Sonntag, 30. Januar 2011

Gesundheitsseminar - und die Folgen

Gestern nachmittag bin ich von meinem dreitägigen Gesundheitsseminar zurückgekommen.

Natürlich habe ich es weder geschafft zu lesen noch zu stricken - im Gegenteil, ich habe sogar einen ganzen Tag von meinem Seminar, nämlich den Freitag, leider nicht mitmachen können, weil mich eine Hammer-Migräne mit Magen-Darm-Problemen und erbrechen-bis-die-Galle-kommt erwischt hat. Ich bin zwei Kilo leichter nach Hause gekommen - ja, so viel ist wohl immer im Magen-Darm-Trakt drin, wenn er nicht komplett geleert wird... Aber das nur am Rande.

Was ich Euch eigentlich erzählen wollte: Das Seminar war der Hammer!
Uns wurde in allen Vorträgen nahegelegt, die Zusammenhänge zwischen unseren Couchpotatoe-Körpern, der ungesunden Fertigkost und den vielen Krankheiten und kleinen Wehwehchen zu verstehen. Und wie einfach es doch ist, gesund zu leben!

Sich gesund ernähren, naturnah, keine Fertigprodukte, und eine halbe Stunde Sport am Tag reicht! Jeden Tag eine halbe Stunde nur! Oder den Sport auf drei Tage in der Woche verteilt: 1 + 1 + 2 Stunden.

An der Ernährung bin ich ja schon eine Weile dran. Ich hatte innerhalb eines Jahres (2009) sechs Kilo zugenommen gehabt (okay, ich sags einfach in fiesen harten Zahlen: ich hatte 64 Kilo bei 165 Körpergröße), habe vier davon in den letzten Monaten durch eine leichte Ernährungsumstellung losbekommen (insgesamt weniger, und dabei aber auch deutlich mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch, und auch weniger leere Kohlehydrate) - jetzt fehlen nur noch zwei (genau die zwei, die mir gestern durch die Magen-Darm-Sache schon gefehlt hatten - aber die kommen ja wieder, denn jetzt kann ich ja wieder essen), und dann bin ich wieder bei meinem Wohlfühlgewicht!

Aber was nutzt mir mein Wohlfühlgewicht, wenn ich ständig Probleme mit umknickenden Füßen und Herzklopfen nach Treppen hochlaufen habe? Und wenn das Zeug an meinen Beinen, Bauch und Po, obwohl ich gewichtsmäßig eigentlich dann in Ordnung wäre (58 Wohlfühlkilos bei 165), trotzdem schwabbelt wie ein Wackelpudding? Es liegt auf der Hand, dass ich wieder mehr Sport machen muss!

Und versteht mich nicht falsch: ich habe seit Jahren nichts mehr gemacht, außer recht lahmes Hundegassi, bei dem ich wegen meinem unerzogenen Hund (ja, DAS ist meine Schuld) nur Verkrampfungen im Rücken vom ständigen Ziehen bekommen habe. Ich habe auch immer gedacht, dass ich wegen meiner Migräneanfälligkeit keinen Sport machen könnte. Dass ich auch zeitlich keinen Sport in meinen Alltag integrieren könnte. Ich war total faul - aber dennoch auch total unzufrieden mit mir!

Und jetzt? Jetzt werde ich sporteln! Und das in meinem Alltag integrieren. Denn das ist durchaus möglich! Eine halbe Stunde am Tag - was ist das schon? Wieviel Werbung schaut sich jeder von uns täglich im Fernsehen an? Wie oft wird die Zeit zwischen zwei interessanten Sendungen durch Zappen vertrödelt? Wie lange schauen wir uns Schrott an? Wie lange hocken vor allem die Herr-lichkeiten auf dem Klo und lesen Zeitschriften? (etwas, was ich über-überhaupt gar nicht leiden kann!!! Ich finde das echt eklig!) Genau das sind diese halben Stunden, die mit Sport viel effektiver genutzt wären!

Und wie das jetzt mit dem Sport geht? Nunja, damit es effizient ist und ich mich auch nicht gleich überfordere, werde ich zumindest anfangs mit einer Pulsuhr arbeiten, und dabei darauf achten, in einem bestimmten Bereich zu bleiben. Ich habe mich im Seminar bei 150 bis 160 wohl gefühlt - etwas angestrengt, aber angenehm! Berghoch walken, bergrunter joggen. Und auch der Laktat-Test hat gezeigt, dass ich damit richtig liege - ich darf laut Sportlehrer aber auch noch bis etwa 165 gehen.

Ich fange damit an! Ich integriere den Sport einfach in die Hundegassirunden, die ja ohnehin gemacht werden müssen. Da habe ich was von, und Hundi auch. Und Männe kann auch gerne mitmachen. Will er angeblich auch.


