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Samstag, 2. September 2017

Mal wieder was Schönes

Manchmal ist es ganz einfach...



Ein älterer Herr sagte mir gestern, nachdem ich ihn zu Orchideen beraten hatte, wie nett und sympatisch er mich fände, ich sei jemand zum heiraten. (Er ist seit vielen Jahrzahnten verheiratet, ich selbst auch seit fast einem)
Es tut wirklich gut, wenn zwischen den leider tatsächlich vielen unfreundlichen Kunden dann mal so ein positives Feedback kommt.



Wir sollten vielleicht alle es einfach auch mal ansprechen wenn wir etwas gut finden - jeder freut sich doch über ein Lob, dann können wir doch auch selbst mal gute Worte austeilen.



Die Bilder sind übrigens von meinem zweiten Strauß (der erste war Ende Juli), heute in der Gärtnerei gebunden, für die Tante meines Mannes.

Sonntag, 20. August 2017

Gefühle, Stimmen, Leben

Durch mein aktuelles Strickprojekt, ein Islandpullover aus (echt isländischer)
Lettlopi-Wolle, habe ich in letzter Zeit auch viel über Island im Internet und in Mediatheken geschaut und gelesen. Dabei bin ich immer wieder am isländischen Glauben an Elfen und Trolle, an das "Verborgene Volk" hängen geblieben. In Island ist die Tradition des Geschichtenerzählens noch sehr tief verankert, sowie eben auch der Glaube an unsichtbare Wesen. Bauvorhaben wurden abgelehnt und Straßen in großen Kurven umgeleitet weil Elfen in Steinen und Felsen wohnen. Was für uns komisch klingt ist dort tatsächlich eine ernste Sache. Es gibt sogar Elfenbeauftragte die genau solche Dinge regeln.
Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich dieser traditionelle Glaube
gerade auf Island so entwickelt und auch bis heute so stark erhalten hat. Island ist ein Land der Extreme. Sehr karge einsame Landschaften, eine extrem starke unbändige Natur. Feuer und Eis, ständig das Gefühl auf einem Pulverfass zu leben, jeden Tag damit rechnen zu müssen dass ein Vulkanausbruch oder ein Erdbeben alles verändert, vielleicht auch alles beendet. Früher gab es dafür auch keine Erklärungen - die Menschen mussten eigene Wege finden damit zurecht zu kommen. Und so wurde die Natur eben in Form von verborgenen Wesen ein großer und vor allem respektierter Teil ihrer Tradition und Weltsicht.
In einer der Dokus haben Menschen über ihre Erfahrungen mit den Elfen
erzählt.
Ein Mädchen war dabei, welches rausgegangen ist, durch die Natur
gelaufen, weil es ihm nicht gut ging. Traurigkeit oder Ärger oder sowas.
Plötzlich hörte es eine Stimme die fragte: "Geht es Dir nicht gut?" - doch es war kein Mensch weit und breit zu sehen. Aber dem Mädchen ging es plötzlich besser, einfach so.
Dann gab es noch Erwachsene, die berichteten dass sie Stimmen gehört haben oder auch einfach nur plötzlich das Gefühl hatten, eine Sache genau so und nicht anders zu machen, genau diese Entscheidung so und so zu treffen. Und als sie das dann befolgt haben, dann wurde alles gut.
So ähnlich war es bei mir damals mit dem Gedanken Gärtnerin werden zu wollen. Dieser Gedanke war plötzlich da, einfach so. Woher genau, das wusste ich nicht - weiß ich auch bis heute nicht. Es war keine Stimme, aber auch kein langer Gedankengang. Einfach plötzlich diese Sicherheit: das WILL ich, das ist genau das Richtige.
Vielleicht war das ja auch so etwas wie eine Elfengeschichte? Keine Elfe mit Flügeln die in einem bestimmten Stein wohnt, sondern dieses Gefühl tief drinnen, im Bauch. Dieses Gefühl, diese Stimme, die wir meistens ignorieren, komplett verleugnen, weil sie oft so unangenehm ehrlich ist.
Diese Stimme, die, wenn wir sie ignorieren, uns letztendlich richtig
krank machen kann.
Ich hatte extrem viele Migräne-Anfälle, jahrelang. Dann kamen Hörstürze dazu, die ich nie als solche erkannt hatte bis es zu spät war. Jetzt bin ich dauerhaft schwerhörig auf dem einen Ohr. Weil ich nicht auf die Stimme hören wollte, auf dieses Gefühl, das mir jahrelang sagen wollte, dass dieses Leben mir nicht gut tut, dass die Arbeit als Programmiererin in der großen Firma mich letzten Endes komplett kaputt machen würde. Ich hab es ignoriert, bis ich nicht mehr konnte, bis ich am Boden gelegen habe, hilflos, weinend, verzweifelt, am Ende. Und dann kam dieser Gedanke. Der beste meines Lebens.
Die Welt ist riesig groß, unüberschaubar, und wir Menschen sind darin so unglaublich winzig und schwach - und auch ziemlich dumm. Wie können wir so arrogant denken allein durch unser kleines Gehirn, unser bewusstes Denken, unsere Bildung alles erklären und alles beurteilen zu können? Ohne jemals alle Zusammenhänge überblicken zu können? Wir sollten alle lernen, diesen unterbewussten Gefühlen mehr Beachtung zu schenken. Sie kommen direkt aus dem Unterbewusstsein, also schon aus dem eigenen Gehirn, sind aber
so viel stärker als jede bewusste Überlegung. Ob man sich nun dabei Elfen vorstellt, eine Stimme in Bauch oder Kopf, die Natur oder auch Gott - dieser unterbewusste Gedanke hat eine riesige Kraft und könnte das Leben komplett ändern, zum Guten hin. Offen sein dafür, jeden Moment bewusst erleben, das Leben genießen - und immer den Respekt für die Natur, die Menschen und alle Wesen um uns herum bewahren.

(Pflanzschale in Island-inspirierten Farben - der Pullover ist leider grad nicht fotogen)

Freitag, 2. Juni 2017

Leben ist kostbar

Kürzlich habe ich Neues über das Schicksal einer Bekannten erfahren. Sie ist etwa in meinem Alter, verheiratet und hat zwei Kinder.
Das erste Kind musste noch im Mutterleib, und auch nach der Geburt mehrfach operiert werden. Das waren lange schwere Zeiten für sie und ihren Mann. Jetzt ist es aber ein glückliches normales Kind.
Das zweite Kind kam dann komplikationslos zur Welt.

Ein halbes, dreiviertel Jahr nach diesem zweiten Kind wurde dann aber Krebs beim Mann festgestellt. Welcher, das weiß ich nicht. Statt nur ein paar Wochen wurden es dann Monate auf der Intensivstation, Operationen um Operationen, Chemo, Bestrahlung - und ständig neue Hiobsbotschaften.

