Nach langer Pause melde ich mich endlich mal wieder - heute mit dem versprochenen Kleid aus dem Frühlingsjäckchenpost.
Am Freitag hatte ich es endlich zum ersten mal an - zuerst mit einem etwas bammeligen Gefühl, da es doch eine pappsüße Zuckerkombination ist, aber Männe meinte, dass das doch klasse ausschaut, was ich denn hätte. Also hab ich es getragen, sogar ein Kompliment von einer Kollegin eingeheimst - und irgendwie gefällt es mir TO-TAL! Es macht einfach gute Laune - und total Lust auf Eis - was wir uns kurz nach den Fotos auch gegönnt haben, ein leckerer Erdbeerbecher in der Eisdiele meines Vertrauens ;-)
Die Anleitung dazu stammt ist in der Ottobre Woman 02/2012, das Kleid Nummer 4 mit dem schönen Namen "Lavinia"
Der Schnitt an sich ist recht einfach gehalten. Der Rockteil besteht nur aus eingereihten Rechtecken, das Oberteil aus einem einfachen Rückentrapez, einem Vorderteil mit Abnäher und einem geschwungenen Trägerteil. Den Gürtel habe ich mir noch dazugenäht - die Schnalle ist aber nicht fest eingenäht, sondern kann durch Öffnen von Druckknöpfen auch für andere (zukünftige) Gürtel verwendet werden.
In der Beschreibung der Doppelung des Vorderteils hatte ich kleinere Probleme (die durch richtiges Lesen nicht aufgetreten wären...) und habe außerdem nur die Träger mit Bügeleinlage verstärkt - eigentlich hätte es das komplette Oberteil sein sollen. Ich denke aber, das geht auch so.
Viel Mühe habe ich mir beim streifengenauen Zusammenfügen der Schnittteile gemacht - und es hat überall geklappt, sogar an den Taillenabnähern!
Leider habe ich die selbstkonstruierten Nahttaschen viel zu tief unten eingesetzt - ich fürchte, da muss ich nochmal ran. Versäuberungen und Dreifachsteppstich wieder auftrennen - da gibt es echt schönere Beschäftigungen!
Insgesamt gefällt mir der Schnitt total gut - luftig, bequem, weit und doch figurbetont, geeignet gerade auch für stehende Baumwollstoffe, von denen ich doch recht viele habe - ich denke, es wird nicht das letzte Kleid dieser Art gewesen sein.
PS: Ja, ich habe mir die Haare schneiden lassen. Die Entscheidung fiel ganz spontan, gleich am nächsten Tag waren sie dann ab. Ich denke, mit meinen langen glatten dünnen Schnittlauchfusseln und dem langen schmalen Gesicht passen lange Haare einfach nicht zu mir. Als das Zeug ab war und ich in den Spiegel geschaut habe, hab ich mich gefühlt, als hätte ich eine Verkleidung abgelegt. Das war ICH! Und gegen meine Angst auf der Straße wegen der kurzen Haare und dem nicht gerade weiblich-zarten Gesicht immer für einen Teenagerjüngling gehalten zu werden mache ich mir jetzt einfach noch eine Menge pappsüßer Zuckerbonbonkleider ;-)