Mittwoch, 25. Mai 2011

Tipps zur milchfreien Ernährung

Zum Thema Milch hatte ich Euch ja einen zweiten Post versprochen, und eigentlich wollte ich ihn schon viel früher schreiben, doch uneigentlich...
Aber jetzt!

Wie gehe ich jetzt in der Praxis damit um? Welche Lebensmittel ersetzen die gewohnten Produkte mit Milch?

Zuerst die Trinkmilch. Es gibt Ersatz in Form von Drinks aus Soja, Hafer, Dinkel und Reis. Soja schmeckt mir persönlich so überhaupt nicht (das absolut schlimmste war eine Latte Macchiato mit Sojamilch *schüttel*), außerdem führt Sojadrink bei mir zu Blähungen - und darauf kann ich verzichten. Ich benutze Hafer- und Reisdrink, allerdings nur in meinen Kaffee. Am Anfang schmeckt das recht ungewohnt - aber auch sehr lecker, gerade da diese zwei "Milchs" durch den Herstellungsprozess ein bißchen süß sind. Als Milchersatz für Trinkschokolade kann man sie auch gut benutzen. Ich nehme an, dass Dinkeldrink ähnliche Eigenschaften haben müsste, wie die beiden anderen, habe es selbst jedoch noch nicht getestet.

Mit überreifen Bananen hatte ich mir immer gerne einen Bananenmilchshake gemacht. Das geht natürlich auch mit den verschiedenen Drinks, ich liebe jedoch eine andere Variante: Cashew-Kerne etwa einen halben Tag oder über Nacht in Wasser einweichen, dann gut pürieren, erst dann die Banane hineindrücken und weiter pürieren. Evtl mit der Banane zusammen auch Zimt, Kakao, Vanille oder andere Gewürze hinzufügen. Zucker ist jedoch bei reifen Bananen nicht notwendig. Diese Cashew-"Milch" lässt sich bestimmt auch noch zu anderen Shakes verwandeln.



Ich habe auch schon Grießbrei gekocht, jedoch nicht mit Milchersatz, sondern mit Kokosmilch, welche es meist in Dosen für die asiatische Küche gibt. Das schmeckt natürlich wirklich anders als normaler Grießbrei, aber auch sehr lecker. Ich würde nur raten, die Prise Salz auf keinen Fall zu vergessen.
Kokosmilch eignet sich auch gut als Sahneersatz in Saucen - es schmeckt dann halt ein bißchen exotisch. Allgemein empfiehlt sich die Orientierung an der asiatischen Küche, da dort traditionell wenig bis gar keine Milch verwendet wird.

In vielen Rezepten, z.B. Pfannkuchen, Rührteig, usw. lässt sich die Milch durch (Mineral-)Wasser und evtl. Öl ersetzen. Dazu gibt es viele Rezepte im WWW. Was ich noch herausgefunden habe: in einer Quiche hätte laut Rezept Käse sowohl in den Mürbteig, als auch in die Eimasse hineingehört. Stattdessen einen guten Schluck Sojasauce, das schmeckt ebenfalls super, fast wie gebackener Emmentaler.

Zum Thema Kuchen und Süßigkeiten. Bisquit ist super, da er nur aus Mehl, Ei und Zucker besteht, also auch Löffelbisquit als Nascherei zwischendurch. Auch viele Mürbteigplätzchen (Zutatenliste!!!) sind oft nur mit pflanzlichem Fett gebacken, besonders eben auch wieder Bio-Produkte. Zu Hause ist es klar: Butter durch Margarine oder Pflanzenöl ersetzen.



Weil wir grad bei der Butter sind: Aufs Brot hatte ich mir zuerst immer Margarine geschmiert. Es gibt aber auch verschiedene Nuss-Muße (Mandel, Erdnuß, ...), die sehr gut zu Marmelade schmecken und ebenso wie Butter das Brot "abdichten".
Und allgemein liebe ich pflanzliche Brotaufstriche, am liebsten die auf Sonnenblumenkernbasis. Mmmmhhh... Rucola, Bärlauch, Tomate, Gemüse, sogar exotischere Geschmacksvarianten wie Chili-Mango. Und auch hier wieder: Bio-Supermarkt. Wobei auch mancher normaler Supermarkt mitlerweile in seiner Bio-Ecke diese leckeren Aufstriche hat.