Wie diese kleine zarte Frau das alles aushalten und dabei noch eine gute Mutter für ihre zwei Kinder sein konnte, das weiß sie vermutlich selbst nicht. Wenn das eine Kind gar nicht weiß wer dieser Mann ist, den es Papa nennen soll, und das ältere Kind beim Anblick des ausgemergelten Vaters sagt, dass es seinen alten Papa wiederhaben will...
Und keiner weiß wie es weitergehen wird...

Das Leben ist einfach zu kostbar um es zu verschwenden!

Niemand weiß wie es weitergeht, was die Zukunft bringt, wie viel Zeit wir haben. Es gibt nur eines was sicher ist:
Das Gestern ist vorbei, weg, unveränderlich vergangen.
Das Morgen ist ungewiss, nicht nur WAS sein wird, sondern sogar OB es überhaupt ein Morgen gibt.
Das einzige was sicher ist, das ist das Jetzt, genau dieser Moment, genau hier und jetzt. Und das sollten wir genießen, genau hier und jetzt und immer!

Aus der Vergangenheit lernen, ja, aber nie über verpasste Gelegenheiten und Hätte-Wäre-Wenn jammern.
Auf das Morgen vorbereiten, ja, soweit es eben möglich und sinnvoll ist.
Aber im Heute und jetzt leben, und nicht das Leben auf später verschieben.
Denn wer weiß, ob es dieses Später noch geben wird...

Dienstag, 23. Mai 2017

Aus dem Bauch heraus

Ich hinterfrage immer alles. Warum, wieso, weshalb. Ich will verstehen!

Aber ich hinterfrage auch mich selbst, meine Handlungen, meine Entscheidungen. Auch noch lange danach. Ich mache mich selbst mit eben diesen Fragen verrückt, kaputt.

Momentan handle und entscheide ich viel aus dem Bauch heraus, einfach so, ohne viel nachzudenken.
Ich gehe meinen Gefühlen nach, handle einfach. Meist ist das dann auch gut.
Natürlich denke ich DANACH wieder viel, analysiere, filetiere. Selbst wenn es dafür keinen wirklichen Anlass gab, wenn die Entscheidung weiterhin richtig scheint.

Ich denke ich sollte das einfach lassen. Aus dem Bauch entscheiden und dann auch aus dem Bauch leben. Einfach darauf vertrauen dass es richtig war. Denn selbst wenn es das nicht war - ändern lässt sich die Vergangenheit nicht mehr, aber draus lernen kann ich immer. Und das geht auch ohne "vorbeugendes" Grübeln.

Egal wie, es wird gut!

Freitag, 12. Mai 2017

Einfach sein

Heute morgen hab ich ein Video von einer lieben Kollegin zugeschickt bekommen, das im Prinzip genau alles das aussagt, was ich suche, was mich antreibt, warum ich zum Beispiel auch meinen Job so radikal gekündigt und neu angefangen habe:
"Einfach sein" von Willi Astor

Einfach sein

Dienstag, 28. März 2017

Ich werd mal Erbtante!

Das Leben macht, was das Leben eben so machen will - planen ist sinnlos.

Ich wollte Familie, Kinder, ein Haus mit Hund und Garten. Meinen Mann hab ich vor elf Jahren gefunden, vor neun Jahren haben wir uns erst einen Hund zugelegt, dann ein familienfreundliches Haus gefunden und bei der Gelegenheit gleich geheiratet.

Viele der Wünsche hab ich also bekommen, aber das Leben erfüllt eben nicht alle Wünsche. Wir haben keine Kinder und werden wohl auch nie welche haben.

Es dauerte Jahre das zu begreifen, zu verdauen, zu verinnerlichen - und auch heute tut es immer wieder weh.  Zwar gibt es oft diese Momente, grad wenn ein Kind lauthals schreit und ich genau weiß: DAS bleibt mir erspart! Aber ich werde eben auch nie eine kleine Hand spüren, die meine Hand sucht, weil sie mir was zeigen will, oder vielleicht auch meinen Schutz sucht.

Andererseits kann ich mein Leben leben wie ich möchte. Ich konnte bei der großen Firma kündigen, auf all das viele Geld und die Sicherheit verzichten, einfach so, und eine Ausbildung als Gärtnerin beginnen, mit wenig, seeehr wenig Geld heute, aber auch in Zukunft. Einfach so. Ich bin niemandem Rechenschaft dafür schuldig, nur mir selbst und meinem Mann. Das ist eine Freiheit, die kaum ein Elternteil dieser Welt hat.

Ob das nun besser ist? Nein, bestimmt nicht. Aber auch nicht schlechter. Es ist anders. Ich hätte es mir gerne anders ausgesucht, aber es ist eben so gekommen, und "Tauschen" geht nicht, und würd ich auch nicht wollen.

Ich werd eben Erbtante. Also wenn ich mal irgendwann Nichten oder Neffen habe. Dann werd ich schrullig und nervig und genieße es, meinen Erbtantenbonus auszuspielen. Und werde es genießen, wenn ich dann nach einem tollen Tag voller Kinder-Verwöhnen und -Verziehen die Blagen wieder an die Eltern zurückgeben kann und wieder meine Ruhe und Freiheit habe. Und vielleicht auch dann und wann ein kleines Tränchen verdrücken, aber nur eines - und danach einen extra langen Arbeitstag in der Gärtnerei machen, damit ich wieder gut drauf bin.

Samstag, 11. März 2017

Akzeptieren statt sinnlos grummeln

Es gibt viele Dinge über die man im Leben sauer sein kann. Schicksalsschläge, natürlich, und Krankheiten - aber auch kleinere oder sogar nur kurzlebige Enttäuschungen. Aber alles das hält vor allem vom Genießen des Lebens ab. Mit jedem unzufriedenen Gedanken werden die Falten auf der Stirn tiefer und die Laune gefrusteter.

Aber wieso eigentlich? Wenn ich mich hinsetze, die Arme verschränke, ein finsteres Gesicht aufsetze - was ändert sich da an meiner Situation? Werde ich dadurch gesünder? Reicher? Glücklicher? Bestimmt nicht!

Klar, in diesem Moment bringt es eine Art "Befriedigung" die ganze Welt dafür zu hassen dass es mir schlecht geht. Die Umgebung wird mich auch fragen was los sei, wird versuchen mir zu helfen oder mich zumindest zu trösten.
Wenn ich mich dann aber weigere das anzunehme  und weiter fruste und hasse, dann funktioniert das nicht lange.
Der Welt ist es letztendlich wurscht dass ich schmolle - sie geht einfach weiter. Auch ohne mich!

Helfer helfen nur solange sie das Gefühl haben, dass ihre Hilfe auch ankommt und wertgeschätzt wird.
Wenn ich aber dauerhaft Frust schiebe und vor mich hin grummle, dann erreiche ich damit nur dass sich der Rest der Welt irgendwann von mir abwendet und ich ganz alleine zurückbleibe.

Es gibt Dinge, die ich mit Mut und Energie ändern kann - das sollte ich dann auch tun.
Und es gibt Dinge die nicht zu ändern sind. Das muss ich dann auch so akzeptieren.
Eigentlich einfach.

