Samstag, 24. August 2013

Solarfärbezwischenstand

Nachdem ich gestern fast alle bisherigen Färbefasern aus den Gläsern geholt habe, zeig ich Euch hier kurz und schmerzlos den aktuellen Zwischenstand aller gesammelten Färbereien:



Und nochmal im Einzelnen:

Raue Färbungen: Höllandische (weißgrundig) und schottische (graugrundig) Wolle:



Weiche Färbungen: Merino-Tussahseide-Mix (weißgrundig) und BFL "oatmeal" (graugrundig), jeweils mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



BFL superwash mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



Falkland mit "Original" zum Vergleich in der Tüte:



Bei den beiden letzten Fasern fällt es mir, ehrlich gesagt, sehr schwer, die Färbeergebnisse wieder dem richtigen Typ zuzuordnen. Besonders im getrockneten gefärbten Zustand ähneln sie sich sehr...
Ich hätte mir vielleicht tatsächlich Notizen machen sollen - nicht nur darüber welche Färbepflanze in welchem Glas ist. Noch dazu weiß ich mittlerweile auch gar nicht mehr, welche Gelbfärbung nun Heidekraut und welche Birkenblättern zuzuordnen ist.
Eeeeeegal, hauptsache bunt!
Kopfschmerzen macht mir nur die Fasertyp-Zuordnung...

Und natürlich hab ich gleich auch wieder neu angesetzt. Diesmal aber nur mit zwei Fasertypen (norwegische Wolle und Eiderwolle), die sich wieder sehr ähnlich sind - einen der Stränge hab ich aber dann der Länge nach geteilt, so dass ich sie dann zumindest auf diesem Wege zuordnen kann.



Es sind auch neue Färbedrogen mit drin: getrocknete Holunderbeeren, Hibiskusblüten und Dostkraut. Vermutlich wird es nicht so schön leuchtend bleiben (gerade Beerenfärbungen sollen ja nicht so dolle sein), aber das ist mir egal.
Ich färbe momentan eh nur nach Zufallsprinzip und überlasse es der Natur (Sonne, Pflanzen, Fasern) was sie daraus machen will. Geht auch super, da ich nichts Bestimmtes mit den Fasern geplant habe, sondern mich je nach Ergebnis entscheiden will. Einzig das Glas mit dem fertig gesponnenen Bourette-Seiden-Garn hat einen Plan - aber da soll es einfach eine pastellige Änderung zum ungefärbten Garn werden, und das sollte klappen, denke ich.

Übrigens weiß ich diesmal teilweise nicht mal mehr genau welche Färbedroge in welchen Gläsern sind...
Ich lern's echt nimmer!

Sonntag, 4. August 2013

Anna & Peter: Das Warten hört nie auf

Das hier ist eine gesponnene Geschichte. Sie mag so oder so ähnlich in der Realität stattgefunden haben, vielleicht ist sie aber auch aus einem Buch, einem Film oder nur in meinem Kopf entstanden. Es ist einfach eine Geschichtenspinnerei.



Heute habe ich für Euch noch eine Kinderwunschgeschichte - allerdings noch nicht abgeschlossen. Eine Fortsetzungsgeschichte vielleicht? Mal schaun was mir dazu noch einfällt.

Anna und Peter (jahaaa, es gibt viele Leute diesen Namens -zumindest in meinen Geschichten) sind schon lange zusammen, seit dem Anfang ihrer Berufstätigkeit. Anna war vor dieser Beziehung schon längere Zeit der Meinung keine Kinder haben zu wollen, was aber größtenteils auch an schlechten Beziehungserfahrungen lag. Aber dann kam eben Peter, und alles schien möglich. Peter, der gutmütigste, netteste, liebevollste Mann den sie je kennenlernte. Peter, der geborene Vater.
Zuerst aber musste genug Berufserfahrung gesammelt werden, die Familienplanung wurde vorerst verschoben.

Nach drei Jahren Beziehung setzte sie wegen der Nebenwirkungen die Pille ab, nach vier Jahren entschieden sich beide dafür "es darauf ankommen zu lassen". Nicht nach Kalender, Temperaturkurve und sonstigen Planereien, sondern das Leben sollte für sie entscheiden wann es soweit sein würde. Dann gingen wieder die Jahre ins Land...

