen, die durch abrupte Lossprinten der Dame ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht wurde *g*

Wie gesagt: Es war einfach zu schön um ständig die Kamera in der Hand zu halten. Ich hab lieber viel gesponnen, gestrickt, ab und zu gekocht (bzw. für den Meistergriller das Gemüse mariniert *g*), und natürlich viiiiel relaxt.



Hach, es war echt total schön - und am liebsten würde ich jetzt gleich wieder in den Urlaub fahren!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Busfahren

Wie ich schon mal erwähnt habe, sind Männe und ich ja rege ÖPNV-Nutzer. Wir fahren täglich mit dem Bus auf die Arbeit, und zwar vom Dorf aus ca. 16 Kilometer in die Stadt und dann nochmal mit Stadtlinien bis zum Büro.

Die meisten Busse dieser "Landlinie" werden von lokalen (Reise)Busunternehmen organisiert. Während alle Buslinien in der Stadt mit normalen Stadtbussen besetzt werden, fahren bei uns draußen nur ganz wenige Stadtbusse, der größte Anteil wird von Reisebussen bestritten.
Ja, Reisebusse!
Keine freien "Inseln" für Rollstühle, Kinderwägen oder sperriges Gepäck, und dazu dann auch noch den sehr engen Mittelgang und die steilen Treppen. Theoretisch zwar oft unten drin recht geräumige Gepäckräume, aber dazu dann meist einen mürrischen Busfahrer der ohnehin schon zu spät dran ist und zur Befüllung des Gepäckraumes extra aussteigen müsste, was eine noch größere Verzögerung bedeuten würde.
Niemand kann Dir sagen wann welcher Bustyp fährt. Es wechselt täglich. Richtig super also für Kinderwägen (die wenigstens teilweise noch von den Fahrern in die Gepäckräume gehievt werden (könnten)), und vor allem für Rollstuhlfahrer. Ich hab es zwar noch nicht gesehen, aber ich vermute, dass der Rollstuhlfahrer dann "eben mal" auf den nächsten Bus warten muss, was auch mal 30 oder 40 Minuten sein kann - aber ohne Garantie dass der dann rollstuhlgeeignet ist. Ich vermute dass das auch der Grund ist, warum ich da noch nie einen Rollstuhlfahrer gesehen habe: die lassen sich vermutlich lieber mit Auto/Taxi fahren als dass sie sich auf dieses Bussystem einlassen.

Als wäre das alles noch nicht genug, kommt dann noch dazu dass die meisten "Land-"Busse, egal ob Stadt- oder Reisebus, total alte Möhren sind die wohl aus Ausmusterungen anderer Städten schon von vor einem Jahrzehnt stammen und dann eben von diesen privaten Unternehmen aufgekauft wurden.
Kann es denn eine entspannte und zufriedene Fahrt sein, wenn über Deinem Kopf eine riesige Plastikabdeckung offensichtlich nur noch an zwei Punkten wirklich hält und die ganze Zeit zittert und klappert? Oder wenn einfach mal zwischendrin Sitzschalen abgebaut wurden und stattdessen blanke Stahlrohre darauf warten dass der nächste Fahrgast beim Anfahren des Busses sich schwer daran verletzt? Bei manchen Bussen sind Isolierungen und Abdeckungen an den Türen schon abgefaultfallen - sehr spaßig im Winter bei minus 10 Grad mit dem Fahrtwind um die Nase - IM Bus! Und gerade die Reisebusse haben oft auch nicht einmal Drücker oder Haltegriffe - ich hab schon viele kleine Kinder und gebrechliche alte Leutchen während der Fahrt mit 60 bis 80 kmh auf der Landstraße durch den Bus nach vorne wanken sehen, damit der Busfahrer sieht das jemand bei der nächsten Haltestelle aussteigen will. Es ist reines Glück dass da anscheinend noch nichts Schlimmes passiert ist!

Und nein, ich wohne nicht in der Pampa, ich wohne in einer sogenannten "Metropolregion"!

Worüber ich noch nicht geredet habe, das sind die Verspätungen (wenn ich einen Termin habe, dann nehme ich grundsätzlich ein bis zwei Busse früher als der Plan es mir raten würde, da ich sonst mit Sicherheit den Anschlussbus verpasse und zu spät komme) und die mürrischen Busfahrer, die teilweise fahren als hätten sie einen leeren LKW und keinen vollbesetzten Reisebus mit stehenden(!!!) Fahrgästen ohne richtige Festhaltemöglichkeit.