Und trotzdem gibt es Menschen, die jahrzehntelang Frust gesammelt haben, schön einsortiert in Schubladen, am besten sogar mit den Namen der Verursacher, so dass zu jeder Gelegenheit die richtige Geschichte ausgepackt und serviert werden kann.

Kann man so überhaupt noch ein Leben leben? Ist das ein Leben, wenn man immer nur darüber reden kann was alles schief gelaufen ist? Wenn kein Gedanke mehr für die Gegenwart bleibt?

Der Dalai Lama sagt:

Akzeptiere es. Dies ist keine Resignation, aber nichts lässt dich mehr Energie verlieren, als gegen eine Situation Widerstand zu leisten und zu kämpfen, die du nicht verändern kannst.

Und genauso wie ich diese Weisheit gerne jedem Menschen nahe legen würde, muss ich sie aber auch für mich selbst annehmen: akzeptieren dass es Menschen gibt, die sich nicht helfen lassen wollen.

Montag, 7. Dezember 2015

Schön ist...

Wonderful is...

... eine der letzten Rosen die dem beklemmenden November dieses Jahr einen Hauch Farbe und Licht gegeben hat...
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... one of the last roses that gave this oppressive November this year a little touch of colour and light...



... wieder Stereo zu hören wie der Löffel in der Tasse klingt...
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... hearing the sound of the spoon in the cup in stereo sound...



... und lila mit Strass!!!
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... and lilac with rhinestone!!!



Freitag, 13. November 2015

Life is wonderful!

Die letzten Monate (und Jahre) waren nicht einfach - und es wird auch weiterhin nicht einfach sein. Gesundheitlich, in der Arbeit und privat - überall habe ich momentan zu kämpfen. In den letzten Monaten hatte ich sehr oft nicht mal genug Motivation für die geliebtesten Aktionen aufbringen können, war wie gelähmt, mutlos, lustlos.
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Last months (and years) were not easy - and it wont further be easy, neither. Concerning health, job and private matters - at the moment I have to struggle with difficulties anywhere. During the last months I often even did not have enough motivation for the most loved activities, felt like being paralysed, discouraged, slack.

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Ich kann nicht sagen dass es mir jetzt besser ginge - aber ich habe mir etwas vorgenommen: ich will mich davon nicht mehr runterziehen lassen! Es ist schlimm genug DASS ich Probleme habe - aber muss ich deswegen zulassen dass diese Probleme auch noch alle anderen potentiell schönen Momente von vornherein auffressen?
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I cannot say that it I feel better now - but I decided something: I will not let it get me down no more! It is hard enough having difficulties at all - but do I really have to agree in these difficulties eating up all the potential beautiful moments in my life in advance?



Ich habe so viel bessere Vorraussetzungen für ein schönes Leben als viele andere auf der Welt! Ich lebe in einem Land in dem es seit 70 Jahren keinen Krieg mehr gab, ich habe ein Dach über dem Kopf, habe immer genug zu essen, kann (normalerweise) auf die Straße zu gehen ohne um mein Leben zu fürchten - aber alles das ist hier in Deutschland so selbstverständlich dass ich es nicht zu schätzen weiß. Da müssen erst Menschen aus anderen Erdteilen hierherkommen und mit leuchtenden Augen sagen dass sie es hier so schön finden weil sie keine Angst haben aus dem Haus rauszugehen und Frauen hier nicht geschlagen werden dürfen. Ja, ich habe es hier gut!
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I have so much better preconditions for a beautiful life than so many other people in this world! I live in a country that didn't have any wars for 70 years, I have a roof over my head, I always have enough to eat, I (normally) can go out on the street without being in fear of my life - but all these facts are so taken for granted here in Germany, so I do not appreciate it. So it is needed that people from other parts of the earth come and tell with shining eyes HOW beautiful it is in here, because they don't have to fear leaving the house and because in here women must not be beaten. Yes, I have it good here!

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Außerdem habe ich den besten Ehemann den ich mir vorstellen kann, wir wohnen zusammen in einem Haus, das in ein paar Jahren ganz uns gehört, haben einen lieben Hund, relativ sichere Jobs und damit ein sicheres Einkommen, und auch sonst nur wenig wirklich schreckliche Sorgen um die Zukunft.
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Furthermore I have the best husband I can imagine, we live together in a house that will belong to us completely in a few years, we have a lovely dog, relatively safe jobs and thereby a safe income, and also besides not many reasons for hard anxiety about the future.

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Klar, Krankheiten können uns immer treffen - und das tun sie auch. Aber so lange wir damit weiter leben können ist es doch gut! Dass die Arbeit nicht so schön ist - was solls? Es kommt genug Gehalt dabei heraus um davon gut leben zu können, und das auch noch bei geregelten Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen. Und dass das Leben nicht immer das für mich bereithält, was ich mir so sehr gewünscht hätte - nun ja, damit muss ich eben leben lernen. Und wer weiß, vielleicht steckt sogar ein Plan dahinter? Hätte ich mir damals nicht meine Finger abgequetscht, dann hätte ich einen anderen Beruf gelernt und hätte meinen Mann niemals kennengelernt. Genauso kann auch aus den "Nein"s von heute in der Zukunft etwas wunderschönes entstehen an das ich heute noch nicht mal denken könnte.
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Sure, diseases can alwayscome across - and they will do so. But as long as we can go on living with it, it is okay! The job is not so good - what the hell? It generates enough money to be able to live well with it, and this with regular working hours and working conditions. And that life not always offers what I wished for myself - well, that's what I have to learn to life with. But who knows, may-be theres a plan on behind? If I didn't lose parts of my fingers years ago, I would have learned a different profession and would never have got known to my husband. The same way I can't even think of what could originate by the "no"s of today in the future.

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Dalai Lama hat gesagt: "Bedenke: nicht zu bekommen was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall". Das habe ich mir in einen Kettenanhänger gravieren lassen, den ich immer trage, um zu lernen dass ich annehme was ich ohnehin nicht (oder nur schwer) ändern kann. Und das will ich jetzt tun: lächelnd annehmen. Und wenn ich über die Sache selbst auch (noch) nicht lächeln kann, dann doch zumindest über den Igel der nächtlich das extra rausgestellte Katzenfutter verputzt oder über das Eichhörnchen das frech durch unseren Garten hüpft um die vergessenen Nüsse zu sammeln. Denn das Leben ist schön!
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Dalai Lama said: "Remember that not getting what you want is sometimes a wonderful stroke of luck". This I have engraved on a pendant I always wear for learning to accept what I cannot change. And that's what I want to do now: smilingly accepting. And even if I cannot smile about the thing itself (yet), then I will smile about the hedgehog who eats nightly the cat food we placed for him, or I will smile about the squirrel jumping through the garden collecting the nuts we forgot to pick up. Because: Life is wonderful!