(Dieser Hund! Ich wollte ein tolles Foto mit meinen Walkingschuhen machen, aber er hat nur gegähnt oder weggeschaut!)

Ich HABE heute auch schon damit angefangen! Heute morgen habe ich nicht gewartet, bis mein Herzallerliebster (nach seinem nächtlichen Weltenretterdienst und damit sehr sehr späten Ins-Bett-Fallen) seinen Hintern um kurz nach elf aus dem Bett hebt - ich bin einfach selbst mit dem Hund los. Eine Stunde so ein Mix aus Joggen und Walken.
Okay, grade das mit dem ziehenden Hund, das muss noch besser werden, heute war das "Training" sehr ineffektiv. Mein Puls schwankte zwischen 120 und 176 - nicht gerade optimal. Immer wieder stehen bleiben müssen (Hundi hat sich erleichtert, Frauchen muss das dann wieder wegräumen), dann einen halben Herzkaspar bekommen (Hundi zieht mich ruckartig über den eisglatten Untergrund - in welche Richtung auch immer)... Nein, effektiv ist anders. Aber das bekommen wir schon noch hin, Hundi und ich.

Ich bin jetzt auf jeden Fall höchst motiviert, sowohl in Sachen Ernährung, als auch beim Sport - und ich denke, ich werde Euch auch noch weiter daran teilhaben lassen, wenn Ihr möchtet.

Vielleicht noch ein kleiner Denkanstoß am Schluss: durch Training kann man 20 Jahre jünger sein. Wie das geht?
ein trainierter 40-jähriger entspricht einem untrainierten 20-jährigen
ein trainierter 60-jähriger entspricht einem untrainierten 40-jährigen
Preisfrage: wem entspricht denn dann ein untrainierter 50-jähriger?
Und ich habe keine Lust mehr, einer trainierten fast-47-jährigen zu entsprechen!!!

Dienstag, 25. Januar 2011

Ein gutes Buch...

... und was zum Beschäftigen der Hände - meine Beschäftigung für die nächsten drei Abende (falls ich überhaupt dazu komme...)



("Herrchenjahre" ist übrigens das Buch zum Blog über die Krawallmaus - sehr zu empfehlen!!!)

Ich tu nämlich pünktlich zum Jahresanfang etwas für meine Gesundheit und verlasse meine beiden Jungs (zum ersten Mal überhaupt - Männe hat zwar schon oft auswärtig übernachtet, aber ich noch nie seit wir unseren Schnüff haben, kam mir nur grad so in den Kopf) um auf ein dreitägiges Gesundheitsseminar zu gehen - und werde mit fiesem Muskelkater und hoffentlich vielen guten Ideen wiederkommen...

Montag, 17. Januar 2011

Gedanken zum Thema Selbstvertrauen

Zum Thema von meinem gestrigen Post, dem Sich-Selbst-Akzeptieren ist mir noch ein schöner Gedanke eingefallen, den ich jetzt zur Mittagspause gerne mit Euch teilen möchte.
Ich glaube, mein ehemaliger Chef war das, der mir das mal so ähnlich gesagt hatte. Ich versuche mal, das hier zumindest sinngemäß nachzuerzählen:

Du vertraust dem Architekten, dass das Haus nicht über Dir einstürzt.
Du vertraust dem Autofahrer neben Dir, dass er nicht plötzlich in Dich reinfährt.
Du vertraust dem Taxifahrer, dass er Dich sicher bis zu Deinem Ziel bringt.
Du vertraust dem Wirt, dass die Speisen nicht vergiftet sind.
Du vertraust dem Arzt, dass er die Operation richtig durchführt.

Du vertraust allen.

Der einzige Mensch, dem Du nicht vertraust,
ist der einzige, dem Du doch wirklich vertrauen kannst:

Du selbst!

Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche, in der Ihr vielleicht einen Schritt weiter in die Richtung macht, Euch selbst so anzunehmen wie Ihr eben auch seid, Euch selbst mehr zu vertrauen!

PS: Keine Angst, solche Kommentare, wie sie bislang auf den gestrigen Post geschrieben wurden, werde ich bestimmt nicht löschen, im Gegenteil, ich freue mich zu hören, dass Ihr Euch ebenfalls schon mit solchen Themen auseinandergesetzt habt. Ich möchte eben nur keine Mitleidskommentare, welche ich nun wirklich nicht nötig habe, bzw. Lobkommentare, denn das war eben nicht zur Selbstdarstellung gedacht, sondern als Gedankenmaterial und auch als mein Angebot zur Hilfe an Euch!