Zurück zu Süßigkeiten: Ich liebe mittlerweile ja ohnehin Bitterschokoladen (gaaanz wenig naschen, auf der Zunge zergehen lassen, genießen!), aber gerade Kinder können damit noch nicht viel anfangen. Ich habe aber in meinem Bio-Supermarkt eine Marke entdeckt, die Voll"milch"- und weiße Schokolade (und auch eine Nuß-Schoki?) mit Reismilch herstellt. Klingt komisch, ich weiß, schmeckt aber wirklich super! Fast wie die gewohnte Schoki. Ich kann sie nur empfehlen. Aber natürlich hab ich die bislang nur als Tafelschoki gesehen, nicht als witzige Figuren oder Pralinen oder so.

Naja, und was mich wirklich wurmt: Pizza. Es geht ja kein Käse! Ich habe zwar schon Beschreibungen über einen sogenannten Hefeschmelz gelesen, habe mich bislang aber noch nicht dazu aufgerafft, das auszuprobieren. Aber wenigstens Aufläufe gehen: einfach halt mehr Eier verwenden und den beschriebenen Schluck Sojasauce rein!

Ich könnte noch sehr viel darüber berichten, aber ich glaube, das muss für heute reichen. Das war ja ohnehin schon viel Lesematerial, wenn Ihr überhaupt bis hierher durchgehalten habt *g*. Ich beantworte Euch aber auf jeden Fall gerne alle Eure Fragen, auch per Mail. Wenn Ihr möchtet, kann ich auch gerne das eine oder andere Rezept posten. Ich weiß nur immer nicht, ob Euch das überhaupt interessiert...

Allgemein kann ich Euch mitgeben: egal was Ihr an Nahrungsmitteln aus welchen Gründen auch immer meiden müsst, es gibt immer noch genug Möglichkeiten, Abwechslungsreiches, Leckeres und auch Gesundes auf den Tisch zu bekommen - manchmal zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden - aber diese Zeit für die eigene Gesundheit ist doch immer noch besser angelegt als im Fernsehgucken, oder?

Sonntag, 22. Mai 2011

Warnung vor dem Hunde - hier buddle ich!

Wir haben einen Hund. Einen Hund mit grünem Daumen. Okay, er hat keinen Daumen, und selbst wenn er einen hätte, dann wäre der nicht grün, sondern braun. Braun wie Erde. Unser Hund ist nämlich ein sehr engagierter, allerdings unzertifizierter Landschaftsgärtner. Denn wenn er mit seinem Tagebau anfängt, dann überlegt er sich vorher nicht, ob der ausgewählte Ort für diese Art Baumaßnahme wirklich sinnvoll ist oder ob damit die richtigen Eyecatcher im Garten gesetzt werden. Nein. Er buddelt einfach!
Mal aus Langeweile, mal um feuchte kühle Erde freizulegen und sich darauf niederzulassen. Mal versteckt unter den Bäumen, oder aber auch ein riesiges tiefes Loch direkt im Eingangbereich. Nun, wir wussten von diesem Loch - unser Nachbar bislang nicht. Jetzt weiß er es auch. Und natürlich war es der ohnehin schon angeknackste Fuß, mit dem er da rein gesappt ist... Dieses Langeweile-Loch habe ich nun notdürftig aufgefüllt und etwas abgeflacht, so dass es nicht mehr ganz so tief runter geht. Ich muss jetzt mal schauen, wo ich noch genug Erde her bekomme, um das richtig zuzufüllen. Wenn Monsieur buddelt, dann verteilt er nämlich natürlich allen Aushub so gleichmäßig auf dem Rasen, dass da kaum mehr was zurückbefördert werden kann. Ich seh mich schon wöchentlich dieses Loch wieder zuschütten...

Das andere Loch aber, das schattige Feuchte-Erde-Loch neben der Kirsche, unter dem kleinen Apfelbaum, das muss ich ihm lassen.