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Nachtrag:
nur etwa eine Viertelstunde nach Veröffentlichung dieses Posts habe ich von den Schrecken des Tages im Fernsehen erfahren - und hätte den Post am liebsten gleich wieder gelöscht. Aber wem sollte das etwas bringen? Tote werden nicht wieder lebendig davon - und gerade die Lebenden sollten das Leben jetzt umso mehr wertschätzen!
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Postscript:
only about fifteen minutes after publishing this post I heared about the horror of the day in TV - and thought of deleting this post straightway. But whom would this help? The dead will not come back to life - and the living ones should cherish the life now a lot more!

Dienstag, 4. Juni 2013

Eine Busgeschichte

Heute in einem wieder mal recht vollen Stadtbus, eine breite Freifläche und eine kleinere - theoretisch Platz für drei "Einheiten": zwei Rollstuhlplätze und dann noch Platz für einen Kinderwagen o.ä.. Also Platz genug, sollte man meinen.
Einen der beiden Rollstuhlplätze belegten zwei ältere Damen mit Migrationshintergrund und Kopftuch auf den aufgeklappten Notsitzen, am anderen stand eine sehr gepflegte noch ältere Dame mit mondänem ausladenden Sonnenhut und Fahrrad und den Rest der Freifläche belegte ein (ordnungsgemäß platzsparend hingestellter) Kinderwagen nebst zugehöriger Mutter. Ansonsten war der Bus auch recht voll, mit vielen stehenden Fahrgästen.

So weit, so gut - hätte nicht ein Rollstuhlfahrer in Begleitung einer jungen Frau einsteigen wollen. Da zuerst niemand Platz machte stieg nun der Busfahrer aus und ging zur hinteren Tür.
Ich selbst stand im vorderen Bereich mit Blick in Fahrtrichtung und hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Szenario hinter mir bemerkt sondern mich mit einem Freund unterhalten.

Der Busfahrer bat nun - recht bestimmt und nicht unbedingt in dienerhafter Demut zerfließend, aber doch dem Anlass entsprechend noch relativ höflich - dass doch bitte für den Rollstuhlfahrer der dafür vorgesehene Platz frei gemacht werden möge.
Als nichts geschah sprach er nochmals direkt die ältere Dame mit dem Fahrrad an, sie möge doch bitte aus der Rollstuhlecke mit dem Fahrrad herauskommen und so Platz machen.

Wie genau das nun weiterging weiß ich erstmal nicht mehr. Auf jeden Fall wollte die "Dame" nicht einsehen dass sie Platz machen solle, immerhin sei sie schwerbehindert. Der Rollstuhlfahrer solle doch den nächsten Bus nehmen. Der Busfahrer wurde deutlich aufgebrachter, das gäbe es doch nicht, und der Rollstuhlfahrer würde hier nicht stehen gelassen, sondern käme auf jeden Fall mit, sie solle Platz machen und zur Not aussteigen, sie sei doch unverschämt. Nein, er sei unverschämt, sie habe ein Recht da zu stehen, schließlich sei sie schwerbehindert!

So ging das eine Weile hin und her, der Ton wurde immer rauer. Schließlich hat die junge Frau mit dem Kinderwagen sich mitten in den Gang gestellt, die Dame mit dem Fahrrad sich schimpfend in der gesamten Länge der Doppelfreifläche schmal hingestellt und der Rollstuhlfahrer nebst Begleitung musste im Gang in Fahrtrichtung und absolut unsicher mitfahren. Die Schimpferei zwischen Busfahrer und Dame ging weiter, sie hielt ihn am Schluss sogar an den Mund zu halten. Er hatte kurz zuvor noch gedroht sie raus zuwerfen - und in diesem "Ach, halten Sie doch den/Ihren Mund"-Moment fürchtete ich sogar er werde die Drohung wahr machen.
Als sie dann später an ihrer Zielhaltestelle ausstieg, ist die schwerbehinderte Dame übrigens auf ihr Fahrrad gestiegen und - zwar langsam, aber nicht unbedingt schwerbehindertenplatzberechtigt davongefahren.

Es bleiben viele Fragen - und ich bin mir selbst mit meiner eigenen Meinung nicht sicher...

Zuallererst stellt sich mir die Frage was mit den kopftuchtragenden Damen ist. Ich meine, das ist eindeutig ein Rollstuhlplatz! Aber die beiden Frauen hatten absolut keine Anstalten gemacht sich in irgendeiner Art und Weise verantwortlich oder auch nur beteiligt zu fühlen. Das Gekeife war laut und deutlich genug - vielleicht (Vorsicht: Vorurteil - aber womöglich begründet?) können die beiden ja kein Deutsch und haben die Situation nicht verstanden und vielleicht deswegen total ignoriert? Aber es hat sie auch niemand darauf angesprochen - weder der Busfahrer noch die Fahrgäste. Auch ich nicht. Warum? Aus Angst? Davor in die rechte Ecke gedrängt zu werden? Ich hatte noch geschaut, aber es waren nirgendwo zwei normale Sitzplätze frei wo die beiden älteren Frauen sich hätten sofort hinsetzen können. Aber hätte ich mich getraut sie darauf anzusprechen wenn etwas frei gewesen wäre? Ich weiß es nicht.

Dann ist da diese renitente alte Dame die darauf beharrt dass ein (übrigens während der ganzen Zeit nicht vorgezeigter!) Schwerbehindertenausweis sie dazu berechtigt, stehend und mit Fahrrad einen speziell für Rollstuhlfahrer hergerichteten Platz im Bus zu belegen. Dass durch ihre Beharrlichkeit der arme junge Rollstuhlfahrer leiden musste, in absolut ungeeigneter und sogar gefährlicher Position mitfahren musste, das hatte sie keinen Deut interessiert. Sie ließ sich nicht im Geringsten auf Argumente ein, hörte nicht zu. Sie war im Recht und sonst niemand!

Und dann der Busfahrer. Natürlich hätte er höflicher sein können, freundlicher, besser versuchen können zu überreden, zu überzeugen. Aber ich vermute dass er auch damit bei der renitenten Dame auf Granit gebissen hätte.
Und was war mit dem zweiten Rollstuhlplatz? War es ihm nicht bewusst dass dieser Bustyp so einen hat (die meisten anderen Busse haben ihn nämlich nicht)? Wahrscheinlich konnte er in diese Ecke auch nicht gut sehen, da viele Fahrgäste davor standen. Hätte er sich anders verhalten sollen?
Hätte er das Recht gehabt (und es womöglich sogar nutzen sollen?) diese Dame an die Luft zu setzen? Wie hätte er handeln sollen?

Und nicht zuletzt die ganzen peinlich berührten und gleichzeitig ratlosen Fahrgäste. Was hätten wir alle tun sollen? Für wen Partei ergreifen? Für den Rollstuhlfahrer, klar! Aber gegen wen? Und wie?

Ihr seht: ich weiß immer noch nicht wie ich das ganze sehen soll. Ich schäme mich dass ich nichts gemacht habe, weiß aber gleichzeitig auch bis jetzt noch nicht, WAS ich hätte tun sollen oder können.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Busfahren

Wie ich schon mal erwähnt habe, sind Männe und ich ja rege ÖPNV-Nutzer. Wir fahren täglich mit dem Bus auf die Arbeit, und zwar vom Dorf aus ca. 16 Kilometer in die Stadt und dann nochmal mit Stadtlinien bis zum Büro.