Sonntag, 16. Januar 2011

Das beste aus der Situation machen

Es gibt da ein Thema, bei welchem ich ziemlich gespalten bin: einerseits rede ich nicht gerne darüber, da ich nicht bedauert werden möchte und das Mitleid auch gar nicht brauche - zumal mein Thema angesichts des übrigen Leidens in dieser Welt auch wirklich gar nichts ist. Andererseits rede ich aber doch sehr gerne darüber, um genau das zu zeigen: es ist eigentlich nichts, hat mich dann persönlich in meinem Leben doch stark getroffen, ich komme aber jetzt gut damit zurecht, und möchte anderen Betroffenen mit meiner Geschichte helfen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen um ebenfalls mit ihrem Los zurecht zu kommen.
Wovon die Rede ist? Von meiner rechten Hand.



Vor mittlerweile fast sieben Jahren hatte ich beim Praktikum bei einem Buchbinder einen Arbeitsunfall, bei dem die ersten Glieder der Zeige-, Mittel- und Ringfingers meiner rechten Hand in die hydraulische Presse kamen. Beim reflexartigen Rausziehen der Hand aus der Presse kam für die etwas dickeren Fingerglieder von Mittel- und Ringfinger jede Hilfe zu spät, während der Zeigefinger "nur" total gequetscht und ziemlich eingerissen war.
Die platten kerzenwachsähnlichen Ex-Fingerglieder in Form von Zwei-Euro-Stücken hat mir mein Chef in einem Plastiktütchen mitgegeben als der Rettungswagen mich abholte. Der Arzt konnte davon dann noch Gewebestücke verwenden um die Stümpfe so lang wie möglich zu erhalten (O-Ton Arzt: "Die Schwester, die das hier wegschmeißt, der ziehe ich ohne Betäubung jeden Fingernagel einzeln ab!")
Ja, es war wirklich sehr unappetitlich, viel schlimmer als ich es hier geschrieben habe. Aber ich wollte Euch ja nicht über meine persönliche blutige eklige Horrorgeschichte erzählen, sondern über das, was danach kam.

Vom Unfallgeschehen unter Schock hatte ich erstmal nicht genau gewusst, WIEVIEL denn nun wirklich passiert ist. Das Erwachen kam dann erst am Tag danach, als die Gipshalbschiene runtergemacht wurde, damit ich die Finger in einem Jodbad waschen sollte und der Arzt die Wundentwicklung anschauen konnte. Ich habe fast nichts gesehen wegen meiner Tränen. Es war furchtbar!

Aber gleichzeitig hatte ich eine Zimmernachbarin, die schon anderthalb (?) Monate vorher ebenfalls mit der rechten Hand, und sogar mit den drei gleichen Fingern wie ich in eine Walze gekommen ist. Genauere Schilderungen erspare ich euch, sie hatte auf jeden Fall schon eine Menge Operationen hinter sich, auch Hauttransplantationen, und ihre drei Finger bestanden alle nur noch aus zwei Gliedern. Sie konnte sie nach dieser langen Zeit immer noch kaum bewegen, aber sie strahlte so sehr, als sie ihre kurzen steifen Finger unter großen Anstrengungen hat wackeln lassen - da kam ich mir mit meinen sogenannten "Stanzverletzungen" so klein und unwichtig vor! Sie hat mir wie gesagt sehr geholfen, ihr Mut, ihre Hoffnung, ihre Freude über diese von außen gesehen doch so winzigen Fortschritte...

Montag war der Unfall, Donnerstag wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, und gleich die Woche drauf wurde die Gipsschiene endgültig entfernt und ich bekam schicke Fingerlinge über die Finger gezogen, sollte ordentlich üben und bekam auch gleich Krankengymnastik und Lymphdrainage verschrieben, und bekam noch regelmäßig ambulante Kontrolltermine in der Klinik. Die erste Zeit nach der OP sollte ich meine Hand immer höherlagern, immer oberhalb des Herzens, beim Liegen, beim Sitzen, beim Gehen. Wenn ich sie versehentlich habe hängen lassen, hat sie sofort unter dem einströmenden Blut angefangen zu pochen wie verrückt. Die Hand war auch sehr kälteempfindlich - die beiden Stümpfe sind es bis heute. Selbst im Hochsommer ist der Mittelfinger oft kalt, und im Winter kann ich es mir gar nicht leisten, ohne Handschuhe nach draußen zu gehen, sonst wird er sofort eiskalt und blau und schmerzt höllisch.
Irgendwann waren dann auch die Fingerlinge weg - das war wiederum eine Hürde für mich, denn durch die Fingerlinge ist das mit den kurzen Fingern nicht so aufgefallen. Jetzt waren die empfindlichen Finger mit den noch nicht ganz verschwundenen Krusten der Öffentlichkeit preisgegeben. Aber auch das wurde besser. Im April fiel dann der Fingernagel vom Zeigefinger endgültig ab, der neue wuchs schon fleißig nach, und auch am Ringfinger zeigte sich ein neuer Nagel. Er ist zwar ein bißchen verwachsen, aber er schützt wenigstens den Stumpf vor Stößen. Der Mittelfinger hat diesen Schutz nicht. Stellt Euch eure Fingerknöchel vor, wenn ihr damit versehentlich an eine harte Wand knallt, oder ihn Euch auf einer rauhen Oberfläche aufschrabbt - das ist mein Ringfinger!

