Es gibt viele Dinge über die man im Leben sauer sein kann. Schicksalsschläge, natürlich, und Krankheiten - aber auch kleinere oder sogar nur kurzlebige Enttäuschungen. Aber alles das hält vor allem vom Genießen des Lebens ab. Mit jedem unzufriedenen Gedanken werden die Falten auf der Stirn tiefer und die Laune gefrusteter.
Aber wieso eigentlich? Wenn ich mich hinsetze, die Arme verschränke, ein finsteres Gesicht aufsetze - was ändert sich da an meiner Situation? Werde ich dadurch gesünder? Reicher? Glücklicher? Bestimmt nicht!
Klar, in diesem Moment bringt es eine Art "Befriedigung" die ganze Welt dafür zu hassen dass es mir schlecht geht. Die Umgebung wird mich auch fragen was los sei, wird versuchen mir zu helfen oder mich zumindest zu trösten.
Wenn ich mich dann aber weigere das anzunehme und weiter fruste und hasse, dann funktioniert das nicht lange.
Der Welt ist es letztendlich wurscht dass ich schmolle - sie geht einfach weiter. Auch ohne mich!
Helfer helfen nur solange sie das Gefühl haben, dass ihre Hilfe auch ankommt und wertgeschätzt wird.
Wenn ich aber dauerhaft Frust schiebe und vor mich hin grummle, dann erreiche ich damit nur dass sich der Rest der Welt irgendwann von mir abwendet und ich ganz alleine zurückbleibe.
Es gibt Dinge, die ich mit Mut und Energie ändern kann - das sollte ich dann auch tun.
Und es gibt Dinge die nicht zu ändern sind. Das muss ich dann auch so akzeptieren.
Eigentlich einfach.
Und trotzdem gibt es Menschen, die jahrzehntelang Frust gesammelt haben, schön einsortiert in Schubladen, am besten sogar mit den Namen der Verursacher, so dass zu jeder Gelegenheit die richtige Geschichte ausgepackt und serviert werden kann.
Kann man so überhaupt noch ein Leben leben? Ist das ein Leben, wenn man immer nur darüber reden kann was alles schief gelaufen ist? Wenn kein Gedanke mehr für die Gegenwart bleibt?
Der Dalai Lama sagt:
Akzeptiere es. Dies ist keine Resignation, aber nichts lässt dich mehr Energie verlieren, als gegen eine Situation Widerstand zu leisten und zu kämpfen, die du nicht verändern kannst.
Und genauso wie ich diese Weisheit gerne jedem Menschen nahe legen würde, muss ich sie aber auch für mich selbst annehmen: akzeptieren dass es Menschen gibt, die sich nicht helfen lassen wollen.
2 Kommentare:
Weise Worte Verena und schön geschrieben. Ich hoffe, Du läßt Dich auch gernhaben und dass es Dir gut geht Es winkt aus Klein Gallien
Hallo Eve,
Schön wieder von Dir zu hören/lesen. Ja, mit geht es echt gut durch meinen radikalen beruflichen Wechsel, und so sind auch die vielen belastenden Kleinigkeiten des Alltags deutlich besser ertragbar.
Ich hoffe Dir geht es auch gut?
Viele liebe Grüße aus dem vermutlich nicht allzu weit entfernten mittelfränkischen Mohnrotbachien ;-)
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