Die meisten Busse dieser "Landlinie" werden von lokalen (Reise)Busunternehmen organisiert. Während alle Buslinien in der Stadt mit normalen Stadtbussen besetzt werden, fahren bei uns draußen nur ganz wenige Stadtbusse, der größte Anteil wird von Reisebussen bestritten.
Ja, Reisebusse!
Keine freien "Inseln" für Rollstühle, Kinderwägen oder sperriges Gepäck, und dazu dann auch noch den sehr engen Mittelgang und die steilen Treppen. Theoretisch zwar oft unten drin recht geräumige Gepäckräume, aber dazu dann meist einen mürrischen Busfahrer der ohnehin schon zu spät dran ist und zur Befüllung des Gepäckraumes extra aussteigen müsste, was eine noch größere Verzögerung bedeuten würde.
Niemand kann Dir sagen wann welcher Bustyp fährt. Es wechselt täglich. Richtig super also für Kinderwägen (die wenigstens teilweise noch von den Fahrern in die Gepäckräume gehievt werden (könnten)), und vor allem für Rollstuhlfahrer. Ich hab es zwar noch nicht gesehen, aber ich vermute, dass der Rollstuhlfahrer dann "eben mal" auf den nächsten Bus warten muss, was auch mal 30 oder 40 Minuten sein kann - aber ohne Garantie dass der dann rollstuhlgeeignet ist. Ich vermute dass das auch der Grund ist, warum ich da noch nie einen Rollstuhlfahrer gesehen habe: die lassen sich vermutlich lieber mit Auto/Taxi fahren als dass sie sich auf dieses Bussystem einlassen.

Als wäre das alles noch nicht genug, kommt dann noch dazu dass die meisten "Land-"Busse, egal ob Stadt- oder Reisebus, total alte Möhren sind die wohl aus Ausmusterungen anderer Städten schon von vor einem Jahrzehnt stammen und dann eben von diesen privaten Unternehmen aufgekauft wurden.
Kann es denn eine entspannte und zufriedene Fahrt sein, wenn über Deinem Kopf eine riesige Plastikabdeckung offensichtlich nur noch an zwei Punkten wirklich hält und die ganze Zeit zittert und klappert? Oder wenn einfach mal zwischendrin Sitzschalen abgebaut wurden und stattdessen blanke Stahlrohre darauf warten dass der nächste Fahrgast beim Anfahren des Busses sich schwer daran verletzt? Bei manchen Bussen sind Isolierungen und Abdeckungen an den Türen schon abgefaultfallen - sehr spaßig im Winter bei minus 10 Grad mit dem Fahrtwind um die Nase - IM Bus! Und gerade die Reisebusse haben oft auch nicht einmal Drücker oder Haltegriffe - ich hab schon viele kleine Kinder und gebrechliche alte Leutchen während der Fahrt mit 60 bis 80 kmh auf der Landstraße durch den Bus nach vorne wanken sehen, damit der Busfahrer sieht das jemand bei der nächsten Haltestelle aussteigen will. Es ist reines Glück dass da anscheinend noch nichts Schlimmes passiert ist!

Und nein, ich wohne nicht in der Pampa, ich wohne in einer sogenannten "Metropolregion"!

Worüber ich noch nicht geredet habe, das sind die Verspätungen (wenn ich einen Termin habe, dann nehme ich grundsätzlich ein bis zwei Busse früher als der Plan es mir raten würde, da ich sonst mit Sicherheit den Anschlussbus verpasse und zu spät komme) und die mürrischen Busfahrer, die teilweise fahren als hätten sie einen leeren LKW und keinen vollbesetzten Reisebus mit stehenden(!!!) Fahrgästen ohne richtige Festhaltemöglichkeit.

Manchmal überlegt sich Männe schon einfach aufzugeben, die Jahreskarte zu kündigen und mit dem Auto zu fahren. Bislang konnte ich aber immer noch genug ökologische und ethische Pro-Argumente finden. Das wird aber auch von Mal zu Mal schwieriger...

Donnerstag, 14. Juli 2011

Der Weg der "Dinge"



Heute bin ich über ein Video gestolpert, welches sich unterhaltsam aber trotzdem kritisch mit unserer Konsumgesellschaft auseinandersetzt:
Gut, es handelt sich um ein auf amerikanisches Publikum abzielendes Video, doch die Inhalte betreffen uns genauso. Für mich selbst waren es zwar keine wirklich neuen Inhalte - aber es ist auf jeden Fall geeignet für einen (Wieder-)Einstieg in die Hinterfragung unseres aktuellen Way of Life.
Also falls Ihr mal 20 Minuten übrig habt...



Denn:

Willst Du die Welt verbessern,
so fange bei Dir selbst an!

Dienstag, 1. März 2011

Die Bloggerwelt im Spendenauktionsfieber

Diese Woche grassiert hier in der Bloggerwelt ein sehr ansteckendes Spendenauktionsfieber - Wollt Ihr Euch nicht auch anstecken lassen?

Anlass war eine Typisierungsauktion der DKMS, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei in Salem am Sonntag. Wenn Ihr also auch helfen wollt, ein bißchen Geld übrig habt und auch ein handgemachtes Unikat Euer Eigen nennen dürfen wollt, dann stöbert doch mal beim Elfenlicht in den vielen verlinkten Blogs! Es lohnt sich bestimmt! Und Beeilung: Am Freitag ist alles schon wieder vorbei!

Und übrigens: die DKMS braucht nicht nur Spenden, sondern auch Spender! Also: typisieren lassen! Jemand aus meiner Umgebung hat so sogar schon ein Leben retten können! Also entweder zu einer Typisierungsaktion gehen, oder aber auch einfach selbst aktiv werden und das Typisierungspäckchen anfordern! (Letzteres habe ich selbst übrigens schon vor einigen Jahren gemacht, konnte aber bislang noch nicht helfen.)
Infos gibts bei der DKMS

Mittwoch, 16. Februar 2011

Verfallsdatum und Wachstum

Bei Frische Brise durfte ich heute einen Artikel nebst verlinktem Film von Arte lesen bzw. schauen.

Produkte werden mit eingebautem Verfallsdatum erzeugt. Das Material wird extra so entwickelt, dass es nach einer bestimmten Zeit ermüdet und kaputt geht, oder es werden sogar extra Chips eingebaut, die z.B. Drucker nach einer bestimmten Anzahl ausgedruckter Seiten unbrauchbar machen. Warum? Damit dann wieder neue Produkte gekauft werden!