Aber ich kann meine Hand wieder benutzen! Fast einschränkungslos! Ich kann Stifte halten, Werkzeuge, Handarbeitszeug, ich kann malen, im Garten buddeln, kochen, schreiben, tippen. Ich kann fast alles, was ich vorher auch konnte - außer Gitarre spielen. Das hat mich sehr geschmerzt. Für Konzertgitarre brauche ich weiche Fingerkuppen und gerade normale längere Fingernägel. Ich brauche dazu Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger der rechten Hand. Das kann ich nun nicht mehr. Denn nur mit drei Fingern (kleiner Finger anstatt Mittel- und Ringfinger) geht es leider nicht, und die "Kralle" am Ringfinger ist nun gar nicht für die Gitarre geeignet. Ich hatte mal angefangen, mir selbst Prothesen für das Gitarre spielen zu basteln, aus Modelliermasse, Leder und alten Klarinettenzungen, die mir meine Cousine gegeben hatte. Das liegt jetzt noch als Ufo in irgendeiner Schublade. Manchmal trauere ich auch heute noch, da ich immerhin acht lange Jahre Gitarrenunterricht genommen hatte.

Vor etwa einem Jahr durfte ich mir dann ein elektrisches Klavier leisten, und ein Buch, mit dem ich mir das selbst beibringen möchte. Denn das war eigentlich seit der Kindheit mein Trauminstrument, das Klavier, wir hatten nur keinen Platz in der Mietwohnung, deshalb wurde es dann "nur" die Gitarre. Ich habe sogar oft gesagt, dass mein Zukünftiger unbedingt, unbedingt Klavier spielen können muss. Naja, aber wo die Liebe hinfällt... In meinem Fall auf ein absolut unmusikalisches Stück Sand ;-) Aber wenn dieser Sand zu so einem schönen Traumstrand gehört, wie es der Glücksgriff mit meinem Männe war, da eben ALLES andere, eben außer dem Klavierspielen, GENAU das ist, was ich brauche - wer will da klagen? ;-)
Und jetzt möchte ich mir eben selbst das Klavierspielen beibringen - und wenn ich mich öfter dahinsetzen würde, könnte es sogar klappen...

Aber jetzt bin ich schon wieder vom Thema abgeglitten. Am Anfang habe ich dann noch ein wenig im Internet recherchiert, habe ich Foren gelesen, wo verschiedene Menschen über ihre Amputationen geredet haben, die meist aber deutlich schlimmer waren als meine, ganze Arme, ganze Beine, oder auch nur ganze Finger. Einer war dabei, der hat wohl nur noch drei Finger an seiner Hand, der hat erzählt, dass noch fast nie jemanden das aufgefallen sei, es hätten nur mal Leute gefragt, warum er denn den Stift "so komisch hält". Auch das hat mir die Angst vor der Öffentlichkeit und dem befürchteten Starren genommen. Denn schließlich: was habe ich denn, im Vergleich mit all den weit mehr beeinträchtigten Menschen auf dieser Welt?

Es gibt aber auch noch eine Sache, die ist in mir hängengeblieben: ich reagiere total empfindlich auf Filme und vor allem die Reaktionen der Zuschauer darauf. Wenn im Film Körperteile abgehackt werden, z.B. in Kriegsszenen, aber auch in Krimis, wenn der Finger zwecks Erpressung an die Familie geschickt wird, dann wird mir persönlich schlecht. Umso mehr, wenn das dann nicht weiter im Film thematisiert wird, das Leid, das persönliche Schicksal dieses Menschen, wie sein ganzes weiteres Leben von dieser "gedankenlosen" Szene weiter beeinträchtigt werden wird. Und, noch schlimmer, wenn sowas z.B. in Comedy-Sketchen gezeigt wird und die Zuschauer wegen der "witzigen" Szene nur darüber lachen, ohne weitere Gedanken darüber. Ansonsten, wenn es sich um "echtes" Blut handelt, Dokus über Operationen und echte Schicksale, da habe ich kaum Probleme damit, da ich weiß, dass allen Beteiligten der Ernst und die Folgen der Situation durchaus bewusst ist bzw. noch bewusst werden muss. Aber diese brutale Gedankenlosigkeit und Nebensächlichkeit bei diesen fiktiven Szenen... Da wird mir schlecht, und das meine ich wirklich so. Vielleicht gibt sich das irgendwann wieder, aber vorerst kann ich sowas nicht mehr ansehen.