Manchmal überlegt sich Männe schon einfach aufzugeben, die Jahreskarte zu kündigen und mit dem Auto zu fahren. Bislang konnte ich aber immer noch genug ökologische und ethische Pro-Argumente finden. Das wird aber auch von Mal zu Mal schwieriger...

Sonntag, 28. April 2013

Gedankengänge - von der Spinne zu Pancakes

Manchmal hab ich echt wirre Gedankengänge - den hier heute fand ich bloggenswert.

Ich hab heut beim Duschen eine Spinne (ein Weberknecht?) den Duschvorhang hoch laufen sehen. Alle paar Zentimeter hat sie kurz halt gemacht und den Hintern kurz an den Vorhang gedrückt, anscheinend um den gesponnenen Sicherheitsfaden zu verankern, wie beim Bergsteigen.
Dann hab ich über die Spinnwebfäden selbst nachgedacht, darüber wie leicht, zart und gleichzeitig stabil die doch sind. Im Herbst spinnen ja auch manche Spinnen einen langen Faden und lassen sich vom Wind davontragen. Aber wenn wir das jetzt so machen würden - für unser Gewicht müsste der Faden extrem lang sein. Oder sehr dick, aber dann würde auch ein Orkan nicht mehr zum Fliegen reichen. Aber viele Fäden nebeneinander gelegt sind ja dann ein Segel.
Wie wurde das eigentlich erfunden? Und was gibt es sonst noch für Erfindungen die so von der Natur abgeschaut wurden? Genau. Hubschrauberrotoren! Das Prinzip ist ja ähnlich wie bei Ahornsamen. Ahorn... Ahornsirup! Das wäre jetzt lecker! Aber was dazu? Genau: Pancakes! Leckere dicke fluffige amerikanische Pancakes - darauf hätt ich jetzt Lust.

So, und jetzt geh ich mal in die Küche!

Freitag, 1. März 2013

Anna&Peter: nach mehr als sechs Jahren endlich ein Happy End

Das hier ist eine gesponnene Geschichte. Sie mag so oder so ähnlich in der Realität stattgefunden haben, vielleicht ist sie aber auch aus einem Buch, einem Film oder nur in meinem Kopf entstanden. Es ist einfach eine Geschichtenspinnerei.



Kinderwunsch - in einem gewissen Alter ein wohl alles bewegendes Thema. So wie auch aktuell bei mir. Darum schwirrt mir auch die folgende Geschichte momentan sehr im Kopf herum.

Sie und er - nennen wir sie Anna und Peter - sind schon seit vielen Jahren verheiratet. Gleich zum Anfang ihrer Ehe hatte Anna die Pille abgesetzt, weil sie beide so gerne eine Familie gründen wollten. Es dauerte nicht lange, da war Anna auch schon schwanger. Sie waren beide überglücklich.
Bald darauf bekam Anna einen dringenden Anruf vom Gynäkologen, der sie sofort in die Klinik einweisen ließ: Es war eine Eileiterschwangerschaft! Sie hatte keine Schmerzen, hatte nichts gespürt. Doch es war schon zu spät: nicht nur das Kind, auch der Eileiter war nicht mehr zu retten. Seitdem hat sie nur noch einen Eileiter.

Die Ärztin damals sagte zu Anna, dass sie es zwar nochmal normal probieren könnten, sie aber relativ sicher sei, dass die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Katastrophe sehr groß sei und sie vermutlich nur durch In-Vitro-Fertilisation, kurz IVF, wirklich schwanger werden könne.
Anna war irritiert und beunruhigt, fühlte sich aber auch bedrängt und bevormundet. Sie glaubte der Ärztin nicht und war sich sicher das alleine hinzubekommen.

Als wäre das Erlebte nicht schon genug, bekam Anna nun auch noch Hormonprobleme. Ihr Zyklus war unregelmäßig. Sie wusste nie genau wann der Eisprung war, da der Zuklus auch mal 35 und mehr Tage dauern konnte.
Anna und Peter versuchten alles mögliche, zuerst mit freien Mitteln: Temperatur, ClearBlue-Monitoring, Vitamine. Nichts!
Dann entschieden sie sich auch in die Kinderwunschklinik zu gehen. Dort gab es dann Hormone und Inseminationen. Auch nichts.