Die alte Waschmaschine meiner Mutter hat bestimmt 20 bis 25 Jahre gehalten, und seit diese dann doch das Zeitliche gesegnet hat, muss sie spätestens nach vier bis sechs Jahren wieder eine neue kaufen. Teilweise schon immense Schäden noch innerhalb der Garantiezeit.
Alte Nähmaschinen oder sonstige Haushaltsgeräte, alte Radiogeräte, alles funktioniert auch heute noch, nur mit Ersatzteilen wird es dann schwieriger. Aber neu gekaufte Produkte fallen kurz nach der Garantiezeit aus. Dann gibt es teilweise gar keine Ersatzteile, oder wenn es sie doch gibt, dann sind sie fast so teuer wie ein neues Produkt.
Gut, dann wird halt gleich das neuere, modernere gekauft. Und wohin mit dem alten? Wegschmeißen! Und dann? Dann landen giftige Stoffe irgendwo in Afrika auf einer Müllhalde neben einem ehemals idyllischen Fluss...
Schaut Euch den Film bitte unbedingt an! Auch wenn er über eine Stunde dauert: es lohnt sich wirklich! Ihr seht unsere Welt und unser Anspruchsdenken mit ganz anderen Augen!

Ein Punkt war in dem Film ist unsere gierige Wachstumsmentalität.

Wachstum, Wachstum, Wachstum...



Ich muss immer größer werden! Größer, mächtiger, immer weiter wachsen!
Leute werden entlassen um Kosten einzusparen, da die gewünschte Wachstumsrate von 5% nicht erreicht wurde. Wachstumsrate! Die Firmen stagnieren nicht, haben erst recht keinen Verlust gemacht, nein, sie wachsen sogar! Aber eben "nicht genug". Deshalb werden Kosten eingespart. Mitarbeiter sind Kosten. Dass die Mitarbeiter letztendlich das Wachstum sind, interessiert niemanden. Es zählen nur die kurzfristigen Bilanzen, und die erzählen dann vielleicht dass das Wachstum sogar bei 5,2% liegt! Juhuu! Die Manager können sich jetzt Ihre Boni genehmigen. Und in zwei Jahren, wenn auffliegt, dass die Firma nicht mehr läuft, weil eben Mitarbeiter entlassen wurden, dann sind diese Manager schon wieder weitergeflogen zur nächsten Firma, so wie ein Schwarm Heuschrecken, und kassieren dort neue Boni.

Aber auch wir selbst sind so, natürlich im Kleinen: auch wir wollen immer weiter wachsen. Ein neueres, besseres, leistungsfähigeres Auto, neuere schönere Möbel, aber auch das "harmlose" modebewusste Austauschen der Garderobe im Saisontakt. Immer nur neuer, besser, moderner. Gebraucht kaufen? Altes aufbrauchen? Das ist doch schäbig! Schau mal, eine Dolby-Surround-Anlage, die klingt doch viel besser als die eingebauten Boxen des Fernsehers! Und da, dieser Fernseher, der kann HD-TV, die Bilder sind da viel besser und brillianter als bei unserem!
Aber auch unsere generelle Haltung: ein "Ist" wird nicht lange akzeptiert, es muss immer noch besser werden! Das Gehalt muss steigen, die Karriere muss voranschreiten, alles muss besser und größer werden, auch besser und größer als unsere Vorgänger bzw. Eltern es geschafft haben.

Etwas vergessen wir aber dabei: Es kann kein unbegrenztes Wachstum geben!
Auch ein Baum kann maximal nur so weit wachsen, wie die Natur es für ihn vorgesehen hat. Er hat genetische Grenzen, aber auch das Nährstoffangebot und seine Umgebung bestimmen mit. Er würde auch nie weiter wachsen, als es eben die Bedingungen zulassen, selbst wenn kurzfristig mehr Wasser und mehr Nährstoffe vorhanden sind, weil er sich ja auch in kargeren Zeiten mit dem dann Vorhandenen am Leben halten können muss.
Und was tun wir? Wir verschwenden und schmeißen weg als gäbe es kein Morgen, obwohl wir schon gestern wussten, dass es knapp wird, und erheben auch noch den Anspruch ewig weiter zu wachsen.



Es ist richtig krass, auf wessen Kosten wir heute so luxuriös leben: Auf Kosten der Menschen in der "Dritten Welt", und auf Kosten unserer eigenen Kinder. Weil wir so gedankenlos sind, aber auch weil wir denken keine andere Wahl zu haben. Wir haben ja nur noch diese neuen Produkte zur Auswahl, die dann bald kaputt gehen.

Aber vielleicht haben wir ja doch eine Wahl?

Wir könnten einfach den alten "kleinen" Röhrenfernseher behalten, der ja noch funktioniert, anstatt ihn wegzuschmeißen um einen gigantischen modernen Plasmabildschirm mit Verfallsdatum an die Wand zu hängen. Wir könnten uns auch mit dem DVD-Player zufrieden geben, den wir schon haben und der auch noch super funktioniert, als gleich in den Laden zu rennen um ein Blue-Ray-Gerät zu kaufen, nur weil das eben die neueste und modernste Technik ist. Muss es immer alle zwei Jahre das neueste Handy sein, weil es eben mein Vertrag so anbietet, oder kann ich nicht einfach das alte weiterbenutzen?
Und auch wenn etwas Neues gebraucht wird - wie wäre es da dann vorher mit einer bewussten Recherche, ob es nicht auch ein grünes Angebot gibt, eine wirklich grüne Firma, oder auch ein gebrauchtes Produkt?
Wenn wir uns dahinterklemmen gibt es vielleicht auch bald mehr durchdachte, wirklich rundum grüne Technologie? So wie es heutzutage ja auch schon überall Bio-Läden gibt. Vielleicht schaffen wir es ja - gemeinsam!



Ich fange auch gleich schon an: Ich suche eine funktionsfähige handliche Nähmaschine mit Handkurbel (ohne Fußpedal, nicht elektrisch) die mit heute erhältlichen Standardnadeln arbeitet. Zur Benutzung, nicht zur Deko. Hat vielleicht jemand eine übrig? *g*

Montag, 17. Januar 2011

Gedanken zum Thema Selbstvertrauen

Zum Thema von meinem gestrigen Post, dem Sich-Selbst-Akzeptieren ist mir noch ein schöner Gedanke eingefallen, den ich jetzt zur Mittagspause gerne mit Euch teilen möchte.
Ich glaube, mein ehemaliger Chef war das, der mir das mal so ähnlich gesagt hatte. Ich versuche mal, das hier zumindest sinngemäß nachzuerzählen:

Du vertraust dem Architekten, dass das Haus nicht über Dir einstürzt.
Du vertraust dem Autofahrer neben Dir, dass er nicht plötzlich in Dich reinfährt.
Du vertraust dem Taxifahrer, dass er Dich sicher bis zu Deinem Ziel bringt.
Du vertraust dem Wirt, dass die Speisen nicht vergiftet sind.
Du vertraust dem Arzt, dass er die Operation richtig durchführt.

Du vertraust allen.

Der einzige Mensch, dem Du nicht vertraust,
ist der einzige, dem Du doch wirklich vertrauen kannst:

Du selbst!

Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche, in der Ihr vielleicht einen Schritt weiter in die Richtung macht, Euch selbst so anzunehmen wie Ihr eben auch seid, Euch selbst mehr zu vertrauen!