So, zurück zum Thema:
Zusammenfassend muss ich sagen, dass meine Hand zwar auch im Alltag wegen ihrer empfindlichen Stellen und dem Narbengewebe mehr Rücksicht braucht, aber ansonsten voll beweglich und benutzbar ist. Niemandem fällt auf, dass "etwas nicht stimmt", wenn ich es ihm nicht direkt sage und zeige. Selbst Kollegen, mit denen ich schon über zwei Jahre täglich zusammenarbeite schrecken zusammen, wenn ich ihnen das eines Tages sage und meinen, das wäre ihnen noch nie aufgefallen. Mir geht es also wirklich gut damit, und meine "Behinderung" ist mir so überhaupt nicht mehr bewusst. Ich lebe damit! Und ich lebe gut! Sehr gut! Besser als ich es je gedacht hätte, denn ich lebe (fast) genauso wie vor dem Unfall!

Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte vielleicht mal jemandem helfen kann, der in eine ähnliche Situation gekommen ist, denn gerade am Anfang ist es sehr schwer, sich auf diese ganz neue Situation einzustellen, da eben noch gar nicht abschätzbar ist, wie es weitergehen wird.
Wie schon gesagt: mit meinem Post möchte ich mich nicht selbst darstellen, erst recht keine Mitleids- oder Respektsbezeugungskommentare erzwingen (sorry, ich behalte mir sogar das Recht vor, entsprechende Kommentare zu löschen, denn das war mit Sicherheit nicht der Zweck dieses Posts, aber Fragen beantworte ich natürlich gerne - auch per Mail), sondern ich möchte dem allgemeinen Verständnis etwas mehr Material geben, mehr Verständnis, ein größeres Blickfeld, vielleicht sogar auch einen neuen Aspekt in der Sicht auf das eigene Leben und vielleicht ein bißchen Mut und Motivation.

Denn wir sind dazu fähig, mit vielem in unserem Leben zurechtzukommen, dazu, immer das Beste aus einer Situation zu machen - wir müssen es nur wollen!

Samstag, 15. Januar 2011

Geschenk für Krückengänger

Ihr habt es sicher auch selbst erleben müssen: letzte Woche Donnerstag, am 6. Januar hatten wir ja großflächig dieses fiese Blitzeis. Nunja, einer meiner Kollegen konnte es einfach nicht lassen und ist da dann tatsächlich rausgegangen (er hätte es nicht gemusst, denn der 6. ist in Bayern ein Feiertag) - jetzt liegt er im Krankenhaus mit einem Oberschenkelbruch...
Am Donnerstag, also vorgestern, habe ich ihn dann mit einer anderen Kollegin zusammen besucht und ihm unter anderem zwei Geschenke mitgebracht, die ich vorher spontan am Dienstag- und Mittwochabend gebastelt habe:

Zuerst ein (Schnaps-)Glas, auf welches ich die Unterschriften aller Kollegen graviert habe:



Dazu gibt es eine Geschichte: Nachdem vor einigen Jahren innerhalb kurzer Zeit mehrere Kollegen im Alter von 40 bis 50 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben sind, hat sich eine Runde zusammengefunden, die jetzt regelmäßig Ende der Woche auf die Gesundheit anstoßen, und darauf, dass sie sich in der nächsten Woche wieder alle gesund wiedertreffen. Und seitdem ist auch kein weiterer Kollege mehr verstorben *toi toi toi*
Nun, und dieser Kollege eben ist ein Gründungsmitglied dieser Gruppe. Offensichtlich hatten sie das letzte Mal nicht gut genug angestoßen gehabt... Wobei - es hätte viel schlimmer kommen können, er ist ja auch "nicht der Jüngste" (64 Jahre). Es ist zum Glück ein glatter Bruch, von dem man jetzt schon in Röntgenbildern wohl kaum noch etwas sehen kann, und er läuft auch schon munter mit seinen Krücken rum und "flirtet" mit den Krankenschwestern. Und (was seine größte Sorge war) er wird auch wieder Radfahren können!

Und da er ja erstmal ein paar Wochen lang nur mit Krücken laufen darf, beim Laufen die Hände und Arme also nicht frei hat, habe ich mir eine Konstruktion überlegt, eine Art Schürze, in der er alles, was er so braucht durch die Gegend tragen kann.