Ich hatte Angst um das Wurzelwerk des Apfelbäumchens und es deshalb schon oft versucht mit Pflanzen "dicht" zu machen - er hat es immer wieder aufgebuddelt. Deshalb soll er dieses Loch nun haben - ich habe es halt jetzt richtig in den Garten integriert. Denn so ein Loch im Garten, das womöglich immer größer wird - das stört mich einfach. Dazu habe ich nun mehrere Natursteine genommen, welche wir hier noch so rumliegen hatten, und diese in das Loch am Rand entlang reingesetzt. Auch hier habe ich das gleiche Problem wie bei dem anderen Loch: Mittlerweile fehlt sehr viel Material, da es im Rest des Rasens verteilt wurde. Also ist es tiefer als die Umgebung.



Er scheint sich ja schon recht wohl zu fühlen.
Ich hoffe, dass die Steine erneuten Buddelaushub etwas zurückhalten können und dass Monsieur sich nun auf diese Stelle beschränken kann und keine weiteren Expandierungspläne schmiedet. Wenn das alles klappt, dann kann ich die Umgebung hoffentlich endlich wieder bepflanzen.

Dienstag, 17. Mai 2011

Keine Milch, bitte...

Ich hatte Euch ja schon lange versprochen gehabt, dass ich von meinem Milchexperiment berichten würde. Nun, jetzt wirds endlich Zeit, oder?

Auf meinem schon erwähnten Gesundheitsseminar im Januar hatte ich ein Gespräch mit dem Seminararzt. Er ist so ein Typ, der die Gründe von körperlichen Beschwerden immer auch in der Ernährung sucht. Ich habe ihm von meiner Migräne berichtet, die ich garantiert immer an einem bestimmten Tag im Monat habe, und außerdem auch noch an stressigen Tagen, bei Wetterumschwüngen, bei greller Sonne, drückender Luft oder auch einfach nur so. Er meinte, seiner Meinung nach läge das an einer Lebensmittelunverträglichkeit. Er nannte dann Milch, Schweinefleisch, Zitrusfrüchte und Äpfel. Es könnte aber auch jedes andere Lebensmittel sein. Da ich bis dato viele Milchprodukte verzehrt hatte, jedoch nur wenig Schweinefleisch, habe ich mir das einfach mal als erstes herausgepickt, um zu testen, ob es besser wird, wenn ich eine bestimmte Zeit darauf verzichte. Diese bestimmte Zeit musste in Monaten gemessen werden, da bei mir eben auch dazu ein direkter Zusammenhang besteht, also habe ich mir vorgenommen, das zwei bis drei Monate durchzuziehen.

Im Februar habe ich angefangen, bin jedoch zwischendurch zweimal "rückfällig" geworden und zähle deswegen erst ab 1. März. Seitdem bin ich sehr konsequent dran. Bis auf eine einzige Ausnahme am letzten Freitag auf der Gartenausstellung (sooooo ein leckerer Erdbeerkuchen - es ging einfach nicht mehr, da zu widerstehen, nach sooo langer Zeit!!!) habe ich durchgehalten.

