Montag, 2. Mai 2011

Kräuterspiralentheorie

Nachdem Nicole und Ida nach dem Sinn des Wasserlochs bei meiner Kräuterspirale gefragt haben, möchte ich Euch heute kurz eine Erklärung zu Aufbau und Funktion einer Kräuterspirale geben.

Eine Kräuterspirale ist eine sogenannte Permakultur, also ideal für faule Gärtner wie mich. Sie ist so konzipiert, dass sich durch die verschiedenen Ebenen und Bodenbeschaffenheiten mit der Ausrichtung nach Süden verschiedene "Klimazonen" ergeben:



Ganz vorne, unten im Süden ist der Miniteich. Hier können (angeblich, das hab ich natürlich noch nicht ausprobiert) Wasserminze und Brunnenkresse angebaut werden.
Der untere Ausläufer der Spirale muss direkten Kontakt mit dem Wasser haben, also sollte an dieser Stelle das Substrat bis ins Wasser reichen. Das ist die Feuchtzone, z.B. für Schnittlauch, Kerbel und andere feuchtigkeitsliebende Kräuter.
Weiter oben und dann in der "Nordkurve" entspricht der Boden unseren mitteleuropäischen Verhältnissen: humoser Boden, halbschattig und etwas schattig. Hier wachsen Petersilie, Pimpinelle und Melisse.
Dann geht es wieder zurück in die Sonne, ans Mittelmeer, da gibt es gut drainierten sandigen kalkhaltigen Boden, der sich ideal für Salbei, Thymian und Lavendel eignet.
Der kleine Teich ist Wasserlieferant für die Feuchtzone, Vogel- (und Flokati-)Tränke und außerdem auch ein Spiegel, der das Sonnenlicht direkt in die Mittelmeerzone spiegelt.
Die Steinwände heizen sich in eben dieser Mittelmeerzone auf und spenden zusätzliche Wärme für die sonnenverwöhnten Kräuter.
In den Zwischenräumen der Steine finden Insekten eine neue Heimat (bei mir sind es viele Hundert- und Tausendfüßler und auch viele Spinnen und Schnecken).

Wenn die Kräuterspirale gut angelegt ist, hält sie ewig und braucht wenig Pflege (Unkraut zupfen und so, das Übliche halt). Bei der richtigen Kräuterauswahl überleben auch alle den Winter, so dass es sich auch um eine einmalige Investition handelt. Da die Kräuterschnecke auch nur einen Platzbedarf von etwa 3 Quadratmetern hat, passt sie auch super in die kleinsten Gärten. Es sollte bei der Bepflanzung nur beachtet werden, dass manche Kräuter wegen ihrer Dimensionen (Liebstöckel), fehlender Winterhärte (Rosmarin), wegen extremer Wurzelausläufer (Minze, Estragon) oder auch wegen ihrer Wirkung auf andere Pflanzen (Wermuth) gar nicht oder nur mit sehr viel Vorsicht für die Kräuterspirale geeignet sind.

Also, ich bin überzeugt von diesem Konzept, zumal ich es auch wirklich schön finde. Ich hab meine auch nicht in den abgeschiedenen Gemüsegarten gebaut, sondern ganz prominent direkt vor die Terasse, in den Rasen. Ich find sie schön! UUUUND: da trampelt mir kein Hundi mehr durchs Kräuterbeet!

Da ich grad selbst erst mit diesem Thema anfange, und also bislang nur theoretisches Wissen besitze, würde ich Euch raten, erstmal selbst im Internet zu recherchieren, Stichwort Kräuterspirale. Ein guter Einstieg ist dabei schon mal diese Seite.
Ich werde Euch auf jeden Fall über mein Projekt auf dem Laufenden halten. Falls Ihr es auch in Angriff nehmen solltet: berichtet doch bitte darüber! Ich bin neugierig!

3 Kommentare:

Fräulein Glückspilz hat gesagt…

Hallo Verena!!!
DANKE... für die tolle Beschreibung!!! Da sag ich nur:AHA! Leider ist unser Garten sooo Mini, dass entweder nur der Teich oder die Schnecke drin Platz finden würden ;-)
Aber meine Gartenpläne müssen noch etwas warten... Es wäre doch sooo leicht, wenn man nicht Arbeiten gehen müsste, und das Geld einfach jeden Monat trotzdem auf dem Konto ist ;-)
Auf jeden FAll wünsche ich dir eine tolle "Ernte" und du kannst wirklich richtig, richtig stolz sein!

Gruß
nicole

Bianka hat gesagt…

Hallo liebe Verena!
Toll sieht deine Kräuterschnecke aus! Ich hatte auch länger mit dem Gedanken gespielt, mich dann aber doch für die Kräuter zwischen den Blumen Idee entschieden...Von daher wächst bei uns alles durcheinander;-)
Ganz liebe Grüße
Bianca

Ida - Garten-Keramik hat gesagt…

Liebe Verena
Jetzt weiss ich aber wieder einiges mehr - denn mit Kräuterspiralen hab ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt; hätt zwar schon gerne eine, aber unser Minigarten hat einfach keinen Platz und v.a. keine ideale Stelle dafür - zu schattig. Leider. Ichbin echt gespannt, wie es mit der deinigen weitergeht und dass du dich darüber freust - hej, natürlich darfst du das und muss du auch, so ein tolles Teil.
Und Verena, ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar auf meine bunten Knöpfe. Keine Angst - die Flinte wird nicht so schnell ins Korn geschossen - sonst würd ich schon seit Jahre nicht mehr Töpfern, bei all dem, was mir "abverheit" = eben missglückt ist. Aber Frau lernt halt immer wieder daraus. Mit diesen Farbglasuren ist es so eine Sache. Eigentlich arbeite ich eher mit den Hochbrandglasuren. Da die Knöpfe an den Ständerchen aber besser niedrig gebrannt werden wegen dem Verformen des Tons (wird doch dieser bei Hoch bis zu 1250° und bei niedrig lediglich auf 1080° gebrannt) muss ich auch geeignete Glasuren verwenden und mit den Niedrigbrandglasuren hab ich es halt nicht so, weil bei mir sonst alles eben hoch - sprich garten- und v.a. wintertauglich - gebrannt wird. Aber - nein, aufgeben, was für ein Wort; kenn ich gar nicht! Oder jedenfalls nicht so schnell. Deine Tipps übrigens mit den Pünktli etc. sind richtig süss. Hast dir so viele Gedanken gemacht, hab mich so gefreut drüber.
Hab einen guten Sonntag und sei lieb gegrüsst!
Ida

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