Vorgeführt wird sie Euch hier von meinem Männe (was der arme Kerl sich nicht alles gefallen lassen muss...) - der Kollege hat etwas mehr Bauchumfang, aber auch ihm passt die Schürze ganz gut.
Die gesamte Schürze ist doppellagig gearbeitet, so dass nirgendwo die unbedruckte Seite des Stoffes zu sehen ist. Es gibt drei kleine aufgesetzte Taschen und eine große (die Verlängerung der Schürze selbst nach vorne umgeschlagen), der Halsträger ist verstellbar und an der Seite sind Bänder angebracht, mit denen er die Schürze an der Taille fixieren kann. Die Länge ist extra so gewählt, dass sie über dem Oberschenkelansatz endet, damit beim Laufen nichts im Weg ist und er sich auch mit der Schürze gut hinsetzen kann, sie dabei sogar an lassen kann. Und zuletzt habe ich zwei Schwedenstoffe verwendet und sogar noch eine schwedische Fahne appliziert, was ihm als Schwedenfan hoffentlich gut gefällt.

Was ich das nächste Mal anders machen würde, weiß ich jetzt schon: ich würde bei den Taschen zumindest teilweise noch extra Seitenwände einsetzen, damit etwas mehr reinpasst. Dann muss jedoch auch an (Klett-)Verschlüsse gedacht werden, damit nichts herausfallen kann, denn hier bin ich ohne ausgekommen. Es wurde lediglich eine sog. Klemmleiterschnalle in den Halsträger eingebaut.

Mein zweiter Award - Danke Bianca!

Am Dienstag schon habe ich meinen zweiten Award bekommen, nämlich von Bianca aus dem Mädchenhaus:



Liebe Bianca,

vielen lieben Dank, dass Du mir diese Auszeichnung gibst! Ich hab mich ganz besonders über Deine wirklich lieben Worte dazu gefreut!

Davon hab ich mich erstmal kaum mehr erholen können - schließlich finde ich selbst meinen Blog - nun ja - kompliziert und umständlich, vor allem durch diese ewig langen (Laber-)Posts. Naja, schon in der fünften Klasse haben mir Protokolle und Berichte immer nur 5-er eingebracht, während ich mit Phantasieerzählungen regelmäßig 1-er kassieren konnte. Echt wahr!

Naja, und dann kam noch eine lange Arbeitswoche mit sehr beschäftigten Abenden (dazu mehr im nächsten Post), und so komme ich erst jetzt dazu, mich für den Award zu bedanken.

So, an dem Award hängt natürlich auch noch eine Anleitung:


Du bist getaggt worden & möchtest teilnehmen?
  1. Erstelle einen Post, indem du das Liebster-Blog-Bild postetst & die Anleitung reinkopierst (= den Text, den du gerade liest).
  2. Außerdem sollst du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat & ihr den Link deines Award Posts dalassen.
  3. Danach überlegst du dir 3-5 Lieblingsposts, die du ebenfalls mit deinem Postverlinkst & die Besitzer jeweils per Kommentar-Funktion informierst,dass sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst,in dem die Erklärung steht.
Liebe Bloggerin: Das Ziel dieser Aktion ist, dass wir unbekannt, gute Blogs ans Licht bringen, deswegen möchte ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger & Leute, die zwar schon 'ne Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.


Jaaaa-haaaa... Also eigentlich bin ich ja kein Fan von solchen Schneeballsystem-Awards, mir ist es lieber, wenn mir derjenige, der meinen Blog mag, mir das einfach so schreibt, aber die Philosophie von diesem Award finde ich echt gut!

Jetzt hab ich mich selbst mal bei meiner Bloggerrunde umgeschaut. Da wäre
  • Jacqueline mit ihrem wundervollen romantischen und inspirierenden Daheim, der ich den Award gerne geben würde, auch wenn ich ihr auch schon meinen ersten Award weitergegeben hatte.
  • Oder auch Moggigalena, die schönen Schmuck mit Perlen macht, schöne bunte und doch so elegante Dinge näht und häkelt...
  • Und eigentlich wäre da auch noch Ida mit ihrer Gartenkeramik. Jedes Mal, wenn ich in ihrem Blog lese, wünsche ich mir auch einen Brennofen - und ihr Talent! Und ich liebe ihren märchenhaften Garten! Sie hat den Award jedoch kürzlich selbst schon bekommen und "braucht" ihn deshalb ja eigentlich nicht mehr. Aber verlinken wollte ich sie trotzdem einfach mal!

