Sonntag, 20. August 2017

Gefühle, Stimmen, Leben

Durch mein aktuelles Strickprojekt, ein Islandpullover aus (echt isländischer)
Lettlopi-Wolle, habe ich in letzter Zeit auch viel über Island im Internet und in Mediatheken geschaut und gelesen. Dabei bin ich immer wieder am isländischen Glauben an Elfen und Trolle, an das "Verborgene Volk" hängen geblieben. In Island ist die Tradition des Geschichtenerzählens noch sehr tief verankert, sowie eben auch der Glaube an unsichtbare Wesen. Bauvorhaben wurden abgelehnt und Straßen in großen Kurven umgeleitet weil Elfen in Steinen und Felsen wohnen. Was für uns komisch klingt ist dort tatsächlich eine ernste Sache. Es gibt sogar Elfenbeauftragte die genau solche Dinge regeln.
Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich dieser traditionelle Glaube
gerade auf Island so entwickelt und auch bis heute so stark erhalten hat. Island ist ein Land der Extreme. Sehr karge einsame Landschaften, eine extrem starke unbändige Natur. Feuer und Eis, ständig das Gefühl auf einem Pulverfass zu leben, jeden Tag damit rechnen zu müssen dass ein Vulkanausbruch oder ein Erdbeben alles verändert, vielleicht auch alles beendet. Früher gab es dafür auch keine Erklärungen - die Menschen mussten eigene Wege finden damit zurecht zu kommen. Und so wurde die Natur eben in Form von verborgenen Wesen ein großer und vor allem respektierter Teil ihrer Tradition und Weltsicht.
In einer der Dokus haben Menschen über ihre Erfahrungen mit den Elfen
erzählt.
Ein Mädchen war dabei, welches rausgegangen ist, durch die Natur
gelaufen, weil es ihm nicht gut ging. Traurigkeit oder Ärger oder sowas.
Plötzlich hörte es eine Stimme die fragte: "Geht es Dir nicht gut?" - doch es war kein Mensch weit und breit zu sehen. Aber dem Mädchen ging es plötzlich besser, einfach so.
Dann gab es noch Erwachsene, die berichteten dass sie Stimmen gehört haben oder auch einfach nur plötzlich das Gefühl hatten, eine Sache genau so und nicht anders zu machen, genau diese Entscheidung so und so zu treffen. Und als sie das dann befolgt haben, dann wurde alles gut.
So ähnlich war es bei mir damals mit dem Gedanken Gärtnerin werden zu wollen. Dieser Gedanke war plötzlich da, einfach so. Woher genau, das wusste ich nicht - weiß ich auch bis heute nicht. Es war keine Stimme, aber auch kein langer Gedankengang. Einfach plötzlich diese Sicherheit: das WILL ich, das ist genau das Richtige.
Vielleicht war das ja auch so etwas wie eine Elfengeschichte? Keine Elfe mit Flügeln die in einem bestimmten Stein wohnt, sondern dieses Gefühl tief drinnen, im Bauch. Dieses Gefühl, diese Stimme, die wir meistens ignorieren, komplett verleugnen, weil sie oft so unangenehm ehrlich ist.
Diese Stimme, die, wenn wir sie ignorieren, uns letztendlich richtig
krank machen kann.
Ich hatte extrem viele Migräne-Anfälle, jahrelang. Dann kamen Hörstürze dazu, die ich nie als solche erkannt hatte bis es zu spät war. Jetzt bin ich dauerhaft schwerhörig auf dem einen Ohr. Weil ich nicht auf die Stimme hören wollte, auf dieses Gefühl, das mir jahrelang sagen wollte, dass dieses Leben mir nicht gut tut, dass die Arbeit als Programmiererin in der großen Firma mich letzten Endes komplett kaputt machen würde. Ich hab es ignoriert, bis ich nicht mehr konnte, bis ich am Boden gelegen habe, hilflos, weinend, verzweifelt, am Ende. Und dann kam dieser Gedanke. Der beste meines Lebens.
Die Welt ist riesig groß, unüberschaubar, und wir Menschen sind darin so unglaublich winzig und schwach - und auch ziemlich dumm. Wie können wir so arrogant denken allein durch unser kleines Gehirn, unser bewusstes Denken, unsere Bildung alles erklären und alles beurteilen zu können? Ohne jemals alle Zusammenhänge überblicken zu können? Wir sollten alle lernen, diesen unterbewussten Gefühlen mehr Beachtung zu schenken. Sie kommen direkt aus dem Unterbewusstsein, also schon aus dem eigenen Gehirn, sind aber
so viel stärker als jede bewusste Überlegung. Ob man sich nun dabei Elfen vorstellt, eine Stimme in Bauch oder Kopf, die Natur oder auch Gott - dieser unterbewusste Gedanke hat eine riesige Kraft und könnte das Leben komplett ändern, zum Guten hin. Offen sein dafür, jeden Moment bewusst erleben, das Leben genießen - und immer den Respekt für die Natur, die Menschen und alle Wesen um uns herum bewahren.