Irgendwann fing es in Anna an zu kriseln: die Arbeit gefiel ihr nicht mehr, sie fühlte sich vollkommen fehl am Platz, aber was sollte sie sonst tun mit dieser speziellen Ausbildung? Und eine andere Ausbildung machen? Gerne, aber was wenn ausgerechnet währenddessen dann die Kinder kommen und sie mitten in der Ausbildung pausieren muss, wo sie doch ohnehin schon viel älter ist als alle anderen Auszubildenden?? Sie wollte eine Lebensänderung, sofort, und legte dabei alle Hoffnung auf ein Kind, da sie dadurch dann auch danach einen guten Neustart schaffen könnte. Das Leben für die Familie - und wegen der Arbeit würde sich dann bei Gelegenheit schon wieder was Finden, und wenn es nur ein 400-Euro-Job wäre. Welcher Job ist heutzutage schon sicher - das einzige was zählt ist doch ohnehin die Familie!

Aber es wurde einfach auch weiterhin nichts. Sie bekam Zwischenblutungen und wurde so langsam nervös: vielleicht war es doch etwas Schlimmeres? War sie vielleicht krank? Unfruchtbar? Die Frauenärztin beruhigte sie: es ist nur eine Gelbkörperhormonschwäche, kann durch Hormongabe ab der Zyklusmitte einfach in den Griff bekommen werden. Zufälligerweise war sie sogar kurz vor dem Eisprung und konnte so auf dem Monitor sehen dass sie zumindest in der Hinsicht "funktionierte". Sie solle nach einer so langen Zeit ohne Resultate aber doch über einen Test nachdenken, meinte die Ärztin, aber nicht bei sich selbst, sondern erstmal beim Mann, da das wesentlich einfacher zu testen geht.

Also machte Peter einen Termin beim Urologen aus. Anna nahm begann parallel auch gleich im nächsten Zyklus mit den Gelbkörperhormonen (Utrogest) - Peters Termin war erst eine Woche später. Das Mittel wirkte sofort: sie hatte keine Zwischenblutung mehr, war total happy, dachte jetzt sei alles gut! Jetzt hat sie es geschafft, nur noch ein bißchen entspannen, nicht mehr so gestresst sein, dann wird alles gut!

Peter ging zum Urologen. Auf dem Heimweg von der Arbeit klingelte Annas Handy. Peter war dran: Negativ! NEGATIV! Von 20 Mio erwarteten munteren Arbeitern waren nur 1,6 Mio da - und die alle nur Zellschrott, tot! Der Urologe hätte gefragt ob Peters Frau in Behandlung ist - das könne sie getrost sein lassen, denn Peter ist unfruchtbar!
Anna war geschockt. Damit hätte sie nie gerechnet. Wenige, unbewegliche, ja, alles, aber nicht so etwas Niederschmetterndes! Tot! Alle! Beim Ultraschall wurde eine Varikozele gefunden, eine Krampfader die das Blut nicht richtig abfließen ließ - das müsse operiert werden, nicht nur in Hinsicht auf den Kinderwunsch, sondern weil es eine richtige Krankheit ist.

Jedoch erzählte Peter Anna auch das erste Mal davon dass er einmal als Kind von einem netten Jungen festgehalten wurde und von einem zweiten noch netteren Jungen einen ordentlichen Tritt in die Weichteile kassiert hatte. Warum? Das ist das Geheimnis dieser zwei netten Jungs. Da aber Klein-Peter damals einfach nur nach Hause gegangen ist, niemandem etwas davon erzählt hatte und nie etwas daran gemacht wurde, kann es natürlich sein, dass der Tritt eine innere Verletzung hervorgerufen hatte, die dann vernarbt ist. Die Leitungen könnten dadurch verschlossen worden sein - und keiner kann so etwas sehen...

Erstmal wurde also ein Termin im Krankenhaus ausgemacht, aber bis dahin dauerte es noch. Zeit genug um in großen Hoffnungen zu schwelgen. Der Urologe meinte dass alles daran hängen könnte, vielleicht wäre es eben nur dieses Temperatur-Problem. Anderthalb Monate später in der Klinik wurde diese Hoffnung jedoch von der dortigen Urologin geschwächt: nur gerade mal bei 30 Prozent der Betroffenen würde das helfen, bei vielen wäre es eben noch weitere Probleme. Es wurde operiert. Peter überstand das ganz gut - heute erinnern nur noch drei kleine Narben am Bauch an die OP. Aber das ist der Wunsch nach einer kleinen Familie mit Sicherheit wert!