Ach, eigentlich habt Ihr doch wirklich alle diesen Award verdient! Jede einzelne von Euch, mit Euren abwechslungsreichen, persönlichen Blogs, die ich doch so gerne lese! Deshalb dürft Ihr ihn Euch gerne hier abholen, wenn Ihr möchtet! Ansonsten nehmt einfach meinen herzlichen Dank mit, dafür, dass ich bei Euch von Euren Werken und aber auch Euren Leben lernen darf, mit Euch weinen und lachen darf, und auch dafür, dass Ihr mich unterstützt, mir Mut macht, wenn ich mich hier ausweine, und mich auch motiviert, meine kreative Ader auszuleben und mir dadurch helft, dass ich das, was ich anfange auch endlich zuende führe.

Vielen Dank an Euch alle!

Montag, 10. Januar 2011

Notklo für alle!!!

(Zu Anfang erstmal off topic: ich hab in den Post von gestern noch ein Bild eingefügt, welches die Farben des Täschchens besser zeigt.)

So, jetzt wirds aber wirklich eklig! Habt Ihr grade eben gegessen? Oder wollt Ihr es gleich tun? Dann lieber nicht weiterlesen!
Lesen auf eigene Gefahr - Eltern haften für ihre Kinder!

Stellt euch einen Riesenhaufen vor, riesig groß, rötlichbraun, matschig glänzend, in Eurer Einfahrt, schön neben den Gartenzaun ins Gras plaziert. So groß, dass es schon eine riesiger Bernhardiner oder ein ähnliches Kaliber sein müsste - wenn es denn ein Hund wäre... Denn die braunbestreiften Taschentücher daneben sprechen eine andere Sprache. Und unser Hund auch, denn den juckt der Haufen nicht im Geringsten, ganz im Gegensatz zu nachweislichen Hundehaufen, die er gerne mal länger beschnüffelt um dann seine eigene Nachricht drüberzupinkeln.
Und diesen Haufen hatten wir nicht nur einmal, nein, schon mehrmals!!! Am Donnerstag mindestens schon zum fünften Mal seit wir hier wohnen - trotz der extra aufgehängten Solarlampe (die sich momentan wetterbedingt nicht mehr auflädt) und des mittlerweile deshalb auch aufgehängten Schildes

Dies hier ist unsere Einfahrt,
nicht Ihre Toilette!

(Auch nicht die Ihres Hundes.)
Bitte respektieren Sie das!

Familie Mohnrot


(Anm. d. Red.: Name geändert)

Erstmal zur besseren Vorstellung eine hochtechnologisierte und mit Sicherheit maßstabsungetreue Zeichnung:



Unsere Einfahrt ist nicht wirklich unser Grundstück, es gehört, denke ich, zum Weiher, aber es darf offensichtlich von uns benutzt werden, denn die Garage wurde in den 80-ern dahin gesetzt, und zur Garage hin gibt es schon lange keinen anderen Weg mehr, denn der ehemalige Weg durch den Garten ist mittlerweile dicht bewachsen.

Natürlich verführt das dazu, sich sicher und unbeobachtet zu fühlen, denn der Weiher schimpft selten, die mohnroten Bäume und Büsche schirmen zur Straße hin ab, zu Seite schweigt das gemeindliche Häuschen, Mohnrots stehen selten den ganzen Tag - ääh - die ganze Nacht am Fenster, abgesehen davon, dass der Kloplatz von der Garage verdeckt wäre, und auch die Nachbarn auf den anderen Seiten haben besseres zu tun, als den allgemeinen Notkloplatz zu beobachten...

Und dann jedes Mal das gleiche: ein Riesenhaufen, meist recht matschig und rötlichbraun, mit genau drei braunbefleckten Taschentüchern drumrum, und dieses Mal (Danke, liebe Frau Holle) konnte ich auch die Fußspuren des Verursachers sehen: etwa 2 - 3 cm dicke quadratische Absätze, und separat davon spitz zulaufende Dreiecke für den Rest des Fußes. Ein etwas erhöhter schicker Schuh also, kein Turnschuh, kein bequemer dem Wetter angepasster Winterschuh, und auch kein Kinderschuh. Insgesamt nicht viel länger als meine (plumpen) Canadian Boots (Gr. 39), also entweder mit recht hohem Absatz oder eben größenmäßig irgendwo bei 39 bis 41 - oder doch größer?
Eine Frau oder ein elegant gekleideter Mann vielleicht? Genau die Person, die ich mir so vorstelle, an unserem Gartenzaun, in unserer Einfahrt, des Nachts, im Dunkeln, mit runtergelassener Hose, beim Sch....

GEHT'S NOCH????