(Pflanzschale in Island-inspirierten Farben - der Pullover ist leider grad nicht fotogen)

Sonntag, 6. August 2017

Der Tag der frustrierenden Wurzeln

Auf dem Plan stand: Steine aus dem Garten sammeln, Strauchstümpfe (Korkenzieherhasel und Forsythie) raus, Sumpf und Moorbeet auflösen. Geschafft hab ich... viel zu wenig!

Steine ja, war halt anstrengend. Dann dachte ich: fängst Du mal mit den Stümpfen an, dann hast Du Platz zum Zwischenlagern vom Kies. Die Forsythie wird wohl das kleinere Übel sein, fängst halt damit an.



Freigegraben - tataaa: in der Tiefe lauert eine oberschenkeldicke Megawurzel.
Ich hatte absolut keine Lust auf das Hacken mit dem Beil, also vertagt.

Nach einer langen Frustpause hab ich dann doch, trotz Platzmangel, mit dem Sumpf angefangen. Kies schippen, so schwer kann das doch nicht sein, oder?



Doch, absolut, nämlich dann wenn dieser absolut durchwurzelt ist - so ein 2 qm großes Stück Kies-Wurzel-Filz passt schlecht auf die Schippe. Letztendlich musste ich viel mit dem Händen im Schmodder rumwühlen, und dennoch sehr schwitzen bis da die Teichfolie nebst aller anderen noch von den Vorbesitzern verarbeiteten Folien und Planen unter dem Kies im Bereich des Sumpfes raus waren.



Dann ging's weiter mit dem Moorbeet. Das müsste aber jetzt doch wohl einfach sein. Bloß rausschippen, rüber in den Bereich des vorigen Sumpfes, damit der Rahmen rausgeholt werden kann.



Wieder die Rechnung ohne die Wurzeln gemacht. An vielen Stellen hab ich den Spaten trotz gewalttätiger Wut-Energie nicht in den Filz reinhauen können.

Und so ist das Ergebnis des heutigen Tages für mich ziemlich frustrierend.



Viel zu wenig geschafft von all dem, von dem ich dachte, es wäre ein Klacks.

Samstag, 5. August 2017

Chronik eines Massakers

Ist der Mann aus dem Haus, macht das Weib den Vorgarten platt...

7:45 Uhr



8:45 Uhr



9:45 Uhr



15:30 Uhr



Trotzdem ist immer noch viel zu tun bis das mal irgendwann schön ausschaut...

Vielen lieben Dank an den besten Kollegen von allen, der nicht nur den Plan für den neuen Vorgarten entworfen hat, sondern mir heute auch seinen Hänger hergestellt und dann mitsamt Massaker-Inhalt wieder mitgenommen hat!

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