PS: Keine Angst, solche Kommentare, wie sie bislang auf den gestrigen Post geschrieben wurden, werde ich bestimmt nicht löschen, im Gegenteil, ich freue mich zu hören, dass Ihr Euch ebenfalls schon mit solchen Themen auseinandergesetzt habt. Ich möchte eben nur keine Mitleidskommentare, welche ich nun wirklich nicht nötig habe, bzw. Lobkommentare, denn das war eben nicht zur Selbstdarstellung gedacht, sondern als Gedankenmaterial und auch als mein Angebot zur Hilfe an Euch!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Gute Laune To-Go

Gestern nach der Arbeit war ich total aufgebracht und sauer, arbeitstechnisch. Im Bus habe ich mir die Häkelnadel geschnappt und allen Frust in eine Schneeflocke wie die abgebildete hineingearbeitet.



Neben mich hatte sich eine ältere Frau hingesetzt, die ich schon öfters mal im Bus gesehen habe, mit der ich aber noch nie geredet habe, geschweige denn dass ich sie kennen würde. Sie hatte ab und zu zu mir rübergeschaut, aber ich weiß nicht, ob sie auf meine Häkelei oder nur aus dem Fenster geschaut hat.
Als ich kurz vor unserem Dorf mit der Schneeflocke fertig war, überkam es mich, und ich habe sie einfach gefragt, ob sie die Flocke haben möchte. Sie war erst etwas verwirrt - klar, wer bekommt schon aus heiterem Himmel etwas von jemand Wildfremden geschenkt - und hat sich dann drüber gefreut. Mein ganzer Ärger war verraucht, und ich war richtig guter Laune!

Alle meine negative Energie in einem einzigen Moment in komplett positive Energie verwandelt...
Wer will das auch mal ausprobieren? Ich kann es nur empfehlen!

Ich wünsche Euch allen eine schöne vierte Adventwoche!

Sonntag, 7. November 2010

Abhängig vom Strom

Männe kam gestern nacht erst spät nach Hause und wollte nicht sofort ins Bett, weil er noch zu aufgedreht war. Also ist er noch eine Weile unten auf dem Sofa hocken geblieben und hat sich von der Flimmerkiste berieseln lassen - und ging dann doch recht bald im Bett. Warum? Weil es um kurz nach eins plötzlich stockduster wurde. Einfach so. Nix ging mehr. Ich hab mich dann gewundert als er nach oben gekommen ist, ich davon aufgewacht bin, und er eine Taschenlampe dabei hatte. Im Halbschlaf hab ich "Stromausfall, anscheinend im ganzen Dorf" mitbekommen.

Heute morgen um dreiviertel sieben aufgewacht - immer noch alles duster draußen. Die Nachrichten um sieben konnten wir nur halb hören, da das Handy (Radio hängt ja nur am Netz) zu lange gebraucht hat um zu puffern. Aber da kam nichts von Kamikazefliegerabstürzen auf alle Kraftwerke Deutschlands, und einen Atompilz konnte ich vom Bett aus auch nicht sehen.

Ich war hellwach - aber was soll man früh morgens an einem ohnehin schon dusteren Regentag ohne Strom tun???
Nach kurzer Zeit Reden war das Display des Radioweckers wieder an. Juhuu, alles super, Strom ist wieder da! Aber warum sucht das Telefon-Mobilteil denn immer noch die Basis?

Also sind wir beide runter - und siehe da: das Wohnzimmer hat keinen Saft, zwei Kreisläufe in der Küche sind tot, das Treppenhaus und die (einzige) Steckdose im Bad ebenfalls (die übrigens am Wohnzimmerkreis hängt, im Gegensatz zur Badezimmerbeleuchtung, die extra abgesichert ist... Ist doch toll, so ein altes Haus!) und - jetzt der Hammer - das Kochfeld ebenfalls tot, aber der Backofen geht...
Aber alle Sicherungen sind drin. Sind etwa all die teuren Geräte durch eine Spannungsspitze beim Stromausfall über den Jordan gegangen? Das wird dann ja richtig teuer!

Das Kochfeld bringt Männe aber auf den Gedanken, dass vielleicht nur eine Phase tot ist, von draußen her, vom Stromnetz. Er hängt die Telefonanlage per Verlängerungskabel an den funktionierenden Esseckenstromkreis (meine Idee! Er wollte das ganze Zeug in ein anderes Zimmer durch die Gegend tragen) und geht dann wieder ins Bett.

Nach einer halben, dreiviertel Stunde oder so merke ich anhand des (flackernden) Displays der Küchenradios und der sich mit Piepsen wieder zurück meldenden Mikrowelle, dass wohl an der toten Phase gearbeitet wird, aber gleich darauf ist wieder alles weg. Nochmal ne Viertelstunde später haben sie es dann geschafft. Hoffentlich bleibt es jetzt auch so.

Aber ich nehme daraus jetzt zwei Sachen mit:

Erstmal das mit dem nur halb funktionierenden Hausstrom. Ich wusste gar nicht, dass sowas geht, dass der Stromversorger auch nur über zwei Phasen Strom liefern kann, also dass die Phasen getrennt voneinander "beliefert" werden können... Jetzt bin ich schlauer!

Und zweitens: WIE abhängig sind wir eigentlich vom Strom??? Keine Heizung, kein warmes Wasser, kein Essen. Die eine oder andere vor allem ältere Person ist ja auch von diversen Geräten ABHÄNGIG, Sauerstoffgerät oder auch elektrische Betten, mit Aufstehfunktion. Oder auch einfach nur das Licht auf dem Weg zum Klo (den gerade altersschwache Blasen auch nachts häufig gehen müssen), da die Osteoporose-Knochen einen Stolpersturz sehr übel nehmen würden. Oder auch die Mutter mit Säugling, die nicht stillen kann oder darf - wie kann sie sonst die Milch für das Kind anwärmen? Und da so ein Stromausfall, der über sechs Stunden dauert. Ich mag gar nicht daran denken, was los ist, wenn der Strom über Tage ausfällt, so wie ja auch in den krassen Wintern die letzten Jahre, als die Strommasten unter der Schnee- und Eislast nachgegeben haben... Wahnsinn!
Wer gerne Campen geht hat da noch den Heimvorteil, weil er vielleicht einen Gaskocher besitzt, manche Leute haben auch einen Holzofen, aber ansonsten? Keine Heizung, kein warmes Essen, auch der Inhalt von Kühl- und Gefrierschrank gammelt innerhalb weniger Tage, einen Tee kann man vergessen, genauso wie Fünf-Minuten-Nur-Heißes-Wasser-Drauf-Suppen, ganz zu schweigen von den eigentlich ewig haltbaren Nudeln aus dem Vorratschrank, die ohne heißes Wasser nur mit einem wirklich guten Gebiss "genießbar" sind...
Und dann mal einfach so siebzig bis hundert Jahre zurückgedacht - da haben die Menschen doch auch ohne Strom überlebt! Warum ist das aber für uns so schlimm? Warum haben wir so abhängig vom Strom gemacht?