Nachdem sechs wertvolle Jahre ohne weitere Ergebnisse vergangen waren, entschieden sie sich, doch auch mal Peter zu testen. Das Ergebnis: seine Spermien waren zwar lebendig, aber bewegungsfaul. Sechs Jahre verschwendet, weil sie sich nur auf ihre Hormone und ihren fehlenden Eileiter konzentriert, aber nie die Möglichkeit in Betracht gezogen hatten, dass auch er der Grund sein könnte.

Es folgten viele anstrengende, nervenaufreibende und belastende Wochen mit Hormonbehandlungen und OPs. Genau: eine IVF-Behandlung!
Sie musste zuerst Hormone nehmen um viele Eizellen auf einmal zum Reifen zu bringen und wurde dabei zur streitlustigen und gleichzeitig heulenden Kratzbürste. Dann die Hormonbehandlung damit das befruchtete Ei angenommen werden kann. Dann das Hangen und Bangen ob das Ei sich einnistet. Und auch dann war es noch nicht klar ob sie das Baby auch würde behalten können, da gerade das erste Schwangerschaftsdrittel so unsicher ist.
Es war eine harte und belastende Zeit, für beide, und teilweise auch für die Beziehung.

Aber sie haben es geschafft: heute sind Anna und Peter stolze Eltern eines süßen kleinen einjährigen Buben.


Ein Gedanke bleibt: wieviel früher hätten sie schon Eltern sein können, wenn sie gleich daran gedacht hätten dass es beim Kinderzeugen immer zwei Parteien, also auch zwei "Fehlerquellen" gibt?
Und wie kann es nur immer wieder dazu kommen, dass alle Verantwortung und alle Tests stets nur auf dem weiblichen Part lasten - obwohl tatsächlich sogar bei einem Drittel der ungewollt kinderlosen Paare die "Schuld" beim Mann und ebenfalls nur bei einem Drittel bei der Frau zu suchen ist? Ist das die Angst vor dem "Verlust der Männlichkeit"? Oder pure Gedankenlosigkeit? Oder gar nur Bequemlichkeit?

Da das Thema mich momentan tatsächlich sehr beschäftigt, wird es vermutlich in Bälde mehr dazu geben.

Geschichtenspinnereien

Ich bin ein Geschichtenmensch. Ich höre Geschichten, ich erlebe Geschichten und ich lerne vor allem aus Geschichten.
Ich bin jedoch absolut gegen öffentliches Leben und vor allem die öffentliche und personell nachvollziehbare Ausbreitung von Schicksalen im World-Wide-Web.
Deshalb sollte das hier eigentlich auch nur mein Handarbeits-Logbuch werden. Hier soll nur Mohnrot, mein Handarbeits-Ich zu sehen sein, ansonsten halte ich diesen Blog, soweit es geht, anonym, ohne weitere Verbindungen zu meinem realen Ich.

Und trotzdem möchte ich Euch auch ab und zu an meinen Geschichten teilhaben lassen können, denn ich bin einfach der Meinung dass man am besten aus Geschichten anderer lernt.
Eine Geschichte habe ich hier jedoch schon mal erzählt, nämlich meinen Unfall. Da ist es natürlich nicht zu übersehen dass das ich bin, dass das real ist.

Deshalb habe ich mir jetzt eine neue Kategorie überlegt:
Geschichtenspinnereien!



Künftig werde ich Euch also wieder vermehrt Geschichten erzählen, aber es werden gesponnene Geschichten sein.

Ich werde Geschichten aus meinem Leben erzählen, aus dem Leben meines Umfelds, Geschichten die mir mein weltenrettender Ehemann erzählt, aber auch Geschichten die ich gelesen oder in Fernsehen und Kino gesehen habe, die ich im Bus zufällig gehört habe oder die auch nur aus irgendwelchen aktuellen Ereignissen in meinen Gedanken entstehen.
Jede dieser Geschichten werde ich jedoch anonymisieren, um keinen Rückschluß auf ihre Herkunft und ihre Echtheit zuzulassen. Klar, anhand der Erzählperspektive kann vielleicht auf "Weltenretter" oder "Betroffener" getippt werden - mehr aber auch nicht.

Ich möchte Euch Geschichten an die Hand geben, die Ihr als fiktiv ansehen solltet, vielleicht wie Märchen, nur (leider) ohne Drei-Wünsche-Feen und Hollywood-Wendungen, die aber nicht auf reale Hintergründe zu untersuchen sind. So hoffe ich, den Quellen meiner Geschichten kein Unrecht anzutun, aber gleichzeitig, eben wie mit meiner eigenen Geschichte, Euch da draußen vielleicht einen Denkanstoß oder sogar eine kleine Hilfe geben zu können.

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