Was gehört dazu? Klar, keine Milch trinken, keine Butter aufs Brot, keine Sahne auf den Kuchen. Aber auch der Kuchen muss ohne Butter und Milch hergestellt sein. Statt Milch nehme ich Hafer- oder Reis-Drinks (Sojadrink schmeckt mir nicht und verursacht extreme Blähungen) in den Kaffee, statt Butter gibt es Margarine, und das mit dem Kuchen kriege ich auch noch hin.
Aber jetzt geht es weiter: wusstet Ihr, dass auch in Wurst Milch drin ist? Auf Kartoffelchips? In vielen, vielen Backwaren, egal ob herzhaft oder süß? Schaut einfach mal auf die Zutatenliste: Milcheiweiß, Milchzucker, Süß- oder Sauermolkenpulver, und das in Dingen von denen Ihr das gar nicht denkt. Wienerle. Backerbsen. Und selbst auf einer Baiserpackung habe ich Milcheiweiß gelesen - und ich dachte, damit könnte ich meinen Milch- und damit Sahnelosen Geburtstagskuchen ein bißchen aufpeppen... Anscheinend sind diese Milchbestandteile so billig, dass es sich für die Industrie lohnt, damit Fleisch- und Eibestandteile zu ersetzen und ordentlich Profit zu machen. Und wir essen das ohne nachzudenken. Aber ich schweife ab...
Also, im Laden ist der Blick auf die Packung absolute Pflicht. Gerade Fertigprodukte sind meist nicht geeignet. Die besten Erfahrungen (also die größte Auswahl für mich) habe ich im Bioladen gemacht, allerdings kann man sich auch da grad bei den "Billigmarken" nicht wirklich drauf verlassen. Dieses Zutatenlistenlesen hält zwar ein bißchen auf, aber das geht ja noch. Ich hatte letzte Woche sogar eine super Erfahrung an der Wursttheke meines Bioladens, denn ich hatte nur gefragt, ob in der Wurst Milch drin ist, hatte schon mit irgendeinem "Sorry , keine Ahnung" gerechnet - da schaut doch der Verkäufer neben sich in einen Ordner, blättert und liest mir die Zutatenliste vor. Echt toll!
Am besten und einfachsten ist es, wenn selbst aus einfachen Zutaten gekocht wird. Also Nudeln abkochen, Gemüse schnibbeln und beherzt ins Gewürzregal greifen, und alle Gewürze und Kräuter einzeln rein tun anstatt einen Beutel Schnell-aber-Synthetisch-DIN-sonstnochwas-Geschmack mit Wasser anzurühren. Je nach Gericht dauert das dann nicht mal soo viel länger als das Fertig-Zeug.



Aber dann kommt ja schon die nächste Hürde: das Auswärts essen. Selbst wenn weder Sahne noch Käse in der Speisekartenbeschreibung steht, weiß ich ja nicht, ob der Koch es nicht doch gut meint und das Gericht mit Butterschmalz anbrät oder noch einen leckeren Schuss Sahne rein tut. Eigentlich ja löblich, nur nicht in diesem Fall. Tja, da bleibt nur die Extrawurst-Frage und/oder wirklich der Verzicht. Oder ein Salat, bitte nur mit Essig und Öl, und ohne Käse, aber gerne mit Schinken, Thunfisch und Ei. So ist es ja nicht. Auch ein Eis ist erlaubt, aber eben nur ein (Frucht-)Sorbet, und auch nicht in der butterhaltigen Waffeltüte.
Und den Kuchen vom Kollegen anlässlich seines Geburtstages kann ich auch nicht essen, genausowenig wie das belegte Wurstbrötchen (Butter!!), da bleibt mehr für die anderen. Auch wenn ich zu Besuch bin, freu ich mich, wenn es nur Brotzeit gibt, denn dann kann ich selbst entscheiden, was ich esse. Zur Not eben trockenes Brot mit einer Scheibe Schinken. Ansonsten muss ich eben vorher dem Gastgeber Bescheid sagen, oder mir selbst eine Notbanane mitnehmen.

Jetzt noch zu meinem heutigen Stand.
Meine Migräneanfälle kamen noch, waren aber nicht so stark wie vorher. Wobei ich sagen muss, dass diese Besserung auch durchaus nur Einbildung sein kann, es ist halt nur mein subjektives Gefühl. Letzte Woche Mittwoch und gestern hatte ich jeweils nochmal eine schwerere Migräneattacke, aber das lag definitiv am Wetter, da hatten auch viele Nichtmigräniker in meinem Umkreis schlimme Kopfschmerzen.
Ich fühle mich auf jeden Fall durch den Verzicht jetzt nicht irgendwie schlechter. Gut, ich habe abgenommen, das liegt aber nicht an der Milch, sondern daran, dass halt diese vielen kleinen Leckereien zwischendurch nicht mehr gehen. Schokoriegel, Kekse, Eis, vieles davon enthält Milch. Und davon hatte ich vorher immer den einen oder anderen abends zwischendurch verputzt. Jetzt gehen Löffelbisquit und Bitterschokolade, davon kann ich dann aber auch nicht viel nehmen. Und ich habe irgendwie auch kein so rießiges Bedürfnis mehr danach. Es ist nur richtig krass, dass ich noch vor einem Jahr fast 64 gewogen habe und jetzt bei knapp über 56 bin. Nur durch die Umstellung auf gesunde Ernährung, und die letzten zwei Kilo durch den Verzicht auf Milch. Beschweren will ich mich darüber jetzt nicht, aber ich weiß, dass es jetzt nicht mehr weiter runter gehen sollte. Männe hat auch schon sein Veto eingelegt *g* Bis hierher, und nicht weiter!

