Das Leben macht, was das Leben eben so machen will - planen ist sinnlos.
Ich wollte Familie, Kinder, ein Haus mit Hund und Garten. Meinen Mann hab ich vor elf Jahren gefunden, vor neun Jahren haben wir uns erst einen Hund zugelegt, dann ein familienfreundliches Haus gefunden und bei der Gelegenheit gleich geheiratet.
Viele der Wünsche hab ich also bekommen, aber das Leben erfüllt eben nicht alle Wünsche. Wir haben keine Kinder und werden wohl auch nie welche haben.
Es dauerte Jahre das zu begreifen, zu verdauen, zu verinnerlichen - und auch heute tut es immer wieder weh. Zwar gibt es oft diese Momente, grad wenn ein Kind lauthals schreit und ich genau weiß: DAS bleibt mir erspart! Aber ich werde eben auch nie eine kleine Hand spüren, die meine Hand sucht, weil sie mir was zeigen will, oder vielleicht auch meinen Schutz sucht.
Andererseits kann ich mein Leben leben wie ich möchte. Ich konnte bei der großen Firma kündigen, auf all das viele Geld und die Sicherheit verzichten, einfach so, und eine Ausbildung als Gärtnerin beginnen, mit wenig, seeehr wenig Geld heute, aber auch in Zukunft. Einfach so. Ich bin niemandem Rechenschaft dafür schuldig, nur mir selbst und meinem Mann. Das ist eine Freiheit, die kaum ein Elternteil dieser Welt hat.
Ob das nun besser ist? Nein, bestimmt nicht. Aber auch nicht schlechter. Es ist anders. Ich hätte es mir gerne anders ausgesucht, aber es ist eben so gekommen, und "Tauschen" geht nicht, und würd ich auch nicht wollen.
Ich werd eben Erbtante. Also wenn ich mal irgendwann Nichten oder Neffen habe. Dann werd ich schrullig und nervig und genieße es, meinen Erbtantenbonus auszuspielen. Und werde es genießen, wenn ich dann nach einem tollen Tag voller Kinder-Verwöhnen und -Verziehen die Blagen wieder an die Eltern zurückgeben kann und wieder meine Ruhe und Freiheit habe. Und vielleicht auch dann und wann ein kleines Tränchen verdrücken, aber nur eines - und danach einen extra langen Arbeitstag in der Gärtnerei machen, damit ich wieder gut drauf bin.
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