Wir sammeln JEDEN Haufen unseres Hundes auf, EGAL, wo er hinmacht! Also auch im Wald! Und egal, wie dünnflüssig sich seine Verdauung äußert! Im Dorf lasse ich ihn schon nicht mal mehr pinkeln, erst, wenn wir draußen im Grünen sind, damit ich nur ja keinen verärgere!
(Natürlich pinkeln ALLE Dorfhunde an unseren Zaun und unser Tor, ist klar, und natürlich auch während unser Hund im Garten frei rumläuft. Und dann auch noch ein Gesicht ziehen und rumschimpfen, weil unser Hund es sich erlaubt, da dann mal nach dem Rechten zu sehen und auch mal zu knurren... Aber das jetzt nur so nebenbei.)

Und dann? Ja, dann dürfen wir auch noch Menschensch... aus unserer Einfahrt aufsammeln! Lecker!

Ich frage mich immer: haben wir den Dorfbewohnern etwas getan? Ich meine, außer dass wir es uns vor drei Jahren erlaubt haben, ohne vorher alle um Erlaubnis zu fragen, dieses Haus mitten im Ort zu kaufen, da auch noch einzuziehen und nun mit unseren Steuerzahlungen für den Wohlstand der Gemeinde zu sorgen?
Manchmal bin ich deswegen echt nahe daran zu heulen - NEIN: ich heule tatsächlich manchmal deswegen...

Sorry, ich musste es mir nur einmal von der Seele schreiben. Und an wen könnte ich es sonst schreiben, wenn nicht an Euch, liebe Bloggergemeinde? Eine Anzeige im Gemeindeblatt? Aushänge an allen Laternenpfählen? Ihr lest es ja wenigstens - und wenn nicht, dann habe ich mir zumindest endlich mal ein wenig Luft gemacht!
Und keine Sorge, der nächste Post wird bestimmt wieder optimistischer!

So, und jetzt überlege ich erstmal, was ich unternehmen kann: sollte ich noch ein Waschbecken mit Seifenspender in meine Einfahrt bauen? Sichtgeschützte Klohäuschen, pink mit Herzchen in der Tür für die Frauen, schwarz mit eingebauter Fassbierzapfanlage für die Männer? Meditationsmusik oder lieber Heavy Metal? Achja, das Schälchen für die Münzen darf ich nicht vergessen, zur Finanzierung unserer Kacketüten, Reinigungskosten also... Sonst noch Ideen? Immer her damit!

Ich geh jetzt erst mal ein halbes Kilo Schoki futtern...

Sonntag, 9. Januar 2011

Täschchen mit Plüschhäschen

Ich hab schon wieder ein Täschchen genäht, diesmal aber fast doppelt so groß wie die anderen (etwa 29 x 21 x 10 cm)



Eine Kombination aus strahlendweißer und quietschmagentafarbener Baumwolle mit passender pinker Plüschhäschenapplikation und hellrosa transparenter Glitzerstickerei. Leider stimmen die Farben auf dem Foto nicht, da ich kein Tageslicht mehr zur Verfügung hatte - vielleicht kann ich vor der Abgabe morgen vormittag noch ein besseres Foto bei Tageslicht machen.
Das wird ein Geschenk für eine Kollegin, mit der ich eigentlich gar nichts zu tun habe. Mir ist aber zu ihr spontan dieses Thema eingefallen, und ich wollte das Täschchen dann auch unbedingt nähen, so trashig, quietschig - wenn ich auch zwischendurch fast verzweifelt wäre... Applikationen und Stickereien sind übrigens per Hand gemacht - ich besitze keine Stickmaschine - und dieser gestrickte Kunststoffplüschstoff hat mich echt Nerven gekostet!

Edit: Foto mit Blitzlicht hinzugefügt: hier kommen die Farben besser rüber.



******

Und noch eine Impression vom Schmelzwasserwetter gestern:



dieser kleine Bach direkt neben unserem Grundstück mit kleiner Staustufe (für die Karpfenweiher) ist normalerweise ein kleines Rinnsal mit recht klarem Wasser, im Sommer steht es sogar manchmal tagelang - jetzt hört es sich an wie die Niagarafälle!

Samstag, 1. Januar 2011

Auf ein glückliches Jahr 2011

Ich wünsche Euch allen ein gesundes (!!! das kann nie genug betont werden !!!), zufriedenes und fröhliches neues Jahr!



(Pünktlich zum Jahresende hatte mich noch die Nachricht erreicht, dass das glückspilzige Geschenk bei der Empfängerin angekommen ist, deshalb konnte ich das Foto für diesen Post verwenden.)

PS: ist doch toll, diese "geplant"-Funktion von Blogger: einfach im Post ein Datum in der Zukunft eingeben, dann erscheint der Post auch eben erst in der Zukunft - ohne dass ich mich tatsächlich so kurz nach dem Anstoßen an das Netbook setzen müsste...

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