Aber an sich fühle ich mich richtig gut, esse viele pflanzliche Fette, auch das eine oder andere Ei mehr als vorher und habe meine Vielleicht-doch-Vegetarier-Werden-Pläne erstmal ganz nach hinten geschoben. Wobei ich weiterhin nur sehr wenig Fleisch esse, und alles Tierische ist natürlich Bio.

Ich mache hier jetzt erstmal einen Break und stelle diesen Post jetzt so online. Im nächsten Post werde ich dann mehr über die jeweiligen Lebensmittel und das mögliche Spektrum berichten.

Samstag, 14. Mai 2011

Rot-weißer Dienst und viel Shopping für die Hobbies

Mit Männe war ich gestern ausnahmsweise mal wieder ehrenamtlich im Weltenretterdienst unterwegs: eine Sanitätsabstellung auf einer (dreitägigen, Fr - So) Gartenausstellung. Wir hatten dafür extra Urlaub genommen. Ansonsten meldet sich da sonst niemand gerne ausgerechnet für eine "langweilige" Gartenausstellung an einem Freitag von 10 bis 18 Uhr. Wir aber übernehmen diesen Freitagsdienst freiwillig jedes Jahr - meist auch mein einziger Dienst. Passiert ist nicht wirklich was, Patienten hatten wir nur zwei (ein Pflaster, ein Verbandswechsel), und ich konnte gucken. Es war wie ein Ausflug ins ein materialisiertes Bloggerland! Deko für Haus und Garten, ein paar Klamotten, alles in bunt oder shabby, natürlich auch Modernes, und, ach ja, Pflanzen gab es auch *g*.



Einer der Patienten, ein Aussteller mit Metallobjekten, der sich vor einigen Tagen schon verletzt hatte, kam um sich den Verband, der unter dem Aufbau sehr gelitten hatte, erneuern zu lassen. Mitgebracht hat er dann den frechen roten Bubikopf. Natürlich haben wir dann auch später nochmal an seinem Stand vorbeigeschaut - da mussten dann einfach zwei Frankenstecker für uns mit. Und dann gab es noch ein kleines Insektenhotel aus einer lokalen Behindertenwerkstatt, einen entzückenden Schneckenblumentopf (so wie sie mir bei Ida immer so gut gefallen, aber die Schweiz ist halt leider nicht ums Eck...) für mich selbst gab es noch einen weißen Hauch von nichts. Außerdem noch einen mehrjährgen vietnamesischen(?) Koriander (der allerdings dann drinnen überwintern muss) und jede Menge Pesto.

Zum Pesto: dieser Kräuterbauer war auch so eine Marke! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, überhaupt so etwas zu kaufen, aber er hat echt eine super Strategie drauf - da bleibt Dir fast nichts anderes übrig! Zuerst hat er uns angesprochen, als wir eigentlich nur vorbeilaufen wollten, dann hat er uns ein Holzstäbchen nach dem anderen zum Probieren mit Miniportionen Pesto gegeben, Rosmarin, Liebstöckel, Bärlauch, und noch viel mehr, schön abgerundeter Geschmack jeweils, und hat dann immer etwas dazu gesagt wie: "Und wenn Ihr jetzt an ein Steak denkt, und das hier probiert... Und mögt Ihr Bratkartoffeln? Dann probiert mal das hier... Und seids Ihr beiden liiert? Ja? Dann wär auch das hier was für Euch. Früher hat man dieses Kraut täglich gegessen, für die Libido - ja, genau, Liebstöckel..." und so weiter, und so fort... Geredet wie ein Wasserfall, eines nach dem anderen probieren lassen, und das Zeug hat auch noch echt gut geschmeckt! Eingelegt in sehr viel nativem Olivenöl, deshalb, so meinte er, würde es halten bis wir es aufgegessen hätten, auch wenn das wiederum ein Jahr dauert, wir dürfen es nur nicht in den Kühlschrank stellen. Dann sagte er was von "Wenn Ihr sechs Gläsern kauft, bekommt Ihr eins dazu" - ich wollte höchstens drei nehmen - jetzt haben wir - genau - sieben Gläser... Zum Glück ist er "nur" ein Kräuterbauer und kein Autoverkäufer...

