Donnerstag, 12. Januar 2012

Vorsätze für 2012 oder Meine Antwort auf das Nähfragezeichen Nr. 22

Anlässlich des aktuellen Nähfragezeichens von Meike habe ich mir nun doch überlegt, mir für dieses Jahr etwas vorzunehmen. Deshalb vermische ich hier die Beantwortung der Fragen gleich mit einer dicken Selbstmotivation (will heißen: vorsicht, mal wieder viel Text...).



22. Den "Kopfkleiderschrank" verwirklichen!
Wie siehst du eigentlich, d.h. in deinen Träumen, in deiner Vorstellung von Dir aus? Welche Kleidungsstücke könntest du nähen, um dieser Vorstellung von Dir, wie du gerne sein möchtest, näher zu kommen? Was hält dich ggf. davon ab?

Wie ich mich selbst sehe? Ich glaub, da zitier ich mich einfach nochmal selbst aus meinem Kommentar bei Meike:
"Ich habe auch dicke wellige dunkelbraune Haare die mein Gesicht weich umrahmen und trage all die schönen Kleider (die bislang leider nur im großen Planungsteich schwimmen). Aber jedes Mal, wenn ich an einer Schaufensterscheibe vorbeigehe erschrecke ich, weil mir da nur ein langes schmales Gesicht mit Straßenköterschnittlauchflusen entgegenblickt, mit Graumäuschenjeans nebst quadratisch-praktischer Allwetterjacke."

Mein Kopfkleiderschrank ist natürlich voll mit Kleidern, schönen Blusen, ein paar Röcke, dem einen oder anderen Mantel. Runde Bubikrägen, weite schwingende Röcke, schmale Taillen, Puffärmel, bissl gerüscht, vielleicht auch gefaltet, Blümchendruck, gewebte Karos, alles ein bißchen romantisch feminin, aber doch auch komplett praktisch und alltagstauglich, auch im Hinblick auf den dauerhaarenden Kuschelhund. Und alles in bunt, warme Farben, die Lebendigkeit und Freude ausstrahlen, nicht nur auf den Betrachter, sondern vor allem auf mich selbst. Mein Dauerrot ist da schon mal ein Anfang, aber ich will endlich auch weitere Farben für mich entdecken.

Ich bin begeistert von Kleidern aus den 30-ern und 40-ern. Nicht wegen irgendeines geschichtlichen Hintergrundes oder so, sondern einfach nur wegen der durchdachten Schnitte und deren Umsetzungsmöglichkeiten. Heute geht es (fast) nur um kurzlebige Trends, bei Kaufkleidung gehen schnell mal Nähte auf, und ohnehin sind Klamotten heutzutage nur noch auf höchstens zwei, drei Jahre ausgelegt. Damals ging es aber nicht um Quantität, sondern um Qualität. Es gab nicht viel Stoff, es wurde noch viel selbst genäht, und die Menschen hatten insgesamt viel weniger Kleidungsstücke als heute, und die mussten dafür aber richtig gut, praktisch und langlebig sein.
Die Schnitte von damals treffen einfach vollkommen meine halb-badische Natur (Badener sind die Nachbarn der Schwaben und eng verwandt mit den Schotten *g*), da sie oft nur wenig Stoff brauchen (weil es wenig gab und rationiert wurde), teilweise sogar aus verschiedenen Resten (oder alten Kleidern) zusammengestückelt werden können und dabei aber super aussehen. Dazu kommt ja noch, dass die meisten Schnitte auch noch alltagstauglich sein mussten, da die Frauen ja nicht nur dekorativ im Büro sitzen sollten, sondern sich vor allem um Haushalt und Kinder kümmern mussten, und das ohne Spül-, Wasch- oder Küchenmaschinen. Das alles vereint mit hübsch feminin - was will ich mehr? Ja, gut, ein oder zwei richtig weit schwingende Kleider aus den 50-ern, am liebsten gleich auch mit Petticoat, luxuriös viel Stoff.

Vor längerer Zeit habe ich schon mehrere Einzelschnittmuster gekauft, außerdem habe ich mir auch das berühmt berüchtigte Buch geleistet: Der Goldene Schnitt. Das sind weitere Quellen für meinen Kopfkleiderschrank.



Ich bin auch total begeistert von all den schönen Kleidern, die ich bei Euch auf den Blogs sehe, z.B. bei Catherine, Stoffhamster, Julia, Anmasi, Meike, Melleni, Michou, Christel usw. - ich kann Euch gar nicht alle aufzählen! Und immer wieder nehme ich mir von Euch Kleider mit in meinen Kopfkleiderschrank. Ja, jetzt ist es raus, Eure Kleider hängen bei mir! Aber das ist das schöne: es sind ja Kopien, und dann auch noch gleich auf meine Maße angepasst. Immer wieder so geniale Ideen, besonders wenn es dann ans Anpassen, weglassen, kombinieren, aus-fünf-Schnitten-einen-machen, usw. geht - ich kann mich gar nicht sattsehen!

So, und nun die Verbindung zur Realität: Ich setze genau diesen Kleiderschrank nun auch wirklich um! Den Anfang mache ich jetzt schon mit absolut alltagstauglichen (Winter-)Kleidern, dann werde ich so nach und nach auch an schwierigere Schnittmuster und an mehr Schnickschnack wagen. Und irgendwann will ich dann so weit sein, jeden Tag bei jedem Wetter und zu jeder Gelegenheit Kleider tragen zu können.

Hey, ich bin eh die einzige Frau im Büro, in der ganzen Abteilung sind wir vielleicht 5 oder 6 Frauen bei insgesamt 50 Personen - ich fall eh auf, warum dann mich wie bisher in Jeans und Pulli verstecken, und nicht lieber gleich so richtig und in hübsch?
So, und das mach ich jetzt auch. Ausrufezeichen!

3 Kommentare:

Julia hat gesagt…

Die Frage ist sehr spannend, gell.
Deine Antwort finde ich sehr interessant.
Tolle Schnitte hast Du, einige davon habe ich auch. Mit dem Goldenen Schnitt habe ich erst vor kurzem herum experimentiert (Post kommt noch), das ist sehr explorativ und die Bildchen im Buch finde ich sehr inspirierend.
Viele Grüße
Julia

Sarah hat gesagt…

Schön, das du deinen Kopfkleiderschrank jetzt auch umsetzen willst, schöne Schnitte hast du da. Den Goldenen Schnitt habe ich auch und wollte schon immer mal was daraus ausprobieren, mal schauen, vielleicht wird es ja dieses Jahr mal was.

Lg Sarah

pedilu hat gesagt…

Oh, das macht richtig Lust. Lust auf Kleider!

Auch wenn ich dann doch wieder bei meinem »normalen« Outfit hängen bleibe. Aber im Sommer gibt's dann auch bei mir wieder Kleidchen. Und Röcke sowieso. Tschakaa!

Und dich wollen wir jetzt immer hübsch feminin sehen. Genau so wie du es vorhast! :.)

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