Dann hieß es erstmal: abwarten! Mindestens ein Vierteljahr müsste vergehen bis es einen weiteren Test geben könnte. Ein Vierteljahr voller Hoffnungen und Träume, auch wenn beiden durchaus bewusst war dass es auch keine Änderung gebracht haben könnte. Aber träumen kann man ja, oder?

Nach dem Vierteljahr Wartezeit gab es einen neuen Termin - diesmal wollte Anna mitkommen um auch über alle weiteren Maßnahmen direkt informiert zu werden. Der Tag selbst was eine Katastrophe - Anna zitterte und konnte sich kaum beruhigen. Außerdem erfuhr sie ausgerechnet an diesem Tag von drei Kollegen deren Frauen schwanger waren. einer davon hatte sogar eigentlich schon lange mit der Kinderplanung abgeschlossen gehabt, da er schon zwei ältere Mädchen hat - nun das dritte Kind, ein Junge, die Mutter im Alter von 42! Anna freute sich natürlich mit. War das ein gutes Zeichen? Oder bedeutet es, wenn es schon drei Schwangerschaften an einem Tag sind, dass das schon aller guten Dinge sind und keine vierte dazu käme? Sie zitterte weiter, war sogar aufgeregter als Peter, um den es ja eigentlich ging...

Ich machs kurz - die Diagnose lautete dieses Mal 6 Mio tote Arbeiter, oder besser gesagt: Zellschrott! Azoospermie - again! Eine Chance hätten sie noch, es kann auch ein halbes Jahr dauern bis die Wirkung der OP vollkommen ist. Also noch etwas Geduld.

Aber was dann? Wenn es wieder negativ ist? Denn es könnte ja auch ein Verschluss der Leitungen sein, vielleicht durch den Tritt damals?
Eine Variante wäre MESA/TESE, also eine Biopsie am Hoden unter Vollnarkose, Auswaschen der entnommenen Gewebeprobe, Überprüfung auf vorhandene lebensfähige Arbeiter, einfrieren derselben. Dann das gesamte IVF-Hormonprozedere an Anna, mit den eingefrorenen Zellen. Aber ist es das wert? Er könnte seine Hoden verlieren, irre gesundheitliche Konsequenzen drohen! Auch bei ihr ist das nicht grade harmlos, auch da kann es zu Krebs kommen. Wofür? Für eine nicht mal bezifferbare minimale Chance doch zu eigenem Nachwuchs zu kommen?

Anna brauchte nicht lange zu überlegen - für sie war es klar dass sie es dazu niemals kommen lassen würde. Peter ist ihr der wichtigste Mensch im Leben - egal ob mit oder ohne Kinder!

Aber nun heißt es vorerst mal wieder: warten! Warten mit nächtlichem Zähneknirschen, Tinnitus und immer wieder Depressionen... Denn ausgerechnet dieses Jahr des Wartens scheint das Jahr der Schwangerschaften und glücklichen werdenden Mütter und Väter zu sein - für alle - außer für Anna und Peter...


Ich wollte gerade um Entschuldigung dafür bitten dass ich Euch hier noch kein Ende der Geschichte präsentiere - aber ich tu es nicht, denn diese Geschichte ist einfach wie das Leben: Niemand weiß wie es weiter geht!

Samstag, 3. August 2013

Erste Färberesultate

Heute berichte ich wieder kurz ein bißchen etwas zu den Solarfärbungen.
Den Stand vom Morgen des 13. Färbetag seht Ihr hier:



Die beiden Krapp-Färbungen (obere Reihe Nr. 3, untere Reihe Nr. 4) habe ich dann auch schon als reif genug empfunden und gleich die Wolle rausgefischt.
Auf dem Resultate-Bild hier ist links die Birkenblätter-Krapp-Färbung zu sehen, rechts die reine Krapp-Färbung. Ich find die Farben sooo toll (auch wenn sie zumindest auf diesem Foto nicht ganz rauskommen)!



hier nochmal die Farben:



Die beiden ent-woll-ten Färbegläser (die Färbedrogen hatte ich drin gelassen) habe ich gleich wieder mit neuer Wolle befüllt. Außerdem bin ich jetzt so im Färbewahn, dass ich gleich noch ein paar neue Gläser füllen musste.
Hier auf dem Bild in der mittleren Reihe zu sehen, von links nach rechts: zweimal Krapp, einmal Krapp mit Birke, einmal Birke mit Gartenlaub (Zierpflaume und Walnussblätter), einmal Sandelholz (diesmal mehr Färbedroge, weniger Wolle).



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