Zum Kräuterbauern muss ich auch noch kurz was erwähnen: er bietet sogar "Urlaub" auf seinem Hof an: etwa sechs Stunden am Tag gärtnerisch oder auch handwerklich auf dem Hof arbeiten (und dabei viel über Kräuteranbau u.ä. lernen) gegen Kost und Logis, das ganze im niederbayrischen Bäderdreieck. Prinzipiell echt ein tolles Konzept, und vor allem für Stadtbewohner ohne Garten ein super ausgleichender Urlaub, mit Erfolgsgefühlgarantie, im Gegensatz zum gewohnten faulen Strandquallenurlaub.

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Und heute? Jaaaa, heute war Stoffmarkt in Fürth! Mein armer Männe musste da durch, auch wenn das nur mit der Aussicht auf eine Riesenpizza für ihn klappte *g*



Hier meine Ausbeute: zwei Jerseys, viele Baumwollstoffe und auch drei Leinencoupons - diesmal haben es endlich auch mal neutralere Stoffe mit nach Hause geschafft, denn bislang ist mein Stofflager sehr rot- und blümchenlastig.

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Auf dem Weg zum Stoffmarkt heute gab es noch eine - interessante? - Anekdote. Wir waren grad auf der Hälfte zwischen unserem und dem Nachbarort, da sahen wir auf der Gegenseite ein Auto im Rechten Winkel zur Fahrbahn leicht in den Graben gekippt, Türen zu, kein Mensch stand außen rum. Adrenalinstoß pur, Männe fuhr rechts ran, Warnblinker an, aus dem Auto raus, ich hab mir Männes Weltenrettertasche aus dem Kofferraum geschnappt. Alle nachfolgenden Autos haben dann angehalten um uns über die Straße zu lassen, wir haben dann geschaut. Wegen der hellbraunen Leerkopfstützen dachten wir beide erst, dass noch jemand im Auto sitzt. Es war aber leer, die Türen zu. Niemand da. Das gesamte Auto war aber recht warm, was aber vermutlich an der Sonne lag. Das eine Hinterrad in der Luft, die Frontschürze saß auf dem Rand vom Graben und der geteerten Ausfahrt eines Waldweges auf - recht demoliert. Sah aus, als hätte der Fahrer beim Versuch zu wenden den Graben nicht gesehen und aufgesetzt. Aber wie gesagt: niemand da.
Während vorher alle Autos weiterfuhren, hielten jetzt, als wir da rumstanden, mehrere an und fragten uns, was denn los sei. Männe wollte grad die Polizei anrufen, um diese seltsame Situation zu melden. Da kam einer angefahren und hielt an, meinte, das Auto stände schon seit zwei Stunden so rum, er hätte auch schon bei der Polizei angerufen gehabt, ebenso wie viele andere Leute auch schon. Er kam jetzt nochmal zurück um das Kennzeichen durchgeben zu können, was er auch noch in unserem Beisein tat. Wir sind dann wieder gefahren.
Echt eine seltsame Situation. Und erschreckend, wie viele Menschen an diesem Auto vorbeigefahren sind ohne etwas zu tun, obwohl der Unfall gut sichtbar, aber auf den ersten Blick nicht genau erkennbar war, ob nicht doch jemand drin saß.

(Nachtrag: Ich vermute zwar, dass ich jetzt weiß, um was es da ging, werde das hier aber nicht weiter berichten. Wir konnten es natürlich nicht wissen, aber ich hatte ein dringendes Gefühl in mir verspürt gehabt, in der Umgebung zu suchen, auch wenn ich nicht wusste nach was und wo... Das nächste Mal vertraue und folge ich meinen Gefühlen!)

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PSII: Heute, gestern... das ist grad ziemlich verwirrend! Geschrieben habe ich diesen Post am Samstag den 14., aber Blogger hat rumgezickt und nur was von Bad Request erzählt. Also konnte ich ihn erst am Sonntag online stellen, aber halt rückdatiert. Aber da wohl alle im Bloggerland solche Probleme hatten und dabei teilweise mehrere Posts verloren haben, und bei mir bislang "nur" Kommentare verschwunden sind und halt diese Schwierigkeit gestern abend - da will ich mich lieber nicht beschweren...