Sonntag, 19. September 2010

Erste Hilfe in der anonymen Öffentlichkeit - Und was tust Du?

Am Freitag war es, wir hatten grad ein paar Pflanzen gekauft und wollten aus dem Gewerbegebiet nach Hause fahren, da sehen wir rechter Hand einen jungen Mann auf dem Gehweg liegen, sehr blass, sein Fahrrad liegt neben ihm.

Ich steige sofort aus, Männe dann ebenfalls, ich schick ihn aber zurück zum Auto, das er einfach auf der Straße hat stehen lassen, damit er es auf einen Parkplatz stellt, und er nicht durch das mitten auf der Straße stehende Auto noch weitere Unfälle provoziert. Ich spreche den Liegenden an, er ist bei Bewusstsein. Meint, es täte nichts weh. Kaum bin ich aber bei dem Patienten, kommen lauter Leute her. Eine junge Mutter mit Säugling auf dem Arm meint sofort, sie mache jetzt den Notruf und holt das Handy raus - das find ich wirklich super, denn ich selbst hatte kein Handy dabei. Dann kommen mehrere andere Leute her, sie hätten es schon gesehen, er sei vorher schon gefallen, ob ich denn Hilfe bräuchte und so. Aber erst ab dem Moment, wo ich zu ihm hin bin, nicht vorher. Das ganze dauert höchstens eine, anderthalb Minuten, dann kommt Männe mit seiner weltenrettermäßg gepimpten Erste-Hilfe-Tasche (zusätzlich zum normalen Verbandskasteninhalt mit Blutdruckmanschette, Stethoskop, Pulsoximeter, und vielem mehr) und ich kann die Verantwortung an ihn abgeben. Ich kümmere mich dann darum, noch eine Decke aus dem Auto zu holen, um den Patienten zuzudecken, frage ihn dann nach dem Code für sein Fahrradschloss, und bringe das Rad zu einem Fahrradständer in der Nähe und schließe es ab. Dann kommt auch schon der Rettungswagen um die Ecke.

Letztendlich war es wahrscheinlich ein Schock, denn er ist wohl vorher mit seinem Rad gestürzt, hat sich dabei hinten einen Platten zugezogen, und da er auf die Straße gestürzt ist, und da vielleicht auf dieser vielbefahrenen Straße auch noch ein Auto auf ihn zukam - da hat dann wohl der Kreislauf schlapp gemacht. Er ist von der Straße runter, wollte weiterfahren oder wegen des Plattens gehen - aber ihm war schwindelig, er hat sich auf den Boden gesetzt, es wurde nicht besser, und er hat sich hingelegt. Und so haben wir ihn gefunden.
Was da genau passiert ist, kann ich nicht sagen, denn ich selbst habe nur wenig von seiner Schilderung mitbekommen, da ich meist unterwegs war, wegen Decke und Rad. Er hatte auch nur eine kleine Verletzung am Daumen.

Warum ich das erzähle? Weil es wieder die typische Situation der ersten Hilfe in der Anonymität unserer Gesellschaft war! Keiner traut sich, der erste zu sein, aber sobald einer anfängt, kommen alle her. Wieso? Ein Grund ist meiner Meinung nach dieses Gefühl nicht zu wissen, was man tun muss. Einmal im Leben für den Führerschein einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht, oder sogar nur den kürzeren LSMU (Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort) und dann wieder alles vergessen.

Außerdem dann noch die typisch deutsche Bildungsstrategie...
Wiederbelebung in genau dem vorgegebenen Rhythmus
"Muss ich jetzt 15 mal drücken? Oder 30 mal? Oh, Mist, das waren jetzt ja schon 32! Wird er jetzt deshalb sterben? Und wie oft muss ich jetzt beatmen?"
oder eine ganz bestimmte Liegeposition
"Welcher Arm musste jetzt drunter gelegt werden? Und welches Bein aufgestellt? Und in welche Richtung muss ich ihn jetzt drehen? Wow, ist der schwer!"
Anstatt dass einfach das Prinzip erklärt wird
"Hauptsache der Mund ist an der tiefsten Stelle des Körpers, der Hals leicht nach hinten überstreckt, so dass eventuell Erbrochendes rausfließen kann und die Zunge nicht die Atemwege dicht macht"
und die Zahlen nur als Richtlinie
"Oft drücken um den Kreislauf in Bewegung zu halten, da das Herz ja auch 80 Schläge in der Minute macht, der Mensch aber nur eine Handvoll Atemzüge in der Zeit tut"

Es gibt ein paar Gedanken, die sich jeder Zweifelnde in so einer Situation machen sollte: Der Mensch, der da drüben liegt hat Probleme, womöglich wird er sterben - und ich bleibe hier stehen, aus Angst etwas falsch zu machen wenn ich ihm helfe? Und was wäre, wenn ich selbst derjenige wäre - oder wenn ein geliebter Mensch sich gerade irgendwo auf dieser Welt in einer ähnlichen Situation befindet und ihm kein Mensch hilft?

Manchmal ist es ja auch nur eine Kleinigkeit, die gemacht werden muss: Atemwege frei machen, stabile Seitenlage, und den Rettungsdienst alarmieren. Mehr nicht - und ein Leben ist gerettet. So einfach! Und wenn ich das nicht tue, wird der Mensch an seinem eigenen Erbrochenen (für das er in dem Moment nichts kann, da es einfach nur der Mageninhalt ist, der aufgrund der erschlaffenen Muskeln der Speiseröhre ausläuft) ersticken. Und jeder, der nur rumsteht und glotzt, riskiert eben das - ist sogar schuld daran! Dreckige Hände kann man abwaschen! Dreckige Kleidung ebenfalls! Einen Toten kann man aber nicht mehr lebendig machen! Was hindert mich daran zu helfen????

Sorry, ich habe wieder so viel geschrieben, aber ich könnte mich ewig aufregen! Überlegt aber wenigstens Ihr, wann Euer letzter Erste-Hilfe-Kurs war, und ob Ihr es Euch nicht leisten könnt, einen Tag zu opfern und ein kleines bißchen Geld, das je nach Organisation letztendlich wieder in den ehrenamtlichen Sanitätsdienst und damit in die Hilfe für EURE Liebsten fließt, um dann nochmal die Maßnahmen zu wiederholen, die im Ernstfall ein Leben retten könnten? Überlegt es Euch doch bitte! Wir brauchen mehr Leute auf dieser Welt, die den Anfang machen! Und glaubt mir, DANN bekommt Ihr auch sofort jede Menge Hilfe angeboten.

So, und da ein Post ohne Foto langweilig ist, hier noch ein Foto meines heutigen Frühstücks:

fränkische Wassermelone, Galia(?)melone, Feigen und ein Cashew-Bananen-Drink. Der übrigens vegane Drink war mal wieder so ein Experiment, von denen ich oft welche mache, wenn Männe, so wie seit gestern abend um sechs bis heute Mittag, mal wieder ehrenamtlich unterwegs ist um die Welt zu retten...

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