Sonntag, 8. Mai 2011

Die Kräuterspirale ist fertig

Heute mein vorerst letzter Post über die Kräuterspirale.

Sie ist nun fertig gebaut und bepflanzt.



Mir gefallen vor allem die unterschiedlichen Steine, die ich da zusammengewürfelt habe: Granitwürfel für die Konstruktion, Granitkies und flache graue Steine für den Wasserlochrand, und mehrere von den grauen Steinen und auch selbst gesammelte hübsche Steine in das Beet selbst verteilt.
Ich denke, das lockert die ganze Sache wieder auf, denn eigentlich bin ich kein Fan von geraden Kanten und nüchternen sauberen Flächen, wie es die ersten Fotos meiner Kräuterspirale vermuten lassen. Am liebsten hätte ich eine Trockenmauer aus großen und kleinen unregelmäßigen Feldsteinen gemacht, aber dazu hatte ich leider nicht genug Material zur Verfügung.
Aber mir gefällt mein neuer Kräutergarten auch so, und ich hoffe, dass er sich als stabiler erweist, als ich momentan leider befürchten muss. Eigentlich sollte nämlich zuerst die Trockenmauer auf einer dicken Kies-Drainageschicht erbaut werden, und die dann befüllt werden, in der Mitte der Spirale auch mit drainierendem Bauschutt. Meine Spirale hat zwar in der Mitte einigen Bauschutt versehen bekommen, aber keine gesamte Drainageschicht und die "Mauern" sind nur drangeklatschte kleine Granitwürfel, ohne Halt. Nur ein bißchen Formgebung. Ich hoffe, es hält trotzdem.

Hier noch mein aktueller Bepflanzungsplan (wie immer: Klick macht's groß):



Nachdem das Beet zuerst noch recht leer wirkte, habe ich Kräuter gekauft, gekauft und gekauft. Jetzt fürchte ich, dass es zu voll geworden ist. Außerdem weiß ich auch gar nicht, ob alle Pflanzen winterfest sind. Nächstes Jahr um diese Zeit weiß ich vermutlich mehr... Jetzt muss erstmal alles an- und einwachsen.

Ich wünsche Euch allen von meinem sonnigen Lieblingsplatz unter dem Kirschbaum aus noch einen wunderschönen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche!

Montag, 2. Mai 2011

Kräuterspiralentheorie

Nachdem Nicole und Ida nach dem Sinn des Wasserlochs bei meiner Kräuterspirale gefragt haben, möchte ich Euch heute kurz eine Erklärung zu Aufbau und Funktion einer Kräuterspirale geben.

Eine Kräuterspirale ist eine sogenannte Permakultur, also ideal für faule Gärtner wie mich. Sie ist so konzipiert, dass sich durch die verschiedenen Ebenen und Bodenbeschaffenheiten mit der Ausrichtung nach Süden verschiedene "Klimazonen" ergeben:



Ganz vorne, unten im Süden ist der Miniteich. Hier können (angeblich, das hab ich natürlich noch nicht ausprobiert) Wasserminze und Brunnenkresse angebaut werden.
Der untere Ausläufer der Spirale muss direkten Kontakt mit dem Wasser haben, also sollte an dieser Stelle das Substrat bis ins Wasser reichen. Das ist die Feuchtzone, z.B. für Schnittlauch, Kerbel und andere feuchtigkeitsliebende Kräuter.
Weiter oben und dann in der "Nordkurve" entspricht der Boden unseren mitteleuropäischen Verhältnissen: humoser Boden, halbschattig und etwas schattig. Hier wachsen Petersilie, Pimpinelle und Melisse.
Dann geht es wieder zurück in die Sonne, ans Mittelmeer, da gibt es gut drainierten sandigen kalkhaltigen Boden, der sich ideal für Salbei, Thymian und Lavendel eignet.
Der kleine Teich ist Wasserlieferant für die Feuchtzone, Vogel- (und Flokati-)Tränke und außerdem auch ein Spiegel, der das Sonnenlicht direkt in die Mittelmeerzone spiegelt.
Die Steinwände heizen sich in eben dieser Mittelmeerzone auf und spenden zusätzliche Wärme für die sonnenverwöhnten Kräuter.
In den Zwischenräumen der Steine finden Insekten eine neue Heimat (bei mir sind es viele Hundert- und Tausendfüßler und auch viele Spinnen und Schnecken).

Wenn die Kräuterspirale gut angelegt ist, hält sie ewig und braucht wenig Pflege (Unkraut zupfen und so, das Übliche halt). Bei der richtigen Kräuterauswahl überleben auch alle den Winter, so dass es sich auch um eine einmalige Investition handelt. Da die Kräuterschnecke auch nur einen Platzbedarf von etwa 3 Quadratmetern hat, passt sie auch super in die kleinsten Gärten. Es sollte bei der Bepflanzung nur beachtet werden, dass manche Kräuter wegen ihrer Dimensionen (Liebstöckel), fehlender Winterhärte (Rosmarin), wegen extremer Wurzelausläufer (Minze, Estragon) oder auch wegen ihrer Wirkung auf andere Pflanzen (Wermuth) gar nicht oder nur mit sehr viel Vorsicht für die Kräuterspirale geeignet sind.

Also, ich bin überzeugt von diesem Konzept, zumal ich es auch wirklich schön finde. Ich hab meine auch nicht in den abgeschiedenen Gemüsegarten gebaut, sondern ganz prominent direkt vor die Terasse, in den Rasen. Ich find sie schön! UUUUND: da trampelt mir kein Hundi mehr durchs Kräuterbeet!

Da ich grad selbst erst mit diesem Thema anfange, und also bislang nur theoretisches Wissen besitze, würde ich Euch raten, erstmal selbst im Internet zu recherchieren, Stichwort Kräuterspirale. Ein guter Einstieg ist dabei schon mal diese Seite.
Ich werde Euch auf jeden Fall über mein Projekt auf dem Laufenden halten. Falls Ihr es auch in Angriff nehmen solltet: berichtet doch bitte darüber! Ich bin neugierig!

Sonntag, 1. Mai 2011

Die Kräuterschnecke entwickelt sich

Heute war ich wieder fleißig: das Wasserloch der Kräuterschnecke ist jetzt fast fertig, und die überwinterten Kräuter habe ich auch schon eingepflanzt.



Für das Wasserloch konnte ich Reste von der Teichfolie und dem Vlies von unserem Teichbau vor zwei Jahren verwenden, und ein Stückchen Kieselfolie hatte ich auch noch vom Bachlauf übrig. Jetzt brauchen wir noch ein zweites Stück Kieselfolie und noch einen Beutel Gletscherkies. Und noch viele, viele Kräuter.



Und, a propos besorgen: meine Schwiegereltern haben uns zu Ostern je ein Töpfchen Schnittlauch und Petersilie geschenkt und passend dazu Namensschilder. Nun müssen wir natürlich auch noch dazu passende Schilder für die anderen Kräuter besorgen *hihi*

*****

Ich habe heute im Garten gearbeitet - trotz Sonntag und sogar Feiertag... Letztes Jahr hatte ich den Fehler begangen und immer gedacht, in diesem katholischen Dorf nicht Sonntags und Feiertags draußen im Garten arbeiten zu dürfen. Als ich mal an einem Sonntag im Vorgarten Unkraut gezupft hatte, hatte ich immer das Gefühl, die Spaziergänger würden deshalb "gucken". Wir wohnen halt leider an der Hauptstraße. Aber andererseits: wann sollte ich sonst im Garten arbeiten? Soll ich etwa meinen Chef um Sonderurlaub für die Gartenpflege bitten? Oder einen Gärtner beschäftigen? Und wenn alles verwildert (was momentan der Fall ist) dann haben sie ja noch viel mehr Grund zum Gucken...
Und so buddle, puzzle und pflanze ich eben Sonntags, nur Männe, der muss eben Samstags den Rasen mähen. Ich will, dass unser Garten endlich wieder schön aussieht!

Ich glaube, ich mache mir wie immer viel zu viele Gedanken...

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